Festival ist restlos ausverkauft / Polizei warnt vor Fälschern

Betrügereien mit Hurricane-Tickets

Begehrt: Hurricane-Tickets sind längst ausverkauft
 ©Rotenburger Rundschau

(r/ari). "Ganz sicher sind jene, die sich rechtzeitig mit einem Original-Ticket versorgt haben“, kommentiert Rotenburgs Polizeisprecher Detlev Kaldinski laufende Betrugsaktionen mit Eintrittskarten fürs Hurricane. Denn seit das Scheeßeler Musikfestival restlos ausverkauft ist, wittern Kriminelle ihre Chance und versuchen, in Auktionshäusern, Foren und Kleinanzeigen mit gefälschten Hardtickets und nachgedruckten Eventim-Tickets zu betrügen.

Eine andere Masche besteht darin, Eintrittsbänder zu ergaunern. Kaldinski: "Der Veranstalter wird in diesem Jahr beim ersten Einlass sowohl das Ticket als auch das Band auf Echtheit überprüfen.“ Besonders sicher wähnte sich ein 28-Jähriger aus Baden-Württemberg, der mehr als 50 Käufer schädigte, indem er ihnen vorgaukelte, Tickets zu besitzen. Seine Opfer zahlten in der Hoffnung, doch noch auf das Festival zu kommen. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehr als 10.000 Euro. Auch rund um Rotenburg gebe es zahlreiche Geschädigte, die auf den Spielsüchtigen hereingefallen seien. Immerhin schrieb der Mann jetzt eine E-Mail an die Betrogenen, in der er sich zu seinen Taten bekennt, Reue zeigt und gelobt, eine Therapie anzutreten. Bei den ersten Festivals des Jahres sind erstmals aufwendig gefälschte bunte Hardtickets aufgefallen. Bislang galten diese als besonders fälschungssicher. Ganz einfach fotokopiert werden dagegen Tickets zum selbst ausdrucken. Besonders blauäugige Opfer lassen sich auch durch diese plumpen Reproduktionen hinters Licht führen, berichtet die Polizei. Zuhauf angeboten werden sogenannte Thermotickets auf gestohlenem Originalpapier mit Hologramm. Die Fälschungen sehen so echt aus, dass sie nur beim Prüf-Scan entdeckt werden können. Der Veranstalter des Hurricane hat bereits angekündigt, diese Scans wieder durchführen zu wollen. "Mit falschen Tickets oder ergaunerten Eintrittsbändern kommt niemand auf das Gelände“, sagt Kaldinski. Der Polizeisprecher berichtet von einem weiteren Problem: Viele Verkäufer haben ihre angebotenen Tickets etwa bei Ebay mit Bildern eingestellt, auf denen die Nummern der Dokumente sichtbar sind, mit denen beim Veranstalter Eintrittsbändchen mit Chip bestellt werden können. "Das Bändchen wird aber später nur in Kombination mit dem Ticket gelten“, so Kaldinski. "Niemand sollte ein Eintrittsbändchen kaufen und glauben, allein damit auf das Festival zu kommen.“ Die Bändchen würden elektronisch geprüft und gegebenenfalls storniert. Ein weiteres Problem sind Internetseiten, die vorgeben, Nummern zu prüfen. Es handele sich dabei um betrügerische Phishing-Seiten, warnt die Polizei. Für Fans bleibt abschließend die bange Frage: Wie kann man überhaupt noch halbwegs sicher an Hurricane-Tickets herankommen? "Ich würde eine Eintrittskarte derzeit nur von einem guten Bekannten kaufen, der aus privaten Gründen nicht auf das Festival gehen kann und dem ich vertraue“, lautet die Antwort von Kaldinski. Alle anderen Bezugsquellen seien risikoreich.

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