Ragna Reusch-Klinkenberg schnitzt und lackiert Holzgestalten - Von Tobias Woelki

Leuchtende Lachhölzer

Ragne Reusch-Klinkenberg bei der Arbeit.
 ©Tobias Woelki

Ahausen. Die Gestalten lächeln, sie wirken fröhlich. Ragna Reusch-Klinkenberg sitzt im Gewächshaus vor dem Tisch und schnitzt an einer dieser Figuren. Ihre anderen Werke scheinen ihr dabei über die Schulter zu schauen – immer mit schelmischem Gesichtsausdruck. Die Künstlerin hat sich mit ihren Holzarbeiten in den vergangenen 15 Jahren nicht nur landesweit, sondern auch auf Bundesebene und der internationalen Bühne einen exzellenten Ruf als Bildhauerin erworben.

Ihre kleinen Darsteller kreiert sie aus Werkstoffstücken unterschiedlichster Größen: Zwischen dem Baumstamm und dem Streichholz ist alles dabei. „Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe“, erzählt sie. Bei der Umsetzung verschiedener Formvorstellungen „darf ich mich kreativ austoben. Die grobe Idee ist oftmals früh da“, sagt die Künstlerin.

Immer wieder sind es Frauengestalten, die sie erschafft. Fast immer strahlen ihre Figuren mit eigenständigem Charakter in einer überzeichneten Pose mit kurvigen Formen eine lebensbejahende Spontanität aus. Als Lieblingspose schnitzt sie Figuren im Handstand. „Das vermittelt eine gewisse Leichtigkeit in der Bewegung“, schmunzelt die Holzkünstlerin. Ihre vielen Holzfiguren stehen in der Galerie im Hamburger Flughafen, in Berlin und bundesweit auf Messen von Galeristen. „Vor Jahren durfte ich nach Hongkong fliegen und dort ausstellen. Ich war überrascht gewesen, als mich eine Dame anrief und mich auf Englisch einlud, in Hongkong auszustellen. Es war ein tolles Erlebnis“, erinnert sich die Schnitzerin.

Nimmt eine neue Idee Gestalt an, wählt sie die passenden Baumstämme aus, stellt sie in ihren Garten auf und greift zur Kettensäge. Dann wird es laut. Die Nachbarn haben sich über die Jahre daran gewöhnt. „Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihnen, weil sie wissen, dass ich um 20 Uhr mit der Sägearbeit draußen aufhöre“, erklärt sie. Danach setzt sie in ihrem Atelier die Arbeiten in Handtechnik fort: mit Stechbeitel und Kerbschnitzmesser. Bis spät in die Nacht, teils bis drei Uhr morgens, sitzt sie im Gewächshaus und formt an den Holzkörpern.

Die Figuren lackiert und malt sie in der Regel mit leuchtenden Farben an. Dann stellt die Künstlerin ihre Werke zu den anderen. Das Markenzeichen der Kettensägen-Künstlerin sind die roten Schuhe ihrer hölzernen Schöpfungen. „Meine Frauenfiguren tragen alle rote Schuhe“, sagt Reusch-Klingenberg lächelnd.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürt auch sie. „Seit Monaten passiert nichts. Ich bin in der glücklichen Lage, noch Aufträge abzuarbeiten“, erklärt sie und freut sich, da offiziell durch die Landesregierung erlaubt, auf eine Ausstellung in Scheeßel Ende Juni. „Zusammen mit der Bremer Malerin Maggie Luitjens stelle ich meine Holzexponate in der Zeit vom 26. Juni bis 2. August auf dem Meyerhof aus.“

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