Kirchengemeinde unternimmt Tagesausflug nach Wittenberg

Auf den Spuren Luthers

Die Gruppe erlebte einen informativen und geselligen Tag in der Lutherstadt. Foto: Paul Göttert
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Scheeßel/Wittenberg (r/acb). Zu einer Tagestour in die Lutherstadt Wittenberg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Scheeßel zusammen mit Flüchtlingen aus dem Iran und Afghanistan aufgebrochen. „Während der Vorbereitungen ist uns klar geworden, wie viel Anknüpfungspunkte es für unsere Gruppe gibt“, sagt Paul Göttert, Initiator des Tagesausflugs.

Die Mitreisenden aus dem Iran und Afghanistan sind alle getaufte, evangelische Christen. Sie lernten vorab in einem kleinen Film und anschließenden Erläuterungen genauer kennen, wer Martin Luther eigentlich war und was er vor 500 Jahren bewegt hat.

In Wittenberg stand als Höhepunkt die Besichtigung des Luther-Panoramabildes von Yadegar Asisi auf dem Programm. Der Künstler ist Sohn iranischer Eltern. Er wurde in Wien geboren und lebt heute in Berlin. Was er mit Luther verbindet, sind der Begriff Freiheit und der Mut zum Widerspruch. Asisi hat auf seinem Riesenrundbild Szenen und Impressionen zu Zeiten Martin Luthers gezeichnet. Dabei hat er versucht, im Bild die umwälzenden Ereignisse jener Epoche aufzuzeigen. Der Standort des Betrachters liegt vier Meter über dem Schlossplatz in Wittenberg, mit Blick auf die Schlosskirche, das Residenzschloss des Kurfürsten Friedrich, sowie mit Blick über die Stadtmauer hinweg zur Elbe und auch in Richtung Markt.

„Das Asisi-Rundbild ist ein Gesamterlebnis für alle Sinne“, sagt Göttert. Die Reisegruppe besuchte vorher die Schlosskirche und die Stadtkirche in Wittenberg. Zudem gab es einen kleinen Bummel durch die Fußgängerzone. Mit zur 20-köpfigen Reisegruppe gehörte Pastor Günther Oborski von der Iranerseelsorge der Landeskirche Hannover. Er konnte bei Verständigungsschwierigkeiten dolmetschen, denn geredet und gelacht wurde viel auf der Tour. „Diese lockere Kommunikation ist es, was die Leute brauchen“, sagt Göttert, der sich bei den Unterstützern für das Zustandekommen der Tour bedankt.

Die Tour war für die Flüchtlingen sowohl ein gelungener touristischer Ausflug als auch ein Stück Orientierung in ihrer neuen Konfession. „Sie haben viele Fragen an uns Christen und brauchen Unterstützung. Am besten wäre ein Glaubenskurs oder ein Konfirmationsunterricht“, sagt Göttert. Auch das wäre seiner Meinung nach in Luthers Sinn: „Für ihn war die Glaubensunterweisung ein ganz wichtiger Teil kirchlicher Aufgaben.“

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