Das Hurricane ist vorbei und hinterlässt viele Erinnerungen - Von Andr' Ricci

Große Party, manche Dramen

Zehn Bildergalerien sind unter www.rotenburger-rundschau.de und www.scheesseler-anzeiger.de zu finden
 ©Rotenburger Rundschau

Fast 60.000 Musikfans zelebrierten auf dem Scheeßeler Eichenring drei Tage lang das Hurricane, Norddeutschlands größtes Open-Air-Festival. Vor den Bühnen tobte buntes Partyvolk und im Hinterland spielten sich so manche kleinere und größere Dramen ab.

Der Auftakt des Mega-Events verlief aus Sicht der Verkehrspolizei äußerst positiv, aus der Perspektive der Sanitäter und der auf dem Festivalgelände eingesetzten Sicherheitskräfte hingegen eher etwas holprig. Denn während der Anreiseverkehr der zehntausenden Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus fast völlig ohne Staus abgewickelt werden konnte, sorgten vereinzelte Drogenfunde, Saufexzesse und kleinere Raufereien am Donnerstagabend dafür, dass das Hurricane für einige Festivalbesucher beendet war, bevor es richtig los ging. Polizeisprecher Detlev Kaldinski teilt in diesem Zusammenhang mit, dass per Drogenschnelltest 49 Personen aus den Verkehr gezogen wurden. Sie haben nun statt schöner Hurricane-Erinnerungen im Kopf ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz am Hals. 25 Unglückliche müssen sich darüber hinaus dem Verdacht des Fahrens unter Drogeneinfluss stellen. Der größte Drogenfund während des Hurricans war ein Tütchen mit 35 Gramm Cannabis, härtere Drogen wie Kokain wurden in drei Fällen sichergestellt. Damit bleibt es in Anbetracht der Größe des Hurricans dabei, dass illegale Betäubungsmittel im Festgeschehen nur eine ganz marginale Rolle spielen. In diesem Jahr habe es insgesamt nochmals weniger einschlägige Funde gegeben als 2008, so Kaldinski. Auch die Zahlen im Bereich anderer Delikte seien rückläufig. Acht Anzeigen wegen Körperverletzung und drei wegen Raubdelikten weist die Polizeistatistik aus. Ein Fall sexueller Nötigung konnte kurz nach Tatbegehung aufgeklärt werden. Die unvermeidlichen Langfinger waren zwar wieder unterwegs, klauten diesmal jedoch eher im Menschengedränge als auf den Zelt- und Campingplätzen und machten insgesamt wohl weniger Beute als in den Jahren zuvor. "Übrigens gab es auch zwei ehrliche Finder, die größere Geldbeträge bei der Polizei abgaben“, beschreibt Kaldinski besonders schöne Erlebnisse seiner Beamten während des Hurricans. Nicht ganz so erfreulich sieht die Bilanz beim Alkoholmissbrauch aus. Hier haben die Fallzahlen eher zugenommen und insbesondere der Fall einer 22-Jährigen aus der Nähe von Soltau, die es bereits am Donnerstag auf über drei Promille brachte und diesen Rausch ohne ärztliche Soforthilfe mutmaßlich nicht überlebt hätte, ist alarmierend. Die Frau verbrachte das Hurricane-Wochenende im Krankenhaus statt auf dem Eichenring – blieb mit ihrem extremen Exzess aber ein Einzelfall. Völlig unschuldig in eine Notsituation geraten ist indes ein vierbeiniger Festivalbesucher: Kommissarin Christiane Lohmann fand den herrenlos herumirrenden Jack-Russel-Terrier am Freitagabend und brachte das verängstigte Tier in Sicherheit. Inzwischen ist es wieder daheim, bestätigt Kaldinski. Der Hund gehört nicht einem Festivalbesucher, sondern entwischte einer Anwohnerin. Die besondere Magie und Anziehungskraft des Hurricanes scheint mithin nicht nur Menschen in ihren Bann zu ziehen. Welche Bands sich der Terrier anschaute, ist nicht bekannt.

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