Bauausschuss berät Haushalt und Turnhallenneubau an KGS

„Es kommt was auf uns zu“

Zwei Ansichten des Projektes: Der Bauausschuss sprach sich einvernehmlich für ein freistehendes Gebäude als neue Zwei-Feld-Turnhalle aus.
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Sittensen (mey). Der Bau einer neuen Zwei-Feld-Sporthalle auf dem Gelände der KGS ist beschlossen. Die erste Kostenschätzung beläuft sich auf 2,2 Millionen Euro. Diese Summe wurde Bauamtsleiterin Nina Gall zufolge 2017 in den Haushalt eingestellt und basiert auf Besichtigungen von Sporthallen in dieser Größenordnung. Tatsächlich sehen die Kosten jetzt ganz anders aus: Architektin Rebecca Bredehöft vom Bauamt hat dem Bauausschuss der Samtgemeinde drei Varianten vorgestellt. Und jede übersteigt den bisher angenommenen Rahmen.

Die vom Ausschuss empfohlene Variante drei mit einem freistehenden Gebäude weist beispielsweise Mehrkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro aus.

Der erste Entwurf sieht einen Anbau an die alte Drei-Feld-Halle ohne Tribünen vor. Bredehöft wies auf das Problem der alten Leitungen hin, die in dem Fall überbaut würden sowie auf umfangreiche Brandschutzmaßnahmen. Gesamtkosten: 3,5 Millionen Euro. Die kostspieligste Version ist ein Anbau mit Empore für rund 4,2 Millionen Euro. Alternative drei ist ein freistehendes Gebäude mit einem Verbindungstrakt zur alten Halle. Vorteile: Es gibt keine Brandschutzprobleme, die schweren Türen, die Kinder kaum bewegen können, entfallen, es müssen auch keine Leitungen überbaut werden. Eine Empore ist nicht vorgesehen, dafür lässt sich ein offenes, großzügiges Foyer im Eingangsbereich gestalten, das auch anderweitig genutzt werden kann. Kosten: 3,5 Millionen Euro.

„Charmant“, lautete das einhellige Urteil über dieses „Abstandsgebäude“. Die Architektin ging auf den WC-Bereich im 1974 erbauten Altgebäude ein, der dringend sanierungsbedürftig sei. „Es sind immer die teuersten Räume in einem Gebäude“, sagte sie und sprach von rund einer Million Euro Kosten.

Die Sanierung wurde dennoch allgemein befürwortet. Im Etatentwurf wurden Planungskosten von 200.000 Euro für 2021 eingestellt. Dirk Detjen (CDU) äußerte angesichts der Summen, die sich zu den anstehenden Investitionen offenbarten, größte Sorge: „Ich kriege Ausschlag bei dem Gedanken an die Schulden, die auf uns zukommen. Irgendwann liegen wir bei von jetzt schon mehr als 22 Millionen Euro bei 43 bis 45 Millionen. Wir müssen viel investieren im Bereich der Schulen und Kindergärten. Das sind unsere Pflichtaufgaben. Es ist auch gut, dass wir viele Kinder haben. Irgendwann fliegen uns aber die Kosten um die Ohren und die Banken geben uns kein Geld mehr. Es muss daher erlaubt sein, jeden Punkt kritisch zu durchleuchten.“ Sein Blick richtete sich auf den geplanten Neubau der C-Sportanlage bei der KGS, die mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt ist. „Das ist keine Pflichtaufgabe“, befand er. Uwe Hellmers (Grüne) widersprach: Die Erweiterung des Sportplatzbereiches sei wegen der zunehmenden Schülerzahlen durchaus Pflicht. „Wir können jetzt nicht auf halbem Weg umkehren“, sagte er und mahnte erneut effektiveres Bauen an.

Schulleiter Sven Evers zeigte sich bestürzt ob des Vorstoßes: „Wir haben immer mehr Abiturienten, auch im Sport. Jetzt fahren unsere Schüler nach Zeven. Wir müssen schon mit dem Manko einer fehlenden Schwimmhalle leben und können keinen ganzjährigen Unterricht anbieten. Es passt überhaupt nicht dazu, wie sich die Samtgemeinde aufgestellt hat, wenn die Anlage nicht kommt. Auch der VfL hat bereits ein Gesamtkonzept erarbeitet, das zusammenbricht, wenn es die Anlage nicht mehr gibt.“

Detjen hielt an seinen Bedenken fest. „Wir bauen nächstes Jahr in Tiste einen Kindergarten für 3,9 Millionen Euro. 2020 sind vier Millionen Euro für einen neuen Kindergarten in Sittensen geplant und aktuell hat sich ergeben, dass auch in Klein Meckelsen die Kinder nicht mehr unterzubringen sind, so dass ein Neubau notwendig wird. Die Kinder kommen danach zur Schule, da müssen sie ebenso untergebracht werden. Es kommt richtig was auf uns zu.“

Christiane Dammann (SPD) äußerte Verständnis für seine Besorgnis, sprach aber auch von einer Kettenrektion, die man durch die Ausweisung von Neubaugebieten in Kauf zu nehmen habe. „Wir wollen, dass junge Familien mit Kindern kommen, also müssen wir auch die notwendige Infrastruktur bieten.“

Hellmers hielt indes die Kosten für die Gebäudeherstellung des geplanten Tister Kindergartens für zu hoch, vermisst „Synergieeffekte“ und forderte einen einfachen Grundriss sowie Alternativen.

Die Vertreterinnen der Kindergärten in der Drosselgasse und Ostlandstraße äußerten den Wunsch nach einer Mensa und mehr Schlafraum, da die Anzahl der Kinder, die das Angebot in Anspruch nehmen, steigt. Ihnen wurde erläutert, dass sie konkrete Zahlen ermitteln und schriftliche Anträge an den zuständigen Fachausschuss stellen müssen. Danach erst berät der Bauausschuss darüber. Detjen stimmte dem Zahlenwerk indes trotz Kritik zu.

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