Rathaus: Kosten für Volksbankumbau und Neubau

6,5 oder 7,4 Millionen Euro

So könnte nach den Planungen des Architekturbüros von Bothmer die Volksbank nach dem Umbau zum Rathaus aussehen. Grafik: Architekturbüro von Bothmer
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Sittensen (mey). Die Kosten für den Umbau des ehemaligen Volksbankgebäudes zu einem Rathaus liegen vor. Architekt Hubertus von Bothmer, dessen Büro den Zuschlag für die Planungen bekommen hat, präsentierte jetzt dem Samtgemeinderat seine Zahlen.

Demnach würden Umbau und Sanierung mit 6,5 Millionen Euro brutto zu Buche schlagen. Darin sind die bisher entstandenen Planungskosten von 500.000 Euro nicht enthalten. Auch eine Kostenschätzung für die Alternative liegt vor: Ein Neubau in gleicher Größe und Ausstattung standen mit 7,4 Millionen Euro zur Debatte.

Wer Aussprache oder Reaktionen der Ratsmitglieder erwartet hatte, wurde enttäuscht. „Wir haben im Vorfeld beschlossen, dass diese Präsentation rein der Information dient. Die Zahlen gehen jetzt zur weiteren Beratung in die Fraktionen“, ließ CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Detjen wissen. Dem pflichtete Herbert Osterloh, Sprecher der Mehrheitsgruppe aus SPD, WFB und Grünen, bei, wobei er ausdrücklich noch die „sehr konstruktive“ Zusammenarbeit mit der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe – Vertretern aus Politik, Verwaltung, Personalrat und Architekturbüro – hervorhob. Lobende Worte hatten zuvor ebenfalls Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller und der Architekt gefunden. „Das war eine sehr gute Runde, auch über die Parteizugehörigkeit hinweg. Und der Architekt hat wirklich gute Arbeit geliefert“, so Keller eingangs der Präsentation.

Von Bothmer gab eine deutliche Einschätzung ab: „Es wäre eine Sünde und Schande, dieses schöne Gebäude abzureißen und zu schreddern. Wir haben es vom Keller bis zum Dach untersucht. Die Substanz ist noch gut. Aus ökologischer Sicht wäre ein Abriss nicht vertretbar. Das kann ich mit gutem Gewissen empfehlen.“ Nach seinen Worten kann ein Neubau nur unwesentlich günstiger betrieben werden. Laut der Wirtschaftlichkeitsberechnung belaufen sich die jährlichen Betriebskosten für Umbau und Sanierung auf 31.186 Euro, bei einem Neubau auf 29.054 Euro. Die Gesamtsummen beinhalten sämtliche Kostengruppen, nur den Grundstückskauf nicht. Von Bothmer betonte, dass aus Gründen der Haushaltsdisziplin gegenüber dem ursprünglichen Vorentwurf 800.000 Euro eingespart wurden: „Das tat zum Teil weh, vor allem mir als Architekt, aber gemeinsam haben wir das im Arbeitskreis geschafft. Das gelingt nicht immer.“ Im Falle eines Neubaus entstehen Kosten von 320.000 Euro für Abbruch und Verfüllung, die in der Gesamtsumme ebenso enthalten sind wie zwei Prozent für „Unvorhergesehenes.“ Die 7,4 Millionen Euro entsprechen einem Quadratmeterpreis pro Brutto-Grundfläche von 2.600 Euro. In den Umbau- und Sanierungskosten von 6,56 Millionen sind fünf Prozent für „Unvorhergesehenes“ berücksichtigt, der Quadratmeterpreis pro Brutto-Grundfläche beträgt 2.230 Euro. Insgesamt ist im Volksbankgebäude eine Brutto-Grundfläche von 2.940 Quadratmetern beplant worden. Für den möglichen Aufbau einer Photovoltaikanlage sind 85.000 Euro in der Kostenberechnung aufgeführt, die aber nicht in den Gesamtkosten enthalten sind. In einem Gutachten zu Beginn der Planungen vor über zwei Jahren war für einen Rathausneubau nur eine Nutzfläche von rund 1.550 Quadratmetern zugrunde gelegt worden.

Von Bothmer wies darauf hin, dass ein Neubau am Standort der Volksbank acht bis zwölf Monate länger dauern würde als die geplante Sanierung. Zum einen müssen die bestehenden Gebäude abgerissen werden, zum anderen muss die Planung neu ausgeschrieben werden. Sein Architekturbüro hat nur den Auftrag, als Generalunternehmer einen Umbau zu planen. An einem neuen Ausschreibungsverfahren würde man sich beteiligen, ließ von Bothmer wissen. Nach seinen Plänen wird die Schalterhalle abgerissen und ein neuer Eingang geschaffen. Der Altbau parallel zur Bahnhofstraße sowie der gläserne Kubus im hinteren Bereich, der zurück- und komplett neu aufgebaut werden soll, bleiben in ihrer Eigenständigkeit erhalten und werden durch eine gläserne „Fuge“ verbunden. Der Entwurf zeigt viele Glaselemente, um für guten Lichteinfall zu sorgen und so auch Energie zu sparen. Das Credo lautet: hell, luftig, einladend, dem zeitgemäßen, ökologischen Anspruch entsprechend. „Wir mussten wegen der Kosten Federn lassen, aber wir haben dennoch eine sehr vernünftige Lösung gefunden“, so von Bothmer. „Gute Arbeit, die aber auch entsprechend entlohnt wird“, befand Johann Burfeind.

Am 19. Dezember soll der Samtgemeinderat zum Beschluss kommen. Bis dahin gibt es in den Fraktionen viel zu beraten, vor allem im Hinblick auf eine Entscheidung, die von einer breiten Mehrheit sowohl unter den handelnden als auch betroffenen Personen mitgetragen werden kann – auch vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage.

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