Vollzeitstelle für Samtgemeinde-Flüchtlingshelfer ausgelaufen

„Neubesetzung erforderlich“

Sittensen (mey). Manfred Cordes war bis zum 31. Oktober als Flüchtlingshelfer bei der Samtgemeinde Sittensen beschäftigt. Er ist ausgeschieden, da sein Vertrag ausgelaufen war. Die Arbeit lastet nun auf den Schultern von Günter Sprenger, der allerdings nur eine Teilzeitstelle bekleidet, die ebenfalls befristet ist. Da es aber sehr viel zu tun gibt, macht sich der Flüchtlingshilfeverein EWIS für die Einstellung eines Samtgemeindesozialarbeiters auf Vollzeitbasis stark.

Im Sozialausschuss der Samtgemeinde wurde über das Thema beraten. Ingrid Kohnert, stellvertretende Vorsitzende von „EWiS“, erläuterte die Eingabe des Vereins. Unmissverständlich machte sie klar, dass nach dem Wegfall der Vollzeitstelle weder Günter Sprenger noch die Ehrenamtlichen des Vereins die vielfältigen Aufgaben allein bewältigen könnten. „Im Zuge der Integration werden diese nicht weniger“, betonte sie. Eine große Herausforderung stelle vor allem der umfangreiche Schriftverkehr mit den Behörden dar. In dem Zusammenhang nannte sie das Eintreten von Statusänderungen von geflüchteten Menschen und die Anforderungen im Umgang mit Sozialleistungen. „Da kann es aus Unkenntnis passieren, dass jemand plötzlich ohne Geld dasteht oder zuviel erhaltene Leistungen zurückgezahlt werden müssen. Es gibt Fälle von hohen Rückzahlungsforderungen“ betonte sie und bekräftigte, dass professionelle Hilfe benötigt werde. „Es fehlt jemand. Die Vollzeitstelle muss wieder besetzt werden.“

Nicole Totzek, Mitglied des Samtgemeinderates und des EWiS-Vorstandes, pflichtete ihr bei: „Die administrativen Tätigkeiten im Integrationsprozess häufen sich. Der Verein kommt hier an seine Grenzen. Die Ehrenamtler machen schon mehr als sie können. Auch der zuständige Sachbearbeiter im Rathaus kann diese Aufgaben nicht übernehmen, er ist schon mit seiner eigentlichen Arbeit voll ausgelastet.“

Stefan Miesner, stellvertretender Samtgemeindebürgermeister, verwies auf die angespannte Haushaltslage. Ein Sozialarbeiter müsse auch bezahlt werden. „Wir sind nicht dafür da, neue Aufgabenfelder aufzutun“, stellte er heraus. Es gehe um Pflicht und Kür. Die Bereiche Schulen, Kindergärten und Feuerwehren seien Pflichtaufgaben der Kommune, die Flüchtlingshilfe nicht. Außerdem unterstütze die Samtgemeinde den Verein „EWiS“ bereits deutlich. „Wir sind aber auch dankbar für dessen Einsatz“, betonte er.

EWiS-Vorsitzender Wolfgang Steiner wollte vom Landkreis in Erfahrung gebracht haben, dass dieser 50 Prozent der Kosten für Sozialarbeiter übernehme. „50 Prozent wovon? Um welche Tarifhöhe geht es?“, entgegnete Miesner. Die Frage nach einer möglichen Bezuschussung soll nun bis zur Samtgemeinderatssitzung am 14. Dezember geklärt werden. Bis dahin soll auch der Verein einen detaillierten Antrag vorlegen.

Lars Kamphausen (CDU) sah die vorliegende Eingabe des Vereins als „zu pauschal“ an. Der Bedarf für einen Gemeindesozialarbeiter sei nicht ausreichend begründet. Integration sei eine notwendige, sinnvolle Aufgabe, es sei aber zu konkretisieren, um welche Aufgaben es gehe, ob eine volle oder halbe Stelle, befristet oder unbefristet, erforderlich sei. „Die Arbeit, die EWiS leistet, kann man nicht in Euro aufwiegen. Allein deshalb ist es relativ ruhig hier. Damit es so bleibt wie es ist, sollte die Frage der Bezuschussung schnell geklärt werden. Uns ist diese Situation eine Stelle wert“, machte Sozialdemokrat Bernd Wölbern deutlich.

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