Rat und Verwaltung hoffen auf Verbesserungen im Nahverkehrsplan - VON THORSTEN KRATZMANN

Zeven pocht auf Scheeßel-Bus

Zeven hätte gerne einen Busanschluss an Scheeßel mit dem Bahnhof. Foto: Heyne
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Zeven/Scheeßel – Der Landkreis ist mit der Aufstellung des Nahverkehrsplans für 2023 bis 2027 befasst. Den Entwurf des Plans begutachten die 13 Verwaltungseinheiten des Kreises. Am Montag beugten sich die Mitglieder des Umwelt- und Klimaschutzausschusses der Samtgemeinde Zeven über die von der Verwaltung erarbeitete Stellungnahme zum neuen Nahverkehrsplan. Unisono bekräftigen Politik und Verwaltung, dass Zeven und Elsdorf dringend per Bus an Scheeßel angebunden werden sollten. Überdies formulieren sie die Erwartung, dass der Landkreis seine Aktivitäten für eine Reaktivierung der Schienenstrecken Zeven-Tostedt und Rotenburg-Zeven-Bremervörde intensiviert.

Der Landkreis ist für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf seinem Gebiet zuständig. Auf welchen Strecken wann Busse unterwegs sind, regelt der Nahverkehrsplan. Den stellt der Kreis im Rhythmus von fünf Jahren neu auf. Der Plan für die Jahre 2023 bis 2027 liegt im Entwurf vor. Derzeit sind die Einheits- und Samtgemeinden des Kreises aufgerufen, dazu Stellung zu nehmen.

Wie der Nahverkehrsplan im Zevener Rathaus beurteilt wird, legte Wirtschaftsförderer Christoph Reuther den Mitgliedern des Umwelt- und Klimaschutzausschusses der Samtgemeinde vor. So regt Zeven eine bessere Anbindung an den Wochenenden an die Bahnhöfe in Rotenburg und Tostedt an. Begrüßt wird die angestrebte Fahrzeitverkürzung auf der Buslinie 800 von Rotenburg über Zeven nach Bremervörde.

Mit einem Ausrufezeichen versehen Politik und Verwaltung in Zeven ihre Forderung, das Gewerbegebiet Elsdorf an die Buslinie 800 und mit einer neuen Linie an Scheeßel anzubinden. Überdies hält man es in Zeven für geboten, dass sowohl Oldendorf als auch Gnarrenburg und Hepstedt besser mit Zeven verbunden werden. Gleiches gilt unter Hinweis auf gestiegene Pendlerströme für die Verbindungen zwischen Zeven und Buxtehude, Achim, Osterholz-Scharmbeck und vor allem Stade.

Mit den Worten „es ist ein Graus“ beurteilte Reuther die Tarifstruktur im ÖPNV auf Kreisebene. Insbesondere haben er und die Ausschussmitglieder die Verbindung Zeven-Tostedt-Hamburg im Auge. Für die Strecke braucht der Fahrgast zwei Tickets. Auch eine Modernisierung der Fahrgastinformationssysteme regen die Zevener an.

Mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende und im Sinne von Kundenfreundlichkeit sehen sie es ferner als erforderlich an, die Möglichkeit, ein Fahrrad im Bus mitzunehmen, deutlich zu erweitern und darüber hinaus mit einem einheitlichen Tarif zu versehen. Auch ist es aus Zevener Sicht wichtig, dass Kunden Zeitkarten elektronisch erwerben können.

Unverhohlen kritisch betrachten sowohl Rathausmitarbeiter als auch Ausschussmitglieder die Rolle des Landkreises bei der seit Jahren diskutierten Reaktivierung der Schienenstrecken Zeven-Tostedt und Rotenburg-Zeven-Bremervörde für den Personenverkehr. Es reiche nicht, mit dem Finger auf das Land zu zeigen, der Kreis sollte vielmehr Engagement entfalten, heißt es.

Auch mit der ablehnenden Haltung, die die Gemeinde Scheeßel der Einrichtung einer Busverbindung nach Elsdorf und Zeven gegenüber einnimmt, wollen sich die Ausschussmitglieder nicht abfinden. Eine neuerliche Wirtschaftlichkeitsberechnung soll den Druck auf Scheeßel erhöhen, sich dem nicht länger entgegenzustellen.  zz

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