Bürgerbegehren zum Erhalt ortsprägender Gebäude online

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Andrea Burfeind, Ingo Hillert und Ralf Egge sind die Initiatoren der zwei Bürgerbegehren. Foto: Heidrun Meyer
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Sittensen. Ingo Hillert, Andrea Burfeind und Ralf Egge machen sich für den Erhalt ortsprägender Gebäude am Sittenser Marktplatz stark – „als Grundlage für einen attraktiven und von der Bevölkerung angenommenen Dorfplatz.“ Sie favorisieren eine nachhaltige Lösung, die zum einen für Belebung sorgen soll, zum anderen mehr Räumlichkeiten für die Verwaltungsmitarbeiter schafft sowie ortsprägende Gebäudefassaden erhält. Auch die Haushalte der Samtgemeinde und der Mitgliedsgemeinden sollen damit nicht über Gebühr belastet werden.

Trotz vieler Gespräche sieht das Trio diesen Gedanken von der Politik nicht angenommen. Vor allem, weil es Überlegungen gibt, am Standort des Apothekengebäudes und des angrenzenden Wilkens-Hauses ein neues Rathaus zu bauen. Diese Fläche soll in einem Verfahren gegen das jetzige Rathaus mit der Samtgemeinde getauscht werden. Damit wäre der Weg frei, dort ein neues Verwaltungsgebäude zu bauen. Dafür müssten aber die alten Gebäude weichen. „Damit würde wieder ein Teil des alten Sittensen verschwinden“, mahnen Hillert, Burfeind und Egge. „Wir wollen möglichst viel erhalten, vor allem die Alte Apotheke. Und wenn es nur die Fassade ist.“

Deshalb haben sie ein Bürgerbegehren beantragt. Wegen der komplizierten Eigentumsverhältnisse, das Rathaus steht in Besitz der Samtgemeinde, die Alte Apotheke gehört der Gemeinde Sittensen, sind jedoch zwei angezeigt worden, wobei jedes Bürgerbegehren eine Frage und eine Unterschriftenliste enthält. Für die Durchführung braucht es viele handschriftliche Unterschriften. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen können diese nicht wie geplant persönlich gesammelt werden. In wochenlanger technischer und inhaltlicher Vorbereitung haben sie nun eine Homepage erstellt, um unter: www.pro-apotheke-sittensen.de ihr Anliegen zu erklären und um Einträge in die Listen zu bitten. Diese können heruntergeladen und ausgedruckt werden. Nach dem Ausfüllen kann die Liste in einen der Briefkästen der Initiatoren oder sogenannter Ortsvertrauenspersonen geworfen werden. Die Kontaktdaten sind im Download zu den Listen zu finden. Alternativ kann das Formular auch in einen frankierten Briefumschlag gesteckt und auf dem Postweg an einen der Initiatoren geschickt werden. Für das Bürgerbegehren in der Samtgemeinde, das bereits vom Samtgemeindeausschuss für zulässig erklärt wurde, sind 924 Unterschriften erforderlich, für das in der Gemeinde Sittensen braucht es etwa 500. Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde hat laut Gemeindedirektor Stefan Miesner jetzt ebenfalls „nach intensiver Diskussion“ das Bürgerbegehren genehmigt. Ist innerhalb von sechs Monaten die erforderliche Anzahl an Unterschriften zusammengekommen, muss ein Bürgerentscheid erfolgen, der organisiert ist wie eine Wahl und spätestens drei Monate nach dem Einreichen der Unterschriftenlisten bei Samtgemeinde und Gemeinde durchgeführt werden muss. Dazu bedarf es eines Beschlusses der Räte. Mit der Kommunalwahl am 12. September darf diese Wahl nach Auskunft des Gemeindedirektors allerdings nicht zusammenfallen. Mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten müssen mit „Ja“ stimmen. „Das sind sehr viele Unterschriften, was uns durchaus bewusst ist. Deshalb bitten wir alle Bürger der Börde Sittensen um Unterstützung, damit wir gemeinsam die historischen und kulturellen Werte unserer Börde bewahren können. Wir bitten auch um Weitergabe dieser Botschaft und der Unterschriftenlisten an Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde“, so Hillert, Burfeind und Egge.

Neben einer genauen Erklärung, wie ein Bürgerbegehren und der daraus eventuell folgernde Bürgerentscheid abläuft, wird auf der Homepage auch viel zur Alten Apotheke beschrieben und dazu, was daraus werden könnte.

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