Mühlentag mit Flohmarkt an der Scheeßeler Wassermühle - Von Erich Schulz

Ingenieurskunst

Der Mühlentag lockte bei bestem Wetter viele Interessierte auf das Gelände rund um die alte Wassermühle in Scheeßel. Foto: Erich Schulz
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Scheeßel. Ein strahlend blauer Himmel und Sonne ohne Ende: Das schöne Wetter lockte am Pfingstmontag unzählige Besucher zur Scheeßeler Wassermühle, um den Mühlentag mit Freunden oder der Familie zu verbringen. Sie informierten sich über das alte Müller-Handwerk, schlenderten über den Flohmarkt, um das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern oder genossen bei Kaffee und Kuchen das Wetter.

Auf dem gut besuchten Flohmarkt waren auch die Beeke-Löwen mit einem Stand und einer Tombola vertreten. Ungefähr 1.000 Lose sind für einen guten Zweck verkauft worden, berichteten diese. Dabei hatte es den Anschein, dass in dem Loseimer mehr Gewinne als Nieten waren, denn fast jedes Los gewann und so fanden die, meist aus einer Stiftung stammenden, Preise einen Abnehmer.

Höhepunkt des Schautages war wie in den Jahren zuvor der alte Herford-Dieselmotor. Es herrschte zeitweise ein starker Andrang von Zuschauern, die dieses mehr als acht Tonnen schwere Zeugnis deutscher Ingenieurskunst aus dem Jahr 1936 bei der Arbeit sehen wollten. In den Jahren 2015 und 2016 wurde der aus der Herforder Maschinenfabrik stammende Motor liebevoll restauriert und wieder zum Leben erweckt. Nachdem er in mühevoller Arbeit aus Bayern nach Scheeßel gebracht wurde, hat er in der Wassermühle sein endgültiges Zuhause gefunden. Angetrieben wird der Motor mit circa zehn Bar Druckluft. Ist die Kompression erst einmal aufgebaut, tuckert das Teil erstaunlich leise vor sich hin. „90 Pferdestärken aus 60 Liter Hubraum holen wir aus dem längs liegenden Einzylinder“, erklärt Maschinist Manfred Tobies den staunenden Besuchern. Dabei dreht er ein wenig an den Rädchen, hebelt dort und schon sieht man, wie das zwei Tonnen schwere Schwungrad über einen langen Riemen diverse Gerätschaften antreibt. Neben dem Dieselantrieb werden Rüttelmaschinen, Getreide-Reinigung und vieles andere noch durch einen Elektromotor angetrieben. Und natürlich war auch das Mühlrad für den Mahlstein und die traditionelle Mehlaufbereitung in Betrieb. Spezialisten des Mühlenvereins mahlten Korn und überall klapperte es, so dass so manch einer schnell den Überblick verlor. Ein Eindruck dürfte jedoch bei allen Besuchern haften geblieben sein: Es war früher eine ganz schöne Plackerei, für das tägliche Brot zu sorgen. „Ich komme schon zum wiederholten Mal nach Scheeßel zum Mühlentag und bin jedes Mal von der Atmosphäre, die von der alten Mühle ausgeht, angetan und fühle mich weit in die Vergangenheit zurückversetzt“, erzählte Karina Fallsehr aus Recklinghausen, die zu Besuch in Lauenbrück war. Mehr Infos über den Mühlenverein und die Mühle gibt es im Internet unter www.scheesseler-muehle.de.

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