Kindergarten Wohlsdorf erhält Auszeichnung „Kitamusica“ - Von Klaus-Dieter Plage

Freude an der Musik

Mit viel Eifer haben sich die Kinder auf ihren großen Auftritt vorbeitet.
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Wohlsdorf. Eine besondere Atmosphäre herrschte kürzlich im Kindergarten Wohlsdorf. Die Kinder waren ganz aufgeregt und die Erzieherinnen angespannt. Eltern, Omas, Opas und Geschwister waren gekommen, um sich eine Aufführung der Sprösslinge anzusehen. Aber es war nicht irgendeine Aufführung, sondern es ging um die Verleihung der Auszeichnung „Kitamusica“. Der Kindergarten Wohlsdorf ist der erste Kindergarten, der diese Auszeichnung im Altkreis Rotenburg erhält.

Anne Cordes, stellvertretende Vorsitzende des Kreischorverbandes, und Jacqueline Isbrecht vom Kreischorverband waren gekommen, um sich die Vorführung anzusehen und die Verleihung vorzunehmen. Sechs Wochen lang hatten die kleinen Sänger für ihren Auftritt mit viel Spaß geübt und immerhin acht Lieder auswendig gelernt.

Die Kitamusica ist eine Auszeichnung des Chorverbandes Niedersachsen-Bremen (CVNB) für Kindertagesstätten, in denen täglich gesungen wird, die Tonhöhe der Lieder an die kindliche Stimme angepasst und die Liederauswahl vielfältig und altersgerecht ist. Auch internationale Lieder sollen gesungen werden. Früher wurde für Kindergärten, in denen viel gesungen wird, der „Felix“ verliehen. Vor rund zehn Jahren hat bereits der Kindergarten Wohlsdorf diese Auszeichnung erhalten. Die Kitamusica löst den Felix ab, wobei die Anforderungen ersterer höher gesteckt sind. Im Vorfeld prüfte Isbrecht das musikalische Konzept vom Kindergarten Wohlsdorf. Auch musste Kindergartenleiterin Heike Herrmann morgens um 7.30 Uhr verschiedene Lieder allein vorsingen. „Das war schon echt speziell. Es war ein besonderer Moment in meinem Leben. Man muss aber auch mal verrückte Sachen machen“, meint sie rückblickend. Nicht die Kinder werden geprüft, sondern das musikalische Konzept ist für die Verleihung des Titels entscheidend. Der Wohlsdorfer Kindergarten ist ein Kooperationskindergarten der Kreismusikschule. Durch eine Lehrkraft der Kreismusikschule erhalten die Kinder eine musikalische Frühförderung. Die Gemeinde Scheeßel beteiligt sich mit zehn Euro pro Kind an dieser Frühförderung. „Durch das musikalische Konzept haben wir einen guten Zulauf. Nicht nur Kinder aus der Gemeinde Scheeßel gehen in den Kindergarten, sondern auch Kinder aus Rotenburg, Brockel und Hemslingen. Zurzeit ist er voll ausgebucht“, berichtete Herrmann. „Für uns Erzieherinnen ist es wunderbar zu beobachten, wie viel Freude die Kinder mit der Musik haben“, meinte die Kindergartenleiterin während ihrer Begrüßung. Die Musik erfüllt immer mehr den Tagesablauf der Kinder. Von sich aus beginnen die Kleinen, beim Spielen zu singen, setzen sich draußen zusammen, um zu singen oder singen beim Händewaschen. „Die Eltern erzählen mir, dass sie gar kein Radio mehr im Auto brauchen“, berichtete Herrmann. Bei der Vorführung merkte man sofort, dass die Jüngsten viel Freude mit der Musik haben. Eine besondere Herausforderung war das Lied „Musikanten ziehen durch die Welt“. Sie mussten dabei ein Instrument halten und spielen, im Kreis gehen, dazu singen und lächeln. International wurde es mit „Bruder Jakob“. Das Lied sangen die Kinder auf Spanisch, Rumänisch, Englisch und Deutsch. Ein dickes Lob erhielten die kleinen Künstler von Cordes und Isbrecht: „Das habt ihr ganz toll gemacht“. Als Überraschung hatten sie für jedes Kind eine Medaille mit dem Namen des Kindes mitgebracht. Der Kindergarten Wohlsdorf erhielt eine Plakette, die er außen an seinem Gebäude anbringen kann. Die Plakette wird für die Dauer von drei Jahren verliehen. „Die menschliche Stimme ist das einfachste und älteste Instrument der Welt. Wir haben es immer bei uns“, meinte Cordes. „Die Urmenschen haben schon in den Höhlen gesungen und getrommelt, lange bevor es eine ausgeprägte Sprache gab“, fügte sie hinzu. Hirnforscher haben herausgefunden, dass das Singen den größten Nutzeffekt für die Entwicklung von Kindergehirnen hat. „Beim Musizieren oder Musik hören werden Endorphine, körpereigene Glückshormone, ausgeschüttet. Musik fordert in selten komplexer Weise das Gehirn heraus. Beide Gehirnhälften werden in besonders intensiver Weise miteinander verbunden. Grußworte überbrachten Günter Bassen, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Scheeßel, Gisela Kracke, Bürgermeisterin von Wohlsdorf, und Heinrich Hollmann, Bürgermeister von Bartelsdorf. Nach der Vorführung gab es ein Büfett, dass die Eltern liebevoll vorbereitet hatten.

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