Drum Sottrum Drum: Experten für historische Lastwagen gewinnen Musikwettbewerb

Bonbons für Rhythmen

Die späteren Gewinner des Wettbewerbs in Aktion: Jonas Prien, Torben Harms, Leif Allers, Coach Holger Twietmeyer und Dorian Medebach.
 ©Wilfried Adelmann

Hellwege (wa). „Tack, tack, tack, zitsch, krätsch, boing, boing“: Mit rhythmischen Lautmalereien begann der Wettbewerb der Rhythmusgruppen aus der Samtgemeinde Sottrum im Heimat- und Kulturhaus Hellwege. Nach einführenden Worten von Edwin Bohlmann, der als Moderator durch die Veranstaltung führte, ging es los.

Die Rhythmusgruppe des Tafel- und Asylkreises machte den Anfang und betrat etwas unsicher die Bühne. Kein Wunder: Mehr als 140 Besucher drängten sich im Saal, um zu hören und zu sehen, wer den Preis in seinen Ort mitnehmen würde. Mit afrikanischem Gesang, mal leisem Knarren, mal lautem Trommeln auf den mitgebrachten Blechteilen, begannen die Rhythmusbegeisterten von der Tafel das Konzert.

Nur etwa fünf Minuten dauerten die Beiträge und so stiegen die Trommler unter Beifall von der Bühne, um der nächsten Gruppe Platz zu machen, die ebenfalls aus Sottrum kam. Autoteile und Werkzeuge waren die Requisiten, die das Team vom Autohaus Hesse mitbrachte. Die Gruppe präsentierte eine Rhythmus-Performance, die mit gesanglichen Lautmalereien unterlegt war.
Danach waren die Zunft-Kollegen vom Autohaus Ottens dran. Die Sottrumer versuchten mit Reifen, Fässern, einer Motorhaube, einem Auspuff, Kunststoffbehältern und Werkzeugen zu punkten.
In einer der Umbaupausen nutzte die Kulturinitiative Sottrum die Gelegenheit, um für sich zu werben und eine Spendenbox herumgehen zu lassen. Der Gesamtbedarf der Veranstaltung belief sich auf rund 5.000 Euro, die ohne Spender und Sponsoren nicht hätte stattfinden können.
Mittlerweile hatte sich die Firma Aries Umweltprodukte aus Stapel in Stellung gebracht und die Firmenmitglieder begannen mit Etekettiermaschinen, Spraydosen, Schaufeln, Dosen und den bewährten Stahlfässern ihre Trommelvorstellung. Das Publikum ging mit und unterstützte das Klicken, Klacken, Plingen und Plongen der verschiedenen, selbst gestalteten Perkussionsinstrumente.
Die verschiedenen Gruppen hatten mit ihren jeweiligen Coaches nur wenig Zeit, sich in die Welt der rhythmischen Musik hinein zu trommeln – insbesondere die folgende Truppe, ebenfalls aus Stapel: Sie konnte lediglich zehn Stunden darauf verwenden, sich etwas auszudenken, die Materialien auszusuchen, sie zusammenzubasteln und schließlich mit ihrem Trainer die Trommelaufführung zu proben. Trotzdem betraten die Männer der Fachwerkstatt „JFW-Historische Lkw“ selbstsicher mit ihrem Trainer.Die Besucher waren von ihrer Vorstellung angetan und ließen sich mitreissen. Mit durchgehaltenem Rhythmus, scharfen Akzenten und originellen Instrumenten konnten die Stapeler davon überzeugen, dass auch den Norddeutschen der archaische Rhythmus von Glockenschlägen auf einer Felge nicht fremd sind, genauso wenig wie das vielseitige Getrommel auf Plastikrohren.
Die letzte Gruppe des Wettbewerbs kam nicht mit Blech, Kunststoff und Bremsscheiben auf die Bühne, sondern begann ihre Performance mit Fußbällen. Der TuS Hellwege schöpfte seine Materialbestände aus und trat mit Holzstöcken und kleinen Podesten an, um den Ton anzugeben. Die Belohnung war tosender Beifall.
Als alle sechs Wettkampfgruppen ihre Auftritte hinter sich gebracht hatten, war die Kinder-Trommel-AG der Kreismusikschule Rotenburg unter der Leitung von Luvana Freund dran. Wachsende Begeisterung begleitete das rhythmische Getrommel der elf Kleinen.
Im wahrsten Sinne des Wortes „süß“ war die Prozedur, mit der die Veranstalter den Sieger ermittelten: Die Gäste erhielten Bonbons, die sie in Kartons der jeweiligen Wettbewerbsteilnehmer stecken sollten. Mit Abstand die meisten Kalorienbomben zählten die Männer von der historischen Lastwagen-Schmiede aus Stapel: 59 Stück. Jonas Prien (19 Jahre alt), Torben Harms (28), Leif Allers (19) und Dorian Medebach (39) namen den Preis entgegen. Die folgenden Plätze belegten in aufsteigender Reihenfolge Aries, TuS Hellwege, Autohaus Hesse und Autohaus Ottens.
Geht es nach Peter Freytag, könnte es im kommenden Jahr wieder eine Auflage der Veranstaltung geben. Der Samtgemeindebürgermeister freute sich darüber, dass Sponsoren sowie die Zusammenarbeit von Firmen und Vereinen der Samtgemeinde und der Kulturinitiative Sottrum die Veranstaltung ermöglichten. Lob gab es für Edwin Bohlmann sowie Marlis Hübner-Klee, Heidi Stahl und Helga Busch von der Kulturinitiative Sottrum, genau wie für Mathias Brinkmann, der die technischen Rahmenbedingungen geschaffen hatte.

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