Pastor Johannes Rehr freut sich auf das neue Gotteshaus

„Sonntags ist die Kirche voll“

Pastor Johannes Rehr bei der Grundsteinlegung, die Mitte Juni stattfand. Foto: Antje Holsten-Körner
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Sottrum (hk). Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland verloren im vergangenen Jahr massiv Mitglieder: Insgesamt traten mehr als eine halbe Million Katholiken und Protestanten aus den Glaubensgemeinschaften aus – so viele wie nie zuvor. Ganz anders sieht es bei der Zions-Gemeinde in Sottrum aus, die der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) angehört: „Unsere Gemeinde ist in den vergangenen sieben Jahren um ungefähr 30 Prozent gewachsen“, erzählt Johannes Rehr, seit August 2011 Pastor in der Wiestegemeinde, dankbar.

Und die rund 170 Gemeindeglieder stehen nicht nur auf dem Papier, sondern wirken aktiv mit. „Sonntags ist die Kirche voll, es sind viele junge Familien dort“, freut sich Rehr, der bis zum vergangenen Sommer als Propst verantwortlicher Geistlicher für den Sprengel Nord, der von Göttingen bis Kiel reicht, war. Grund für die große Resonanz sei auch, so der Pastor, dass die Zions-Gemeinde in der SELK einen hervorragenden Ruf genießt und daher sogar Familien ihren Lebensmittelpunkt in die Wiestegemeinde verlegen. Besonders dankbar ist er für die hohe Anzahl der Mädchen und Jungen im Kleinkind- und Grundschulalter. Da durch den Wachstum der Kirchengemeinde die Räumlichkeiten im Sottrumer Kreuzweg aus allen Nähten platzen und außerdem Sanierungsbedarf besteht, liefen bereits vor acht Jahren die ersten Planungen für den Neubau einer Kirche und eines Gemeindehauses. Seit vergangenem Jahr steht fest, dass die Zions-Gemeinde einen Bau in der Marconistraße, die sich im Sottrumer Gewerbegebiet West befindet, verwirklichen wird. Zwischen der Drechslerei Lehmann und der Pferdeklinik werden knapp 670 Quadratmeter Grundfläche bebaut. Davon entfallen 354 Quadratmeter auf das Gemeindehaus, der Rest auf die Kirche. Das Kirchenschiff mit 190 Quadratmetern bietet Platz für 150 Personen, weiterer Raum steht auf der Empore zur Verfügung, der bei Gottesdiensten – wie schon im Kreuzweg - vom großen Jung-Bläserchor genutzt werden kann. An die Kirche schließen sich das Gemeindehaus mit einem 150 Quadratmeter großen Gemeindesaal, der mit einer Trennwand teilbar sein wird, sowie mehrere Räume an.

Die Finanzierung des neuen Gebäudes erfolgt nicht aus Kirchensteuern, sondern aus freiwilligen Spenden. Und die können sich sehen lassen, denn etwa die Hälfte der geschätzten Baukosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro sind bereits durch Spenden gedeckt. Weitere Zuwendungen können auf Wunsch konkreten Projekten zugeordnet werden. Diese reichen von der Bestuhlung der Gemeinderäume, über Sitzbänke in der Kirche für 1 500 Euro bis hin zur Orgel, für die 40 000 Euro veranschlagt werden. Schon vollständig bezahlt werden konnte das Grundstück in der Marconistraße, denn der Kaufpreis deckt sich mit dem Verkauf des Geländes im Kreuzweg. Dort bleibt nur das Pfarrhaus im Eigentum der Zions-Gemeinde. Pastor Rehr ist sehr angetan, dass die Käufer bis zur vollständigen Fertigstellung der Kirchengemeinde weiterhin die Nutzung gestatten.

Nachdem im April der erste Spatenstich vollzogen werden konnte, erfolgte Anfang Juni die Grundsteinlegung mit einer Andacht unter freiem Himmel. Inzwischen wurden von allen Gebäudeteilen die Grundmauern hochgezogen. Sehr gut zu erkennen ist auch der entstehende Innenhof. „Das ist eins unserer Highlights, der sicherlich zur Kommunikationszone wird“, ist Johannes Rehr begeistert. Für die Gestaltung des Innenhofes sind noch Ideen gefragt. Rehr könnte sich dort einen Springbrunnen oder einen großen Baum vorstellen.

„Die Bereitschaft der Gemeinde, sich einzubringen, ist groß“, strahlt Johannes Rehr. Eigenleistungen gibt es beispielsweise beim Rohbau. „Den Maurerfirmen steht von unserer Seite immer ein Handlanger zur Verfügung“, so der Pastor. Dabei konnte die Zions-Gemeinde sogar von der Pandemie profitieren. „Als Friedrich Müller, der als Hornist beim Bremer Philharmoniker-Orchester aktiv ist, nicht auftreten durfte, hatte er Zeit, beim Bau zu helfen“, erzählt der Pastor und fügt schmunzelnd hinzu: „Er gab für die Arbeiter sogar kleine Konzerte mit dem Alphorn“. Mit Carl-Albert Röhrs unterstützt derzeit sogar ein Fachmann, denn der Sottrumer ist gelernter Maurer

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