Scheeßel. Das Heimatmuseuem in Scheeßel hat aufgrund der Covid-19-Pandemie derzeit noch seine Tore geschlossen. Hinter den Kulissen ist aber erstaunliches Entstanden, das die Besucher sobald als möglich zu sehen bekommen sollen: Die Auszeichnung des Blaudrucks als Immaterielles Kulturerbe der Unesco nehmen Uwe Wahlers, erster Vorsitzender des Heimatvereins Scheeßel, und Museumsdirektor Nils Meyer zum Anlass, diesem Scheeßeler Handwerk eine Austellung zu widmen, die nicht nur in der Region ihresgeleichen sucht.
„Diese Ausstellung ist für uns und die Geschichte des Museums ein Meilenstein“, freut sich Wahlers. Besonders verdient darum hat sich Annerose Rathjen gemacht: „Ohne Annerose wären wir vermutlich gar nicht in den Genuss dieser Auszeichnung und dieser Ausstellung gekommen“, so der Vorsitzende des Heimatvereins. Er ist aber auch all denen sehr dankbar, die maßgeblich an der Ausstellung und ihrer Realisierung beteiligt waren.
Einer von ihnen ist Jürgen Lange,Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Scheeßel, die dem Heimatmuseum und dem Verein zur Seite steht. Sein Einsatz beruhe nicht nur auf der Tatsache, dass er ortsnah an der neuen Ausstellung lebe, sondern dass selbstverständlich auch die Sparkasse ein gesteigertes Interesse am Zuzug habe, so Lange. Somit sei es die logische Konsequenz, die Region interessant zu gestalten. „Wir wären auch mit der Sparkassen-Stiftung selbst dabei gewesen, wenn dadurch nicht andere Fördermittel ausgeschlossen worden wären“, so der Vorstandsvorsitzende. Es sei ihm immer ein Anliegen, das Ehrenamt zu fördern: „Es hat immer Spaß gemacht, zu sehen, mit wieviel Herzblut alle dabei waren“, sagt Lange. Die Auszeichnung als Immaterielles Kulturerbe sei schon aus dem Grund für Scheeßel bedeutend, als dass es diese Kunst in Deutschland insgesamt nur in vier verschiedenen Regionen gebe. Im Bereich Blaudruck sei Scheeßel dabei führend. „Letztlich ging es bei der Ausstellung auch darum, wie man diese so gestalten kann, dass sie zu einem Magneten oder Leuchttrum für Scheeßel wird“, so Lange. Für Meyer steht fest, dass es nur dank des unermüdlichen Einsatzes aller Beteiligter sowie des Verzichts der Webabteilung auf ihren eigenen Raum jetzt möglich ist, eine vollständige Übersicht zum Thema Blaudruck zu gestalten, die für alle barrierefrei zugänglich ist. „Dabei denke ich auch an diejenigen, die nicht mehr ganz so mobil sind, und für die der Weg die steile Treppe hinauf zu beschwerlich gewesen wäre“, so der Musuemsdirektor. Auch er bedankte sich bei Rathjen: „Sie hatte das Grundkonzept der Ausstellung bereits im Kopf, so dass wir die Planungen und Umbauten rasch in Angriff nehmen konnten.“ Rathjen freut sich vor allem über die Vielfältigkeit der Ausstellung, die neben der Geschichte des Scheeßler Blaudrucks auch die globale Komponente dieses Handwerks zeigt. „Auch heute, mehr als 200 Jahre nach seiner Einführung, hat der Blaudruck noch seinen Platz in der Modewelt“, sagt sie mit Blick auf einen Teilbereich der Ausstellung, der die Verwendung von Blaudruck bei Schuhen und verschiedenen Accessoires zeigt. Dabei lässt nun die von der Bundesregierung Bundesregierung in Berlin beschlossene Möglichkeit der Öffnung von Museen in Scheeßel Hoffnung aufkommen, Hoffnung, dass sich demnächst alle Interessierten im Heimatmuseum in die Geschichte des Blaudrucks vertiefen.