Peter Lemke referiert zum Klimawandel im Gasthaus Röhrs

Warnung mit Lichtblick

Peter Lemke
 ©Rieke Klee

Sottrum (r/as). Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Klimawandel“? Und welche Konsequenzen hat die globale Erwärmung für das Leben auf der Erde? Diesen Fragen widmete sich jüngst Professor Peter Lemke von der Universität Bremen im Rahmen eines zweistündigen Vortrags, organisiert durch den Ortsverband der Grünen, im vollen Hotel Röhrs in Sottrum.

Lemke, Professor für Physik von Atmosphäre und Ozean an der Universität Bremen, leitete bis vor drei Jahren den Fachbereich Klimawissenschaften am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und nahm im Zuge seiner Arbeit an zahlreichen mehrmonatigen Polarexpeditionen teil. Neben ausführlichen Erläuterungen zum Klimasystem mit all seinen sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren bildete der durch den Menschen verursachte Treibhauseffekt ein zentrales Thema seines Vortrages.

Seit Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert und der damit einhergehenden Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Öl, Gas und Kohle steige die atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid stark an, erklärte Lemke. Dem Wissenschaftler zufolge seien etwa 80 Prozent der heutigen CO2-Emission auf zehn internationale Konzerne zurückzuführen. Aus dieser massiven CO2 Freisetzung resultiere eine globale Erwärmung, die sich ohne den Einfluss der Industrie statt in gerade einmal 150 Jahren in 10.000 Jahren, also dem Zeitraum zwischen einer Eis- und einer Warmzeit, vollzogen hätte.

Die globale Erwärmung wiederum bringe unter anderem das Schmelzen von Eisschilden, einen Meeresspiegel-Anstieg und zunehmende Wetter-Extreme mit sich, so Lemke. Für ihn ist klar: Die Erderwärmung der vergangenen 200 Jahre lässt sich auf die Verbrennung fossiler Rohstoffe durch den Menschen zurückführen.

Ein zentrales Thema stellte für den Experten das Abschmelzen der Pole dar: Während die Eisflächen der Pole die Wärme der Sonne zu 90 Prozent reflektierten, führe das Abschmelzen der Pole zu zusätzlichen Meeresflächen, die die Sonnenstrahlung aufgrund ihrer Dunkelheit absorbierten. „Unsere Erde wird immer dunkler. Wenn wir diesen Prozess nicht stoppen, werden die Pole bis 2070 abgeschmolzen sein“, alarmierte Lemke. Die Folgen: Die Überschwemmung großer Landflächen, zunehmende Trockenheit in den Sommermonaten und vermehrte Feuchtigkeit während des Winters in Deutschland.

Trotz des Blicks auf eher pessimistische Zahlen und Statistiken stellte Professor Lemke einen Lichtblick in Aussicht. So veranschaulichte der Referent anhand einer Grafik, dass sich in den vergangenen Jahren eine Abnahme des Temperaturanstieges andeute. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass sich diese positive Tendenz in Zukunft stabilisieren lasse: Der zunehmende Verzicht auf die Verbrennung fossiler Rohstoffe und der weitere Ausbau regenerativer Energien, insbesondere der Sonnen- und Windenergie, seien entscheidende Faktoren, um dem Fortschreiten des Klimawandels erfolgreich entgegenzuwirken.

Lemke glaubt, dass sich die Gefahr weiterer Klima-Belastungen vor allem durch den technischen Fortschritt wie beispielsweise die Elektromobilität und die Weiterentwicklung von Energiespeichermedien abwenden lasse.

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