Drei Landkreise feiern 250 Jahre Dree-Krütz-Steen - Von Heidrun Meyer

Stein des Anstoßes

Der Drei-Kreis-Stein markiert den Grenzpunkt der drei Landkreise Rotenburg, Stade und Harburg. Foto: Hermann Tödter
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Ramshausen. In der Nähe von Ramshausen treffen die Grenzen der drei Landkreise Rotenburg, Stade und Harburg aufeinander. Ein 14 Tonnen schwerer Findling markiert den Grenzpunkt. Ihn zieren die Wappen der drei Landkreise und drei eingemeißelte Kreuze.

Dieser Drei-Kreis-Stein bewahrt die Erinnerung an den sogenannten „Dree-Krütz-Steen“, der 1769 bei der Kurhannoverschen Landesaufnahme in die Karte aufgenommen wurde und mit drei eingemeißelten Kreuzen die Grenzen zwischen den seinerzeitigen Ämtern Moisburg, Harburg und Zeven markierte. Das ist nun 250 Jahre her. Im Hinblick auf dieses Jubiläum und die historische Bedeutung führt am Sonntag, 1. September, eine Fahrrad-Sternfahrt aus den drei Landkreisen zum Drei-Kreis-Stein.

Dort beginnt um 10 Uhr eine plattdeutsche Fahrradandacht mit Pastor Volker Klindworth aus Hollenstedt. Für die musikalische Umrahmung sorgt ein Posaunenchor. Alle Interessierten sind eingeladen, auch Familien haben die Gelegenheit, per Rad gemeinsam einen Ausflug zu unternehmen und dabei den Ort des Drei-Kreis-Steines kennenzulernen. 2007 nahmen die Landräte der drei angrenzenden Kreise den Findling offiziell entgegen. An dieser Stelle wurde auch eine Zeitkapsel mit eigens dafür angefertigten Dokumenten eingesetzt. Den Anstoß zur Aufstellung des Drei-Kreis-Steines hatte Manfred Klindworth aus Ramshausen gegeben, dem die Fläche gehört. Die Umsetzung des Vorhabens geschah mit maßgeblicher Unterstützung von Hans-Heinrich Ehlen, dem damaligen niedersächsischen Landwirtschaftsminister und den Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke aus Harburg und Helmut Dammann-Tamke aus Stade. Die Pflege und Unterhaltung des Grenzsteines hat der Heimatverein der Börde Sittensen übernommen. Der Verein hat dort auch eine Schautafel mit Erläuterungen zur Historie des Drei-Kreuz-Steines aufgestellt.

Der historische „Dree-Krütz-Steen“ soll sich etwa 300 bis 500 Meter in südlicher Richtung vom jetzigen Drei-Kreis-Stein befunden haben. Diese Fläche ist im Besitz der Familie Ehlen aus Kalbe. Nach dem zweiten Weltkrieg schlug man aus dem Stein Pflastersteine. Ein Eckfragment befindet sich laut Hans-Heinrich Ehlen immer noch auf dem Familienhof in Kalbe. Der Stein soll im Laufe der Geschichte als Grenzkennzeichen verwendet worden sein. Es ranken sich auch etliche Sagen um den „Dree-Krütz-Steen.“ Unter anderem soll der Raubritter Heinrich IV. von Borch (*1290), besser bekannt als „Isern Hinnerk“, dessen Burg im Dannsee bei Beckdorf im Winter 1311 zerstört wurde, in diesem Bereich Fuhrleute überfallen und getötet haben, die auf dem „Stadtweg“ von Bremen über Scheeßel, Kalbe, Bockhorst und Neukloster mit ihren Fuhrwerken an diesem Stein vorbei Waren nach Hamburg oder in die Gegenrichtung bringen wollten.

Jedoch sind viele Fragen rund um das Wirkens Heinrich von Borchs bis dato ungeklärt und bedürfen noch fundierter wissenschaftlicher Untersuchung.

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