Großeinsatz an der Rastanlage Grundbergsee

Radioaktiver Stoff

Zur Sicherheit legten Kräfte der Feuerwehr spezielle Schutzausrüstung an, ehe sie sich dem strahlenden Behälter näherten.
 ©Erik Robin/Feuerwehr

Everinghausen/Sottrum (as/er). Großeinsatz in Everinghausen: Ein verdächtiger, strahlenbelasteter Behälter hatte auf dem Gelände der Rastanlage Grundbergsee dafür gesorgt, dass mehr als 100 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste ausrückten.

Den Gegenstand hatte ein bislang Unbekannter illegal entsorgt. Ein Mitarbeiter der Autobahnverwaltung entdeckte das Fundstück bei der Abfallbeseitigung auf dem Parkplatz der Raststätte an der A1 in Fahrtrichtung Hamburg. So schildert es Erik Robin, Pressesprecher der Feuerwehren in der Samtgemeinde Sottrum. „Die handschriftlichen Markierungen ließen auf einen strahlenden Stoff schließen“, erklärt er. Der Mitarbeiter ließ seine Entdeckung an Ort und Stelle und setzte ein Notruf ab, der den weiteren Einsatz in die Wege leitete.
Die Kräfte kamen mit einem Großaufgebot: Brandschützer aus Stuckenborstel, Hassendorf, Sottrum und Rotenburg rückten an, genauso wie der Gefahrengutzug und nahezu die gesamte Feuerwehrführung des Landkreises Rotenburg sowie die Polizei. Zudem waren vier Rettungswagen vor Ort, die Kriminalpolizei schaltete sich ebenfalls ein. 65 Feuerwehrleute waren es am Ende insgesamt, davon 44 Atemschutzgeräteträger – allerdings kamen von ihnen nur wenige zum Einsatz.
Die Feuerwehren sperrten nach einer vorsichtigen Ersterkundung weite Teile des Raststättenparkplatzes. Der Gefahrgutzug der Landkreisfeuerwehr, die Feuerwehr aus Rotenburg und ein spezielles Messfahrzeug waren daraufhin gefragt. Der Rettungsdienst des Landkreises hatte zwischenzeitlich bis zu vier Rettungswagen und den organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes vor Ort. Die Polizei war mittlerweile mit vier Fahrzeugbesatzungen und Kräften der Kriminalpolizei am Einsatz beteiligt.
Zwei Trupps der Feuerwehren gingen mit unterschiedlichen Detektoren und entsprechender Schutzausrüstung vor und stellten im unmittelbaren Umfeld des Behälters tatsächlich eine leicht erhöhte Strahlung fest. „Diese war aber in einem Dosisbereich, der zwar einen weiterhin vorsichtigen Umgang rechtfertigte, aber auch den Rückbau der ersten Maßnahmen gestattete“, so Robin. Den Behälter barg ein Fachbetrieb. Die Einsatzkräfte stellten sicher, dass währenddessen die Absperrung aufrecht erhalten blieb.
Verletzte gab es laut Pressesprecher keine. Auch der Mitarbeiter der Autobahnverwaltung, der das Gefahrgut fand, wurde entsprechend untersucht, konnte aber unverletzt entlassen werden. Der Einsatz der Hilfskräfte endete erst in den späten Nachmittagstunden.
Ersten Untersuchungsergebnissen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Natur- und Küstenschutz (NLWKN) zufolge handelt es sich beim Inhalt um einen batteriegroßen Cäsium-Strahler. „Cäsium ist ein radioaktiver Stoff mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren, der etwa in industriellen Anlagen zum Einsatz kommt. Dort wird er vor allem bei Messungen eingesetzt, beispielsweise zur Bestimmung von Dichte in flüssigen Medien oder zur Überprüfung von Messgeräten“, schreibt die Polizei zu den neusten Erkenntnissen. Darüber hinaus teilen die Beamten in ihrer Pressemeldung mit, dass es auf dem Rastplatz Umgebungsmessungen gab, bei denen keine weitere Strahlenaktivität festgestellt wurde. Der NLWKN werde seine Untersuchungen fortführen.
Die Rotenburger Polizei hat aktuell keinen Hinweis auf die Herkunft des ungewöhnlichen Fundstücks und die Umstände, unter denen er auf die Rastanlage gekommen ist. Die Beamten bitten unter Telefon 04261/9470 um sachdienliche Hinweise.

*14.11.2018; redaktioneller Hinweis: Wir haben den Originaltext um neue Informationen vom Einsatzablauf und erste Untersuchungsergebnisse des radioaktiven Behälters ergänzt. as

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