Sottrum (hl). In Zeiten zunehmender Gewalt, die auch vor Schulhöfen nicht halt macht, kann es gar nicht früh genug sein, dass Kinder und Jugendliche sich mit dem Thema Gewaltprävention beschäftigen. Deswegen suchten Gymnasiasten aus Sottrum sich dieses Thema als Projekt für ihr Seminarfach aus und veranstalteten einen Selbstverteidigungskurs für Fünftklässler.
Zu dem Workshop in der Sporthalle holten die die Profis von der Wing-Tsun-Schule Rotenburg/Soltau. Trainer Cord Woytal demonstrierte mit Christian Batori, „Schüler mit Lehrbefähigung“, wie es offiziell bei den Kampfsportlern heißt, verschiedenste Abwehrtechniken.
„Mit der Selbstverteidigung ist das wie mit den Noten in der Schule. Eine Eins bedeutet, man tritt so selbstbewusst auf, dass ein Angriff gar nicht passiert. Bei einer Sechs wirkt man wie ein ideales Opfer und wird angegriffen“, sagte der Wing-Tsun-Meister Woytal. Ziel sei es, den Kindern so viel Selbstvertrauen zu vermitteln, dass sie sich schon verbal bei einer Provokation wehren können. So wäre ein Zweier die Selbstbehauptung, wobei mit einem lauten Stopp der Angriff abgebrochen wird. Der Attacke auszuweichen oder sich selber körperlich zu verteidigen seien schon eher die befriedigende oder nur ausreichende Lösung. „Die Sicherheit nach Noten macht den Schülern das Ziel der Gewaltprävention am besten begreifbar“, so Woytal. Entsprechend der Lernkette Lernen, Üben, Training, Verstehen vermittelten die beiden Kampfsportler den Schülern natürlich auch defensive Verteidigungsschritte, wie das Befreien aus einem Schwitzkasten oder Kettenfauststößen als Airbag beim plötzlichen Angriff. So ernst das Thema auch war: Beim Wiederholen der Technik war natürlich auch viel Spaß und Gelächter der Teilnehmer in der Turnhalle dabei.
