11.000 Euro: Marienkirche sucht Spender für neue Beschallung

Gottes Werk und Tontechnikers Beitrag

Geht es nach Kirchenvorstand, Förderkreis und Marienstiftung, wird die St.-Marienkirche zu Ahausen wieder "klangvolle Kirche". Die Fäden für das Beschallungsprojekt laufen bei Joachim Kruth (rechts) zusammen.
 ©Andreas Schultz

Ahausen (as). „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren“, heißt es bei Lukas 11, 28. Bei dem Teil mit dem Hören sieht die Ahauser Kirchengemeinde derzeit Nachholbedarf. Geht es nach dem Kirchenvorstand und Projektleiter Joachim Kruth, wandern mithilfe der Spendenaktion „Klangvolle Kirche“ 11.000 Euro in eine neue elektronische Beschallung der St.-Marienkirche.

„Wir wollen nichts vergolden“, stellt Kruth klar. „Was wir planen, ist unter Beschallungsanlagen eher ein moderner Golf als ein protziger Mercedes“, schiebt der Projektleiter noch als Vergleich nach. Er legt viel Wert darauf, klarzustellen, dass es sich bei der geplanten Anlage um Technik handelt, die in einem guten Preis-Leistungsverhältnis liegt – nicht eine, mit der die Kirchengemeinde Geld verbrennt. Und die Neuanschaffung sei notwendig.

Seit Januar machen sich die Verantwortlichen Gedanken über neue Akustik im Gebäude. Die alte Anlage hatte sich per technischem Defekt verabschiedet. Daraufhin stand die Überlegung im Raum, wie Gottesdienste und andere Veranstaltungen im Gebäude die richtige und zeitgemäße technische Unterstützung bekommen. Chöre, Soli, Instrumente – und natürlich die Predigt selbst sollten in allen Räumen des Gebäudes gut hörbar sein, so eine der Vorgaben, mit denen sich Kruth ans Werk machte. „Es geht nicht nur um die Übertragung von Sprache, wir brauchen eine universelle Ausstattung mit zeitgemäßer Qualität“, fasst der Projektleiter zusammen. Und Pastorin Marita Meixner fügt hinzu: „Die Leute sollen alles verstehen können“. Egal ob Anspiel oder Gebet, ob Pastorin, Vertretung oder Konfirmanden: Wer die Kirche besucht, soll den Gottesdienst in all seinen Facetten verfolgen können, unabhängig davon, wer vorne steht und mitwirkt.

Damit das vollumfänglich klappt, hat sich Kruth auch Hilfe von Tontechnikern geholt. Das Ergebnis: Vier bis sechs Lautsprecher sollen im Kirchenschiff Platz finden, vier weitere auf der Empore. Darüber hinaus bekommt der Organist eine sogenannte Monitorbox, damit er weiß, wie sein Spiel klingt. Für Tiefenfrequenzen steht ein Subwoofer auf der Liste. Boxen und Kabel sollen sich gut in ihre Umgebung einfügen und dadurch mit dem denkmalgeschützten Gebäude harmonieren. Neue Mikrofone und ein Headset für die Predigt runden den Wunschzettel ab. Die neuen Geräte sollen über Kabel und Funk steuerbar sein. „Wir haben da moderne Digitaltechnik im Einsatz“, erklärt Kruth.

Positiver Nebeneffekt der modernen Technik: Gottesdienste und Konzerte lassen sich künftig aufnehmen. „Ich werde oft von Zuhörern gefragt, ob sie die Predigt haben können, allerdings spreche ich frei“, so Meixner. Festgehaltene Predigten könnten an der Stelle Abhilfe schaffen, darüber hinaus lasse sich der Gottesdienst auf diese Weise auch zu Menschen bringen, die aus verschiedenen Gründen den Weg in die Kirche nicht antreten können. Nicht zuletzt kommt die Technik auch im Konfirmandenunterricht und beim Krippenspiel zum Einsatz.

Außerdem ermöglicht das WLAN-gesteuerte System das Abspielen von Musik-Dateien – in Zeiten des Mangels an Kirchenmusikern ein großes Plus, wie Meixner feststellt. Denn dann lasse sich ein Gottesdienst auch noch musikalisch gestalten, wenn zum Beispiel mal kein Organist da ist. Darüber hinaus ist der Kauf einer tragbaren Anlage vorgesehen, die zum Beispiel für besseren Sound beim Gottesdienst im Perlengarten sorgen soll. Rund 1.000 Euro kostet das allein. „Das alles ist klangvolle Kirche“, sagt die Pastorin und bringt damit das Schlagwort auf den Tisch, unter dem die Neuanschaffungen laufen.

Doch das Gesamtpaket kostet. Von den 11.000 Euro hat die Kirchengemeinde bisher 2.000 Euro als Spenden gesammelt. Der Förderkreis der Kirche und die Marienstiftung haben bereits ihre Unterstützung signalisiert – in welcher Höhe ist aber noch nicht klar. Deshalb setzt die Kirchengemeinde darauf, dass sich noch mehr Gönner finden, die die Anschaffungen finanzieren. Wer das Projekt unterstützen möchte, zahlt einen Wunschbetrag auf das Konto der Kirchengemeinde, IBAN: DE40 2415 1235 0025 1585 85, ein. Wichtig ist dabei die Angabe des Verwendungszwecks „Kirchengemeinde Ahausen“ und eines eindeutigen Stichworts wie „Beschallung“.

Wenn genug Geld zusammen kommt, könnte die Einweihung der Geräte schon zur Weihnachtszeit erfolgen. „Adventssingen mit neuer Anlage – das hätte was“, sind sich die Beteiligten einig.

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