Stellungnahme der Gruppe SPD/UGS zum Thema Baumfällung

„Um jeden Baum gerungen“

Das Thema Eichen erhitzt derzeit die Gemüter einiger Scheeßeler Ortsverbände. Foto: Klaus-Dieter Plage
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Scheeßel (r/acb). Nach dem Bericht „Wenn Eichen weichen“ (Rundschau vom 11. August) über den geplanten Bau der vollsignalisierten Kreuzung mit Linksabbiegespuren in Scheeßel an der Landesstraße 130 beim Neubaugebiet Fuhrenkamp meldet sich nun Detlev Kaldinski im Namen der Gruppe SPD/UGS zu Wort.

„Wider besseren Wissens verkünden der grüne Ratsherr Arthur Lempert und sein Ortsverband, dass die sichere Gestaltung der Kreuzung der Landesstraße mit dem Fuhrenkamp und dem Vareler Weg unnötig sei“, kritisiert Kaldinski. Obwohl ihm als Mitglied des Rates alle Informationen über die Maßnahme und deren Kosten zur Verfügung stünden, unterschlage Lempert Fakten und die eigene Zustimmung. „Naturschutz ist wichtig, aber er sollte hinter dem Menschenschutz zurückstehen“, betont Kaldinski.

Wenn eine Gemeinde ein neues Baugebiet an einen Ort anbinden wolle, müsse sie für eine verkehrssichere Anbindung an das Straßennetz sorgen. Wie bereits berichtet, war 2004 am Fuhrenkamp zunächst ein Kreisel angedacht gewesen, gegen den unter anderem Anwohner Protest eingelegt hatten. Auf einer sicheren Anbindung besteht auch der zuständige Straßenbaulastträger, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden. „Mit zunehmender Bebauung im Fuhrenkamp musste eine Lösung her, zumal bereits einige schwere Unfälle an dieser Kreuzung zu beklagen waren“, ergänzt Kaldinski. „In Frage kamen Kreisel oder Linksabbiegespuren. Während der Kreisel rund 500.000 Euro gekostet hätte, wurden von den Planern die Linksabbiegespuren favorisiert und mit rund 300.000 Euro veranschlagt.“

Da insbesondere viele Schüler aus dem Fuhrenkamp kommend die Kreuzung Richtung Vareler Weg überqueren, seien die Ratsmitglieder laut Kaldinski bemüht gewesen, die sicherste Lösung zu wählen. „Die Fachleute haben uns eindeutig aufgezeigt, dass die Linksabbiegespuren mit Lichtsignalanlage die bessere Lösung sind. In diesem Abwägungsprozess gab es schließlich keine sinnvolle Alternative, zumal auch beim Kreisel zahlreiche Bäume zu fällen gewesen wären“, betont der Sozialdemokrat. „Eine für Menschen unsicherere Lösung zu wählen, um einige Bäume zu schützen, erscheint mir nicht sachgerecht.“

Alle Argumente seien in öffentlichen Ausschüssen unter Mitwirkung der Grünen erörtert worden, letztlich habe man sich dabei zugunsten der Linksabbiegelösung entschieden. Dabei sei insbesondere im öffentlichen Bauausschuss über die Länge der Abbiegespuren und die damit nötigen Fällungen um jeden Baum gerungen worden. „Das Ergebnis ist die Mindestlösung, die gerade noch den verkehrsrechtlichen Vorschriften entspricht“, fügt der Ratsherr hinzu. Ausgleichspflanzungen werden ebenfalls vorgenommen.

Die Verlegung des Ortsschildes sei bereits beim Feuerwehrkreisel im Gespräch gewesen, das hatte die Straßenverkehrsbehörde damals abgelehnt. „Dies hätte für einen Kreisel am Fuhrenkamp ebenso gegolten“, so Kaldinski.

„Schade ist, dass Herr Lempert das intensive Ringen seiner Ratskollegen um jeden Baum nicht anerkennt und damit ein verantwortungsbewusstes Handeln der Ratsmehrheit infrage stellt“, bemängelt sein Ratskollege und fügt hinzu, dass Lempert nach Vorstellung der Planung und Beratung im Fachausschuss 2017 für die Linksabbiegerstreifen gestimmt habe.

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