Kindergarten Regenbogen führt Ernährungsprojekt durch - Von Klaus-Dieter Plage

Mit kleinen Rittern

Die Kindergartenkinder lernen viel über gesunde Ernährung und bekommen am Ende der Projekttage eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme. Fotos: Klaus-Dieter Plage
 ©

Vahlde. Es geht auch anders. Das zeigt ein Ernährungsprojekt im Kindergarten Regenbogen in Vahlde. Unterstützt von der IKK erfahren die Kinder an neun Projekttagen kindgerecht einiges über eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Durch die Werbung suggeriert, landet manches nicht so optimale Produkt in der Frühstücksdose. „Diese Produkte sprechen die Kinder mehr an. Ein Lillifee- oder Capt’n Sharky-Joghurt ist in den Kinderaugen noch toller als ein normaler Joghurt“, meint Kindergartenleiterin Frauke Sablotzke. „Viele Kinderprodukte befinden sich auch im Kühlregal. Das ist unfair, denn die Eltern denken, was im Kühlregal liegt, ist eigentlich etwas Gutes“, ergänzt Nicole von Oesen von der IKK.

In dem Ernährungsprojekt erfahren die Kinder zum Beispiel, wie man einen Fruchtjoghurt mit richtigen Früchten selbst herstellt. Und das kommt an: „Viele Kinder haben ihn probiert und fanden den Fruchtjoghurt sehr lecker“, sagt die Kindergartenleiterin. Selbst hergestellt haben sie auch Powerbälle. Diese eignen sich sehr gut als Ersatz für Süßigkeiten. „Auch bei den Eltern sind die Powerbälle sehr gut angekommen und es gab viele Rückfragen“, berichtet Sablotzke.

Im Gegensatz zu früher wird den Kindern heute auch öfter mal ein nicht ganz gesundes Essen mitgegeben. „Das Argument der Eltern ist, sie haben weniger Zeit. Wobei eine gesunde Ernährung nichts mit Zeit zu tun hat. Die Sachen sind ganz schnell zubereitet und müssen nicht teuer sein“, merkt von Oesen an. Die Ernährung von Kindern hat sich zudem verändert. „Früher gab es keine speziellen Kinderprodukte. Da wurde normal mit gegessen. Der Wandel macht das Problem“, ergänzt die Ernährungsfachfrau.

Ein Trend seien fertige Käsestreifen. „Käse ist eigentlich nicht schlecht. Aber diese Käsestreifen haben nicht mehr viel mit Käse zu tun und daran sollte man sich eigentlich auch nicht satt essen“, erzählt von Oesen. Sie betont, dass es keine schlechten Lebensmittel gibt, genauso wenig wie nur gesunde. Im Endeffekt machen die Menge und die Ausgewogenheit eine gesunde Ernährung. „Das haben wir versucht, den Kindern zu erklären“, sagt die Kindergartenleiterin. „Den Kindern ist bewusst geworden, was eine Süßigkeit ist und was nicht. Jetzt schauen sie auch anders in ihre Frühstücksdose“, ergänzt sie. War einmal etwas nicht ganz so gesundes in der Dose, war die Reaktion der Kinder „Morgen bringe ich das ungesunde nicht mehr mit und dafür etwas gesundes“.

Während der Projekttage arbeiten die Kinder auch mit der Ernährungspyramide. „Eine Einheit ist, was in eine Kinderhand passt. Eine kleine Tüte Gummibärchen passt da rein. Das ist eine Hand voll, die ich heute essen darf“, erklärt Sablotzke.

Über die Funktion des Körpers lernten die Kinder, dass es dort kleine Ritter gibt, die den Körper verteidigen und das im Getreide Energiemännchen sind, damit man viel Ausdauer hat und sich konzentrieren kann. „Das konnten die Kinder gut umsetzen“, meint von Oesen. Im Kindergartenalter kann man noch am meisten zum Thema Ernährung bewegen und vieles bleibt für später hängen. „Bis zum sechsten Lebensjahr wird das Ernährungsverhalten festgelegt. Danach wird es immer schwieriger, etwas zu verändern“, so die Ernährungsfachfrau.

„Den Eltern unserer Kindergartenkinder ist es sehr wichtig, dass wir regelmäßig gesund und regional kochen und das auf die Ernährung geachtet wird“, berichtet Sablotzke. Da kam das Angebot, ein Ernährungsprojekt durchzuführen, zur richtigen Zeit. Dabei besprechen sie nicht nur die Theorie, sondern kochen auch viel. Begleitend zum Projekt stellen die Kinder eine eigene Mappe zusammen mit Rezepten und jeder Menge weiterer Informationen.

Auch im Kindergarten verändert sich etwas. Zum Frühstück gibt es dort schon immer zwei Sorten Müsli. „Jetzt haben wir ein richtig gesundes Basismüsli und die Kinder machen die einzelnen Zutaten selber rein. Das finden sie ganz toll. Sie brauchen kein Schokomüsli mehr“, erklärt die Kindergartenleiterin.

Am Ende des Ernährungsprojekts steht eine Wanderung rund um Vahlde mit einem Picknick auf dem Programm. Danach sieht es dort ein bisschen aus wie auf einem Schlachtfeld: Die Kinder drehen Wraps mit Gemüse und Frischkäse um die Wette. Das Ergebnis probieren sie sofort und immer wieder ist ein „Oh, das schmeckt aber lecker“ zu hören.

Kindergärten, die mehr über das Ernährungsprojekt erfahren möchte, können sich an Stephan Jahn von der IKK Rotenburg unter Telefon 04261/919265041 oder per E-Mail an stephan.jahn@ikk-classic.de wenden.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser