Eröffnung der 65. Ausstellung der Galerie Rathaus - Von Ann-Christin Beims

Innehalten und genießen

Sonja Harries (links) und Sabine Heiland sind stolz auf ihre erste gemeinsame Ausstellung im Scheeßeler Rathaus. Foto: Ann-Christin Beims
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Scheeßel. Eine Ausstellungseröffnung ist für einen Künstler immer etwas Besonderes. Wenn es aber wie bei Sabine Heiland dann noch die Erste ist, gehört dazu auch ein wenig Mut. „Ich freue mich, dass Sie den Mut haben, Ihre erste Ausstellung bei uns zu machen“, begrüßt Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele dann auch die befreundeten Künstlerinnen Heiland und Sonja Harries, deren Werke noch bis zum 5. Oktober im Rathaus aushängen.

Viele Gäste haben ihren Weg zur Vernissage gefunden, dabei dachte Dittmer-Scheele am Eröffnungsmorgen noch, dass sie sich im Datum geirrt hatte. „Die Wände waren kahl. Normalerweise hängen dann hier schon Bilder.“ Doch um 9 Uhr treffen die Malerinnen ein und keine drei Stunden später ist alles bereit für den Abend, die 65. Ausstellung der Galerie Rathaus ist mit Leben gefüllt.

Harries, als „mittelalter Hase“, wie sie selber schmunzelnd anmerkt, hatte ihrer Freundin den nötigen Schubs gegeben und sie überredet, ihre Werke auszustellen. „Sonja hat hier schon einmal ausgestellt und meinte, das könnten wir doch mal versuchen“, erzählt Heiland. Die Absprachen seien sehr entspannt gewesen und „wir haben uns als Künstler gut aufgehoben gefühlt“.

Die Frauen haben sich im Finteler „Kunsteck“ kennengelernt. Die gebürtige Magdeburgerin Heiland, die seit ihrer Kindheit malt und deren Talent früh von ihrer Lehrerin erkannt und gefördert wurde, befand sich in einer kreativen Schaffenspause. Sie hatte sich 2004 in Acryl auf Leinwand versucht, etwas, das sie überhaupt nicht zufrieden stellte. Das lange Gespräch mit Harries hat sie wieder ermutigt. Heiland beschloss, bei Harries Unterricht zu nehmen und ihre Kenntnisse aufzufrischen. „Zwischen uns ist es aber nicht der herkömmliche Unterricht“, gibt Heiland lachend zu, die gerne naturnahe Bilder malt. Besonders beeindruckend findet sie die Bilder von Claude Monet. „Auf die Bilder guckt man drauf und ist weg, man kann sich fallen lassen. Einfach mal innehalten und genießen.“

Innehalten und genießen, das sollen, wenn es nach den Künstlerinnen geht, auch die Besucher der Galerie Rathaus. Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung vom Schneverdinger Trio „Saitenfreunde“, das unter anderem mit einem ruhigen „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ das gemütliche, fast heimelige Ambiente unterstrich.

Auch Sonja Harries große Leidenschaft gilt dem Malen von Flora und Fauna. Sie hat ebenfalls früh mit dem Malen angefangen und ihre Umwelt stets genau beobachtet. Kleine Details, die anderen Augen entgehen, hat sie anschließend auf Papier gebannt. Sie malt naturnah und realistisch. „Ich kann auch ‚modern‘ malen, aber ich mag es nicht“, sagt sie und präsentiert augenzwinkernd eine entsprechende Auftragsarbeit. „Meine Stärke sind Katzen- und Hundebilder. Ich beobachte gerne, was die Tiere für Blödsinn verzapfen und fange diese Momente dann in Bildern ein.“ Manchmal sieht sie etwas, das ihr so gefällt, dass sie es direkt zeichnen muss, ihre Aha-Momente. Aber auch viele Auftragsarbeiten gehören zu ihrem Repertoire, besonders Restaurants nutzen gerne ihr Talent, um sich die Innenräume verschönern zu lassen – auch eine Deckenfreske war bereits dabei. Ihre Kenntnisse gibt sie seit ein paar Jahren auch als Lehrerin weiter. Die Ausstellung in Scheeßel ist aber ihre erste, die sie gemeinsam mit einer Schülerin auf die Beine gestellt hat.

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