Klostergut nimmt am Projekt Bienen-Blüten-Reich teil

Kraftort für hungrige Insekten

Mit einer Fläche von einem Hektar, die sich in den schon vorhandenen Blühflächen befindet, hat sich das Klostergut an dem Projekt beteiligt.
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Burgsittensen (r/mey). Damit Insekten künftig wieder mehr Futter finden, hat das Netzwerk Blühende Landschaft (NBL) 2016 gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Kommunen das Projekt Bienen-Blüten-Reich gestartet. Auch das Klostergut Burgsittensen hat sich mit einer Fläche von einem Hektar daran beteiligt und Ende Mai eine insektenfreundliche Blühfläche eingesät. Diese liegt eingebettet in den schon vorhandenen Blühflächen rund um das Klostergut.

Die fortschreitende Intensivierung in der Landwirtschaft sowie umfangreicher Siedlungs- und Straßenbau führen zu einer schleichenden Veränderung in der Kulturlandschaft. Die Folgen für Blüten suchende Insekten sind gravierend, denn Nahrungsgrundlagen gehen verloren, der Lebensraum wird knapp. So hat sich die Situation für alle Nektar- und Pollen sammelnden Insekten wie Honig- und Wildbienen oder Schmetterlinge enorm verschlechtert. Dabei erfüllen die Insekten mit der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen sowie als wichtiger Baustein des Nahrungsnetzes wichtige Funktionen in der Natur, auf die auch der Mensch angewiesen ist.

Der genaue Beobachter kann die unterschiedlich blühenden Flächen im Klostergut bereits aus der Ferne erkennen. „Bald ist das Gut umschlossen von einem einzigen Blütenmeer und dann können auch die hiesigen Imker ihre Bienenkörbe dort aufstellen“, erzählt Hannah Wedemeyer erfreut.

Auf das Projekt des Vereins Mellifera ist sie bei einem Seminar zur Weiterbildung als Bauernhofpädagogin aufmerksam geworden. Dort hatte eine Teilnehmerin davon berichtet. „Ich habe dann recherchiert, mit meiner Familie gesprochen und mich daraufhin beworben. Wir haben uns sehr gefreut, als wir ausgewählt worden sind. Für die Teilnahme bekommen wir keine Prämie, es werden nur Saatgut und Beschilderungen gestellt. Wir haben drei unterschiedliche Blühmischungen eingesät, was sehr zeitintensiv war. Für uns ist es aber wichtig, die Nahrungsgrundlagen für Bienen zu fördern, außerdem bleiben die bearbeiteten Flächen in einem guten Kulturzustand. Wir sind froh, dass es jetzt in Niedersachsen möglich ist, Stilllegungsflächen als Bienenweide nutzen zu dürfen“, so Wedemeyer.

Interessierte haben am Tag des offenen Denkmals am 9. September die Gelegenheit, die Blühwiese zu besichtigen und sich gleichzeitig Inspiration und Know-how für eigene Blühprojekte zu holen. Im Rahmen des Bienen-Blüten-Reichs entstehen deutschlandweit mehr als 800.000 Quadratmeter wertvolle, blühende Oasen als Kraftorte für hungrige Insekten.

Über den Verein Mellifera ist es auch möglich, so genannte Blühpatenschaften zu übernehmen und damit das Projekt Bienen-Blüten-Reich zu unterstützen. Weitere Informationen gibt es unter www.bienenbluetenreich.de.

Seit 15 Jahren setzt sich das NBL für die Verbesserung der Nahrungs- und Lebensgrundlage von Bienen, Hummeln und anderen Tieren ein. Das auf Initiative des Vereins Mellifera gegründete Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Landschaft wieder zum Blühen zu bringen, damit blütenbestäubende Insekten mehr Nahrung finden. Dabei arbeiten Imker, Landwirte, Naturschützer, Jäger, Gärtner oder Landschaftsplaner zusammen und entwickeln Konzepte und Projekte für mehr Blütenvielfalt.

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