Millionen bis 2025: Ausschuss nickt Feuerwehrkonzept ab - Von Andreas Schultz

Der Plan

Als die Feuerwehr Hellwege im März ihr neues Fahrzeug, das TLF20-10, bekam, nahmen die begeisterten Brandschützer das Fahrzeug genau unter die Lupe. Anschaffungen wie diese sind Gegenstand des Feuerwehrplans 2025.
 ©Andreas Schultz (Archiv)

Sottrum. Was ist? Was sollte sein? Was wird? Auf 69 Seiten setzen sich Gemeindebrandmeister, Gemeindekommando und die Arbeitsgruppe Feuerwehrplanung mit Zustand und Zukunft des Brandschutzes in der Samtgemeinde Sottrum auseinander. Nach wenigen Wortbeiträgen winkte der Fachausschuss den Entwurf der „Feuerwehrplanung 2025“ in den Samtgemeindeausschuss und -rat. Eine Entscheidung mit Tragweite.

Denn es um viel Geld. Neben der Darstellung von Ausrüstung, Mitgliedern und Gebäuden der Wehren ist auch eine Gefahrenanalyse und ein Investitionsplan Teil des Dokuments. Daraus hat sich für den kommenden Haushalt bereits ein Ansatz in Höhe von 350.000 Euro ergeben, der auf die Umsetzung einzelner Punkte zielt. „Sobald zukünftige Haushalte es zulassen, sollen die 350.000 Euro jährlich im investiven Bereich bereitstehen. Das ist eine stolze Summe. Wenn wir das durchhalten, werden wir viele Dinge abarbeiten können“, erklärte Samtgemeindebürgermeister Peter Freytag.
Lobende Worte aus Verwaltung und Fraktionen gab es vor allem in Richtung von Gemeindebrandmeister Björn Becker, der viel Zeit und Arbeit in das Dokument gesteckt habe. Doch auch Debatten hat es gegeben – vor allem in der Arbeitsgruppe aus Feuerwehr, Fraktionen und Verwaltung: Während Holger Bahrenburg, Abteilungsleiter Liegenschaften, von „gesunden Kompromissen“ aus der AG spricht, lässt der Wortbeitrag von Marco Körner (Grüne) tiefer blicken. „Wir haben hier ein positives Ergebnis – trotz kontroverser Diskussionen“. Der Plan bringe Sicherheit und spare künftig viele neue Debatten auf Samtgemeindeebene.
Wie kontrovers der Diskurs teilweise gewesen sein dürfte, das lässt ein Blick auf die Summen erahnen, die der Investitionsplan für die nächsten fünf Jahre veranschlagt: 1,15 Millionen Euro stehen allein für Einsatzfahrzeuge im Raum. Dazu kommt eine Reihe von Um- oder Neubauten, die den Löwenanteil ausmachen dürften, unter anderem in Horstedt, Taaken und Reeßum. Die Bandbreite reicht von der Fahrzeugbox über den Stellplatz bis zum neuen Feuerwehrgebäude – allerdings ohne Kostenschätzung.
Bedarf gibt es jedenfalls einigen. Zu den Gerätschaften heißt es im Fazit, die Ausstattung der Ortswehren sei „gerade ausreichend, aber ausbaufähig“. Etwas anders sieht es aber bei der Bausubstanz aus: So zeigt die Feuerwehrplanung auf, dass kaum eines der 15 Feuerwehrhäuser ohne Mängel auskommt. „Gemeinsam haben fast alle Feuerwehrgerätehäuser, dass die Einsatzbekleidung in der Fahrzeughalle untergebracht werden muss und sich die Feuerwehrleute gegebenenfalls neben laufenden oder fahrenden Fahrzeugen umziehen müssen“, heißt es in dem Dokument. Darauf folgt eine fünfseitige Auflistung der Gebäudezustände mit Blick auf Sicherheitsabstände und andere Erfordernisse, die die Feuerwehrunfallkasse an die Wehren stellt. Clüversborstel und Hassendorf stehen ohne Mängel, in Höperhöfen heißt es noch „Die Tordurchfahrt ist etwas eng“. Bei den Lösungsvorschlägen dominiert die Wortkombination „bauliche Maßnahme“, aber auch Erweiterungen und Sanierungen sind dabei. In Winkeldorf werde mittelfristig die Prüfung auf Asbesthaltigkeit notwendig. Als „größere Maßnahmen“ weist das Dokument den Neubau einer Fahrzeughalle und Schaffung eines Aufenthaltsraums in Stapel, Schaffung einer Umkleide in Horstedt und eines Aufenthaltsraums in Winkeldorf aus. In Reeßum könne man das Dach sanieren oder einen Ausbau für einen Schulungsraum vornehmen und das Gebäude um eine Fahrzeugbox erweitern.
Für Feuerwehr und Verwaltung gibt es nun viel zu tun, denn der Feuerwehrausschuss empfiehlt einstimmig den Beschluss der Feuerwehrplanung. Am 8. Februar setzt sich der Rat öffentlich mit der Angelegenheit auseinander.

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