Probleme des Viehwegs sind Thema der Hellweger Ratssitzung - Von Matthias Daus

Viel Verkehr, lahmes Netz

Ab der Kreuzung zum Waldring beklagen sich die Anwohner des Viehwegs über Internet- und Verkehrsprobleme.
 ©Matthias Daus

Hellwege. Im hinteren Teil vom Viehweg in Hellwege ist eine Menge los, zumindest was das Verkehrsaufkommen angeht. Dafür ist die Geschwindigkeit des Internets dort eher langsam, was auch für den angrenzenden Waldring gilt. Die Beratungen darüber, wie man mit diesen Problemen umgeht, waren während der Sitzung des Gemeinderates etwas umfangreicher.

Wer in Hellwege im Viehweg ab der Einmündung zum Waldring wohnt, hat derzeit zwei größere Ärgernisse vor der Brust: Da ist zum einen das größere Verkehrsaufkommen, ein Thema für die letzte Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause. Die Anwohner hatten beantragt, dass an dieser Stelle ein „Durchfahrt verboten“-Schild aufgestellt werden und die Straße ab dieser Stelle nur für Anlieger freigegeben sein solle. Da einige der Betroffenen als Zuschauer während der Sitzung anwesend waren und ihr Anliegen mit Fakten untermauern wollten, unterbrach Hellweges Bürgermeister Wolfgang Harling (SPD) die Sitzung für eine außerplanmäßige Bürgerfragestunde. Das Grundproblem ist die Fahrbahnverengung, die in dem genannten Bereich vorhanden ist, und der zunehmende „Durchfahrtourismus“. 30 bis 40 Fahrzeuge hatte ein Anwohner an normalen Tagen gezählt und in Coronazeiten seien es deutlich mehr gewesen. Das Ganze führe dazu, dass Grünflächen „dichtgeparkt“ seien und die Belästigung durch vermehrten Lärm und Abfall zunehme. Von Seiten des Rates äußerte man durchaus Verständnis, sah allerdings keine Möglichkeit, das angestrebte Schild dort aufzustellen. „Das ist Sache des Landkreises und dort wird es keine Genehmigung geben“, erläuterte Harling die Sachlage. Er zeigte sich aber offen dafür, ein Sackgassenschild aufzustellen. Dieses habe es in früheren Zeiten dort gegeben, wie ein Zuschauer anmerkte. Man kam überein, dass auf diese Weise der Verkehr zukünftig eingeschränkter fließen könne und Harling versprach, sich darum zu kümmern, dass das erforderliche Schild wieder an seinen Platz kommt.

Das zweite große Problem für die Bewohner des hinteren Viehweges betrifft auch die Anwohner vom Waldring. In diesen Bereichen liegt derzeit kein Glasfaserkabel für eine schnelle Internetanbindung. Rund 30 Häuser und Wohnungen sind davon betroffen. Dem Rat liegt nun eine Unterschriftenliste vor, mit deren Hilfe sich die Betroffenen für eine entsprechende Verkabelung aussprechen. Aber ganz so einfach sei dieses Vorhaben nicht, wie Hellweges Bürgermeister erklärte. Abgesehen davon, dass derzeit kein Unternehmen für diese Arbeiten zur Verfügung stünde, wären die Kosten, die auf die Gemeinde zukämen, unverhältnismäßig hoch. „Wenn mir jemand einen realistischen Vorschlag machen kann, wie wir das für 500 Euro pro Anschluss als Gemeindezuschuss hinkriegen, dann bin ich sofort dabei. Aber ich denke, das ist unmöglich“, sagte er. Harling verwies auf ein zukünftiges Projekt auf Landkreisebene, das sich genau solchen Fällen widmen wolle, den so genannten „grauen Flecken“ in der Internetanbindung. Häuser und Wohnungen also, die zwar nicht komplett langsam im Netz, aber auch nicht auf dem neuesten Stand sind. Wann dies allerdings zum Tragen käme und wie die Finanzierung dabei gestaltet würde, könne er derzeit nicht absehen. Aktuell befasse man sich mit den sogenannten „weißen Flecken“, die lediglich über ein sehr langsames Internet verfügen. In der Gemeinde Hellwege gibt es diesbezüglich in den Bereichen „Bremer Straße“ und „Auf der Meente“ bei 114 Häusern und Wohnungen akuten Verbesserungsbedarf. Hellwege kann trotz gestiegener Kosten durch ein einheitliches Abrechnungsverfahren auf Landkreisebene einen ursprünglichen Eigenanteil von 50.000 Euro aufrecht erhalten. Bedingung sei aber die Teilnahme an dieser Abrechnungsart, welcher der Rat einstimmig zustimmte.

So viel Einigkeit gab es beim Thema Verzicht auf Pestizide bei der Unkrautbekämpfung im öffentlichen Bereich der Gemeinde nicht. Obwohl die Sicht auf die Angelegenheit bei vielen Ratsmitgliedern eine ähnliche war, gab es zwei Knackpunkte. Zum einen sah es Ratsmitglied Torben Lohmann (CDU) als schwierig an, komplett auf chemische Mittel zu verzichten. Er nannte den Eichenprozessionsspinner als ein Beispiel, dem man mit herkömmlichen Mitteln nicht ausreichend entgegentreten könne. „Da wäre der Schaden für die Umwelt größer, wenn man untätig bleibt“, sagte er. Außerdem sei es nicht nötig, einen Ratsbeschluss für den Verzicht auf Pestizide zu erwirken. Es handele sich ja lediglich um gesetzliche Vorgaben, die man einhalte. Für Peter Strohschän (SPD) sei dieser Beschluss aber ein Zeichen an die Bürger, dass die Gemeinde mit gutem Beispiel in dieser Sache voranginge. „Wir haben das Ziel eine pestizitfreie Gemeinde zu werden“, ergänzte Harling. Allerdings sah er auch die Notwendigkeit, auf besondere Sachlagen notfalls auch mit chemischen Mitteln reagieren zu können. Der Beschluss wurde um diesen Sachverhalt ergänzt, erhielt aber in der Abstimmung eine Gegenstimme und vier Enthaltungen.

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