Heimatverein startet Aktionen für mehr Präsenz des Heimathausgelände

„Nicht nur Museum“

Mit Veranstaltungen wie dem Picknick in Blau möchte der Verein das Heimathausgelände ins Bewusstsein rücken. Fotos: Heyne
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Scheeßel – Eigentlich liegt das Heimathausgelände gar nicht so weit vom Meyerhof entfernt – zu Fuß sind es nur wenige Schritte durch den Wald und eine Querung der Landstraße. Und doch findet die „Keimzelle“ des Heimatvereins sowie der beiden Trachtengruppen, wie Vorstandsvorsitzende Elke Twesten das Gelände rund um das 1913 hier errichtete Haus nennt, aktuell nicht viel öffentliche Beachtung.

Die Stippvisite der meisten auswärtigen Gäste erschöpft sich im Besuch der Blaudruckausstellung und der Gebäude dort. Das verwundert nicht, finden sie mit einem Museumsdirektor vor Ort, der gern auch unter der Woche aufschließt, optimale Bedingungen vor.

Das Heimathausgelände könnte mit Honigspeicher, Flechtscheune und Backofenhaus mindestens ebenso viel spannende Geschichten erzählen, ist sich Twesten sicher. Nicht nur über die alten Handwerke – „was ein Waschbrett ist, wissen die Kinder von heute ja gar nicht mehr“. Sondern auch über manche Kuriosität, etwa die Dreharbeiten zum Heimatfilm „Grün ist die Heide“ mit Roy Black, Heidi Kabel und Jutta Speidel. Die gesamte Bauernhochzeit wurde im Heimathaus gedreht, Twesten als „Trachtenmädchen“ war als Komparsin dabei.

Noch heute fasziniere der Flett mit seinen Farben die Besucher. „Auch unter der Woche kommen viele zum Gucken“, hat Twesten das Geschehen lange Zeit vom heimischen Küchenfenster aus verfolgt. Mit seinen Öffnungszeiten in der Saison von Mai bis Ende September am Wochenende von 11 bis 17 Uhr führe das Gelände jedoch ein Schattendasein. Das wollen die Brauchtumsschützer nun ändern. Aber wie? Die Decke der Ehrenamtler sei dünn, vermeldet Vorstandskollege Klaus Buchhaupt. „Mehr ist mit dem ehrenamtlichen Personal nicht machbar, das ist halt die Krux bei zwei verschiedenen Geländen.“

Der erste Testballon, nämlich das von Ilse Riebesehl und Twesten ersonnene und kurzfristig umgesetzte „Picknick in Blau“ vor wenigen Wochen könnte ein erster Schritt zu mehr Öffentlichkeit sein. „Rund 60 Prozent der Gäste waren neue Gesichter“, freut sich Impulsgeberin Riebesehl, die am liebsten noch in diesem Jahr eine Neuauflage starten würde.

Dabei wollen die Organisatoren zwar mit dem stimmigen Ambiente werben, bäuerlich oder gar „altbacksch“ sei das jedoch keineswegs, wie die Wahl der Livemusik, nämlich des als zuweilen frivole Stimmungsmacherinnen mit Kultstatus bekannte Duo Lohof & Oppermann beweist. „Das Heimathaus muss weiter in die Optik rücken“, betont Twesten, „wir wollen nicht nur museale Stätte sein, sondern auch Ort der Begegnung.“

Noch Zukunftsmusik hingegen sind Veranstaltungen, die die einzelnen Handwerke in den Fokus stellen. „Die Leute kommen her, wenn hier etwas Ungewöhnliches passiert“, so Twestens Hoffnung. So habe sich Wolfgang Eckert angeboten, hier nach Anmeldung Gruppen- und Familienführungen abzuhalten. Der nächste Termin für eine öffentliche Führung ist bereits anberaumt, nämlich auf dem Scheeßeltag am 27. August, der quasi „nebenan“ auf dem Gelände der Grundschule abgehalten wird.  hey

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