Veranstalter ziehen positives Fazit zum Beeke-Festival - Von Ann-Christin Beims

Inuit oder Aborigines

Die litauische Gruppe Ratava (der Name ist übrigens der des Films "Avatar" rückwärts gelesen) hat bis tief in die Nacht gefeiert und getanzt. Foto: Ann-Christin Beims
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Scheeßel. Die Gruppen sind ab- oder weitergereist, die Bühnen abgebaut und in Scheeßel ist wieder der Alltag eingekehrt. Aus Sicht der Veranstalter war das 22. Internationale Beeke-Festival wieder ein voller Erfolg – der Regen tat der Stimmung und den Darbietungen keinen Abbruch. „Wir sind sehr zufrieden und hatten tolle Gruppen in diesem Jahr“, resümiert Jörn Klee von den Beekscheepers.

Auf eine Sache ist er besonders stolz: Es sei selten, dass alle Gruppen so harmonierten und inter-agierten. „Es wurden viele Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen und die Gruppen haben untereinander Einladungen ausgesprochen.“ So sollen die Beekscheepers nach Polen, Frankreich und Litauen reisen und die Inder erhielten eine Einladung nach Rumänien. Auch die Bräunlinger erlebten ein Novum: Die Stadtkapelle sowie der Heimat- und Trachtenbund kommen aus derselben Stadt, sind aber erstmals zusammen aufgetreten.

Bei Einladungen sei allerdings Vorsicht geboten: Die Beekscheepers bekommen rund 150 Anfragen pro Jahr, schauen aber genau, wen sie letztlich einladen. „Es ist zum Beispiel derzeit etwas ungünstig, eine russische und eine ukrainische Gruppe gleichzeitig zu Gast zu haben.“ Ein Aufeinandertreffen müsse nicht, könne aber unschön enden.

Das Wetter spielte nicht immer mit und machte der Planung zeitweise einen Strich durch die Rechnung. Dennoch sind die Beekscheepers mit der Besucherzahl zufrieden. „Wir hatten am Samstag etwa 2.500 Besucher, dazu vergeben wir immer Freikarten an die am Fest Beteiligten“, erklärt Klee.

Beeindruckend sei auch das Durchhaltevermögen der Gäste gewesen. „Die Litauer erwiesen sich als echtes Partyvolk, sie haben bis tief in die Nacht gefeiert. Und gemeinsam mit der Stadtkapelle Bräunlingen boten sie eine geniale Mischung.“ Dennoch seien alle stets pünktlich zum Tagesprogramm erschienen.

Für die Gäste stach ein Aspekt besonders ins Auge: die Unterbringung in den Familien. Viele Gruppen kannten das nicht, sie sind meist in Hotels untergebracht. „Für die Litauer war dies die zweite Auslandsreise, einer der Männer war zu Tränen gerührt über die Gastfreundschaft unserer Familien“, erzählt Klee. Und ohne Letztere wäre eine Veranstaltung in diesem Ausmaß nicht realisierbar. „Die gastgebende Gruppe trägt in der CIOFF-Vereinigung alle Kosten ab Landesgrenze. Ohne die Familien würde das nicht funktionieren.“ Genau das mache aber den Charme des Festivals aus. Auch die Inder bedankten sich für die Zeit in Deutschland – allerdings nicht nur bei ihren Gastgebern: Sie küssten beim Betreten die Bühne.

„Es ist immer für alle etwas dabei, für alt und jung“, fasst Klee zusammen. Für die Beekscheepers stehen als nächstes Reisen nach Portugal und Finnland auf dem Programm. Im Herbst 2018 geht es dann los mit der Planung für das 23. Festival. „Wir haben mit Indien einen weißen Fleck auf unserer Landkarte beseitigt, aber wir wollen weiterhin gerne zwei bis drei Exoten dabei haben – Inuit oder Aborigines wären toll“, wünscht sich Klee für die Zukunft.

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