Arbeiten am Scheeßeler Rathaus finanziell und zeitlich im Plan

Krönender Abschluss

Von seinem neuen Büro aus erläutert Stefan Behrens das Voranschreiten der Baumaßnahmen. Fotos: Jens Lou00ebs
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Scheeßel. Die alten Fenster sind nur noch verbaut, um das Gebäude geschlossen zu halten. Was die Statik benötigt blieb ebefalls stehen. Ansonsten ist das Scheeßeler Rathaus komplett entkernt, um so viel Platz wie nötig für die kommenden Räume zu lassen. Neue Fenster ersetzen bald die alten, damit die Außenwände wieder komplett geschlossen sind. Der untere Bereich bis kurz oberhalb der Fenster wird von außen verklinkert, das Obergeschoss bekommt eine Außenverblendung aus hellem Metall. Architekt und Gemeinde erhoffen sich so, dem Gebäude etwas von seiner Wuchtigkeit zu nehmen, ohne dabei das Bodenständige zu verlieren. Das Mauerwerk unten stünde in diesem Zusammenhang für solides Wirken der Gemeinde.

Mit einem Ende der Bauarbeiten rechnen Stefan Behrens und Gebäudemanager Sven Froböse für den Spätherbst. „Wir hoffen, dass der Umzug zurück ins Rathaus mit Ende des Jahres abgeschlossen ist“, so Behrens. „Anfang Herbst bereits in die neuen Räume einzuziehen wäre natürlich optimal.“

Hoffnung gibt beiden der klimatisch sehr milde Winter, der bislang praktisch keinen Baustopp erforderlich macht. „Nur während der besonders stürmischen Tage konnte nicht gebaut werden“, erklärt Froböse. Ansonsten gingen die Arbeiten inzwischen gut voran, die aus dem ganzen Bundesgebiet angereisten Handwerksbetriebe leisteten wirklich gute Arbeit. „Viele Firmen kommen aus der Region oder auch aus Scheeßel selbst, aber wir haben zum Beispiel einen Malerbetrieb aus Sachsen und einen Klimatechniker aus dem Ostharz“, so Froböse. Unter anderem ist eine Firma aus Rotenburg dabei, die auch bei der Bedachung der Elbphilharmonie mitgewirkt hat und nun für das Dach des Scheeßeler Rathauses verantwortlich ist – „ähnlich anspruchsvolle Projekte“, meint Behrens mit einem Schmunzeln.

Die Abbrucharbeiten selbst seien nach dem Wechsel der verantwortlichen Firma rasch und fachgerecht erledigt worden. „Die erste Firma hatte weder Knowhow noch Manpower für die Arbeiten. Der Wechsel des Anbieters hat sich da bezahlt gemacht“, so Behrens. „Zum Glück lässt es das Prozedere zu, dass man in einem solchen Fall wie dem unsrigen die Aufgaben nicht neu ausschreiben muss, sondern sich direkt an den zweitgünstigen Anbieter wenden kann.“ Der habe seinen Preis gehalten, sodass die die Gemeinde die Arbeiten fast ohne Unterbrechung vorantreiben konnte. Auch die anvisierten Gesamtkosten für das Bauvorhaben blieben bestehen, da sind sich beide einig. „Es gab ja viele Stimmen die fragten, wieso wir das Ding nicht abreißen, aber ich glaube, dann wären wir bei fünfeinhalb Millionen gelandet“, ist sich Behrens sicher und verweist auf einen ähnlichen Fall in Selsingen, wo die Kosten bereits 2015 auf einem solchen Niveau landeten. Jetzt, mit dem Fortbestehen des Baubooms, sind sich beide sicher, dass die veranschlagten Kosten noch weitaus höher sein könnten. Was den Bauherren in die Hände spielte: Im gesamten betroffenen Bereich hatten sich nirgendwo Schadstoffe versteckt, die Entsorgung hätte sonst den Preis zusätzlich in die Höhe treiben können, so der Gebäudemanager. Zum Glück hatte man das Gebäude bereits in den 1980-er Jahren auf Asbest und Formaldehyd als Bestandteil von Holzplatten untersucht. „Entsorg mal ne Tonne Asbest. Da geht es richtig ins Geld“, meint Behrens und lacht –erleichtert darüber, dass dieser Kelch an ihm vorüber gegangen ist.

Auch am Baumbestand bleibt trotz der Umbaumaßnahmen erhalten, so Behrens. Alle Bäume rund um das Scheeßeler Rathaus können stehen bleiben. Einzig der Baum an der nordöstlichen Ecke zum Untervogtplatz hin habe an einem Ast beschnitten werden müssen, da dieser sonst in Konflikt mit dem neuen Aufbau geraten wäre.

Mit dem Umbau des Rathauses soll dann das letzte Detail der Neugestaltung des Ortskernes abgeschlossen sein, die vor mehr als zehn Jahren begonnen hatte. „Wir hatten da, auf Deutsch gesagt, einen Masterplan. Mit dem Park haben wir angefangen“, erinnert sich Behrens. „Anschließend kamen die Straßen, dann der Marktplatz, dann der Untervogtplatz. Danach haben wir das Szenario sozusagen auf die Spitze getrieben. Denn es kamen dann Anfragen seitens der Bürger, jetzt aber auch das Rathaus zu machen.“

Der Umzug zurück ins Rathaus soll ähnlich von statten gehen wie schon im vergangenen Jahr der Auszug. Die einzelnen Fachbereiche ziehen getrennt zurück, sodass immer nur ein Fachbereich zur selben Zeit für ein paar Tage nicht zu erreichen ist. Sowohl Froböse als auch Behrens halten die Übergangsräumlichkeiten zwar für funktional und teilweise auch wirklich angenehm zum Arbeiten, trotzdem seien sie froh, wenn der Umbau abgeschlossen und sie in ihren Räumen im Rathaus wieder eingezogen seien. „Es wird schon schöner, wenn alle wieder da sind. Das persönliche Gespräch ist einfach viel besser als ein Telefonat. Sachverhalten lassen sich so viel leichter klären“, so Behrens. Der Fachbereich Ordnung und Soziales fühle sich in den Raummodulen im Speckfeldweg richtig wohl. „Kein Wunder“, meint Froböse mit einem Lachen. „Die können in der Mittagspause auch draußen schaukeln gehen, schließlich war dort vorher die Kindertagesstätte untergebracht“

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