Elternrat der Sottrumer Oberschule unterstützt Geflüchtete aus der Ukraine - VON NINA BAUCKE

Ein Willkommen im Turnbeutel

Monique Bunge (v.l.), Andru00e9 Barth und Sandra Schimkat-Hallwass packen Taschen mit Schulutensilien für geflüchtete Kinder und Jugendliche.
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Sottrum – „For a girl 10-12 years old“ steht auf dem dunkelroten Briefumschlag, darunter ist ein kleines Herzchen gemalt. Der Brief steckt in einem bunten Turnbeutel, zusammen mit Stiften, Heften und einem Plüschtier. „Das hat eine Schülerin bei uns abgegeben, um es an ein ukrainisches Mädchen weiterzureichen“, freut sich Sandra Schimkat-Hallwass vom Elternrat der Sottrumer Oberschule. Für sie wie auch Gremiumskollegin Monique Bunge ist diese persönliche Aktion ein deutliches Zeichen der Solidarität, die die Sottrumer Schüler den aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen entgegen bringen.

„Sie kommen oft mit nichts hierher“, weiß Schimkat-Hallwass. Sie hat es in Eversen aus erster Hand erlebt, wie es ist, für mehrere Kinder das Nötigste für den Schulalltag zusammenzutragen. „Da habe ich mich gefragt: Warum nicht von schulischer Seite her eine Grundausstattung bereitstellen?“

Schimkat-Hallwass setzt sich mit Bunge und weiteren Mitstreitern zusammen und sie stellen eine Liste mit dem Wichtigsten zusammen, was die Kinder und Jugendlichen brauchen: Federmappen, Hefte, Stifte, Blöcke, Lineale und Textmarker.

„Es ist Wahnsinn, was da jetzt alles zusammengekommen ist“, freut sich Schimkat-Hallwass, als sie im Konferenzraum der Schule vor dem Tisch mit den ganzen Materialien steht – finanziert aus Spenden sowohl von Schülern, Eltern und Lehrern als auch Unternehmen der Umgebung. „Selbst die Reinigungskräfte der Schule wollten etwas beisteuern“, ergänzt Schulleiter André Barth. „Wenn ich sehe, was hier alles zusammengekommen ist, rührt mich das sehr.“ Er findet die Aktion super: „Die Eltern sind sofort auf uns zugekommen, weil sie helfen wollten. Aber generell macht bei so viel Engagement die Zusammenarbeit viel Spaß und Freude.“

Aus den gesammelten Materialien stellen Schimkat-Hallwass und Bunge nun Ausstattungen zusammen, die sie in ebenfalls gesponsorte Turnbeutel verpacken. Diese wollen sie dann künftig an die Neuankommenden übergeben. Insgesamt gibt alles an Zusammengetragenem eine Ausstattung für gut 30 Schüler her. Darüber hinaus kommt das, was übrig geblieben ist, in einen Karton, aus dem sich alle die, die etwas brauchen, bedienen können.

Die rund 30 Taschen werden auch gebraucht, denn mittlerweile sind es 14 junge Ukrainer, die die Schule an der Wieste besuchen, und André Barth rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit mehr. „Wir gehen da bald von 30 Schülern aus“, so der Schulleiter der Oberschule. Die, die bereits hier sind, fühlten sich hier sehr wohl, ist er sich sicher. „Wir haben auch beobachtet, dass sich die Ukrainer auch untereinander gut verstehen, da ist viel gegenseitiges Verständnis.“ Eine Unterstützung ist es zudem, dass mehrere Lehrer der Oberschule Russisch sprechen. „Davon ist eine Lehrkraft sogar extra aus dem Ruhestand zurückgekehrt, einige haben auch selbst privat geflüchtete Ukrainer aufgenommen“, berichtet Schimkat-Hallwass. Ansonsten laufe viel Verständigung zwischen den Schülern und Lehrern über Englisch oder per Übersetzerapps im Smartphone. Und mit den Taschen kann die Oberschule den neuen Schülern nun ein weiteres Willkommen übergeben.

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