Heimatverein Sottrum präsentiert historische Luftaufnahmen - Von Andreas Schultz

Damals von oben

Hans-Jürgen Krahn und Hanna Hildebrandt mit zwei der 34 Schwarzweiß-Aufnahmen.
 ©Andreas Schultz

Sottrum. Ein Flugzeug schwebt geräuschvoll über Sottrum, Pilot und Fotograf sehen einige Häuser, viele Bäume und große Gärten. Die Zahl der Autos, Käfer und andere Modelle, ist auffällig gering. Der Grund: Das Datum des Flugs ist der 3. August 1956. Einen ganzen Schwung der Bilder, die an diesem Tag aus großer Höhe von der Gemeinde erstanden sind, hat sich der Heimatverein Jahre später gesichert. Nun will er sie im Rahmen einer öffentlichen Freiluftausstellung zeigen.

„Wir mussten diese Bilder als Heimatverein einfach haben“, sagt Hans-Jürgen Krahn. Der Vorsitzende des Heimatvereins reagiert damit auf die Frage nach dem Preis für die Sammlung an Fotos: Mehr als 1.200 Euro legten die Brauchtumsschützer auf den Tisch.

Die historischen Aufnahmen verweilten nach ihrer Entstehung fast ein halbes Jahrhundert im Luftarchiv – wegen des lange andauernden Ost-West-Konflikts war der Zugang begrenzt, erklärt Krahn. Jede Aufnahme musste einzeln freigegeben werden, umständlich und aufwendig. Mit der Auflösung des Archivs und der Bereitstellung der Bilder zum Verkauf um 2000 herum gelangten diese in die Hände eines Sammlers, der sich daraufhin seinerseits zur Aufgabe machte, die Fotos weiterzuverkaufen. „Sie waren unbeschriftet. Die Bilder den jeweiligen Orten zuzuordnen, erforderte einiges an Detektivarbeit. Der Käufer machte sich dabei Google Maps zunutze und orientierte sich an den Autobahnabfahrten“, erklärt der Heimatvereinsvorsitzende. Eine dieser Abfahrten führte den Sammler nach Sottrum, wo er im Heimatverein einen interessierten Abnehmer fand.

So haben es schon einige der monochromen Aufnahmen in den jährlich erscheinenden Kalender geschafft. „Eigentlich wollten wir sie auch während der Jahreshauptversammlung präsentieren“, erklärt Vorstandsmitglied Hanna Hildebrandt. Und Krahn fügt hinzu, eine weitere Möglichkeit wäre das inzwischen abgesagte Erntefest gewesen. Doch Corona macht einen Strich durch die Rechnung. Nun will der Verein die Aufnahmen einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Am Sonntag, 20. September, sollen 34 große Schwarz-weiß-Drucke auf dem Gelände des Heimatvereins in entsprechenden Abständen von einander stehen. „Es soll natürlich nicht gedrängt sein“, sagt Krahn. Zu sehen sein werden unterschiedliche Perspektiven mit dem Fokus auf verschiedene Orte, zum Beispiel die Bundesstraße, die Alte Dorfstraße, die Kirchstraße, die Stuckenborsteler Mühle und viele mehr – jeweils vergrößert auf 60 Zentimeter breite und wetterfeste Querformate. „Das wird bestimmt für viele interessant sein“, vermutet der Vorsitzende. Immerhin ließen sich fast 64 Jahre Veränderungen im Ortsbild feststellen: Wo ist aus einem Garten zu Zeiten der Selbstversorgung ein Geschäft geworden? Welche Gebäude sind zu sehen, wo heute eine Seniorenresidenz steht? Diesen Fragen können Interessierte am 20. September von 11 bis 17 Uhr nachgehen.

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