Andacht am historischen Drei-Kreis-Stein / Festakt im Gasthaus

Grenze für drei Landkreise

Etwa 170 Gäste waren bei gutem Wetter der Einladung gefolgt, mit dem Fahrrad zu kommen
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Ramshausen (r/mey). Der Drei-Kreis-Stein – ein 14 Tonnen schwerer Granitfindling – markiert die Stelle, an der heute die Grenzen der drei Landkreise Stade, Harburg und Rotenburg/Wümme zusammenstoßen. Er zeigt seitdem mit den heutigen Landkreiswappen auf dem Stein die enge Verbindung und die gemeinsamen Interessen dieser Region. Der Grenzpunkt befindet sich auf der Wiese von Manfred Klindworth, Ramshausen. Vor zwölf Jahren wurde dieser Stein am 19. Juli 2007 eingeweiht. Der Verein Briefmarken- und Münzfreunde der Geest aus Harsefeld hatte jetzt zu einer Jubiläumsfeier anlässlich des 250-jährigen Jubiläums des Drei-Kreis-Steines eingeladen.

Die Feierlichkeiten begannen mit einer sonntäglichen Andacht um 10 Uhr auf der Wiese beim Drei-Kreis-Stein unter freiem Himmel. Etwa 170 Gäste waren bei gutem Wetter der Einladung gefolgt, mit dem Fahrrad zu kommen. Die Mitglieder des Landtages aus den anliegenden Wahlkreisen, die zusammen mit Veranstalter Günther Borchers, Vorsitzender der Briefmarken- und Münzenfreunde der Geest, für die Organisation verantwortlich waren, Dr. Marco Mohrmann und Eike Holsten (Rotenburg) sowie Heiner Schönecke (Winsen/Luhe) und Helmut Dammann-Tamke (Stade), hatten es sich nicht nehmen lassen, ebenso mit dem Fahrrad zu erscheinen. Die Landräte der betreffenden Landkreise, Hermann Luttmann (Rotenburg), Michael Roesberg (Stade) und Rainer Rempe (Winsen/Luhe) waren als Schirmherren ebenfalls beteiligt. In der von Pastor Volker Klindworth von der evangelischen Kirchengemeinde Hollenstedt und Kirchenvorstandsmitglied Petra Lemmermann plattdüütsch gehaltenen Andacht machten beide auf den auf allen drei Wappen gemeinsamen Schlüssel aufmerksam: „De Schlötel hett wat mit den Dom von Bremen to doon un mit Petrus. Dat is de Schlötel för dat Himmelriek. Un in Himmel geiht nu mol goar nich doarüm, wat trennt, sonnern (noh Jesaja 2) wat wi miteenanner hebbt, un dat dat twüschen uns nich gegeneenanner togeiht. De Hauptsook is doch, dat wi uns verstoht. Jüst hier an dissen Grenzsteen.“ In Klindworths Gasthaus, wohin die meisten Besucher auch mit dem Fahrrad fuhren - unter Verkehrssicherungsschutz der Sauensieker Feuerwehr - fand der zweite Teil des Jubiläums statt. Dort hatten die Briefmarkenfreunde ihre Sammlerbörse aufgebaut, unter anderem mit dem Verkauf einer Sonderbriefmarke Dreikreisstein und Sauensieker Postkarten mit Sonderstempel. Ebenso verkauften Händler ihre Angebote. Nach der Begrüßung durch Günther Borchers, der allen Organisatoren und Mithelfenden für ihren Einsatz sowie den Sponsoren für ihre finanzielle Unterstützung dankte, führte Dr. Marco Mohrmann durch das weitere Programm. Zunächst bat er Hartmut Vollmer, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins der Börde Sittensen, über die historischen Hintergründe zu informieren, die den Anlass zu diesem 250-Jahre-Jubiläum gaben. Vollmer hob hervor, dass der historische „3-Krütz-Steen“ ursprünglich den Ort markierte, wo die Grenzen zwischen den Ämtern Moisburg, Harburg und Zeven sowie deren Gerichtsbarkeit nur etwa 400 Meter vom heutigen Dreikreisstein entfernt aufeinandertrafen. Er wies darauf hin, dass dieser historische Stein schon in der kurhannoverschen Landesaufnahme von 1769, die erste schon ziemlich genaue und maßstabsgerechte kartografische Darstellung des seinerzeitigen Königreichs Hannover, eingezeichnet ist und mit diesem plattdeutschen Namen auch so benannt wurde. In den Talkrunden der Landtagsmitglieder und der Landräte wurde betont, dass es unter den Beteiligten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gebe, die geprägt sei von unterschiedlichen Ansprüchen der Landkreise, sich aber gemeinsam immer Konsens finden lasse. Heiner Ehlen, MdL und Minister a. D., zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und machte deutlich, dass seine Zusammenarbeit mit den Landräten und seinen Landtagskollegen immer von freundlichem, vertrauensvollem Umgang miteinander geprägt gewesen sei und dadurch positive Arbeitsergebnisse befruchtet, gefördert und stabilisiert worden seien. In den Pausen und beim Mittagessen – es gab Sauensieker Hochzeitssuppe satt – unterhielten die Estetaler Blasmusikanten.

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