Scheeßel (r/acb). Mit der Vorweihnachtszeit rückt auch das Adventskonzert der Lucas-Kantorei näher: Am zweiten Adventssonntag, 9. Dezember, ist es soweit, dann stehen die Musiker ab 17 Uhr in der St.-Lucas-Kirche auf der Bühne. Nach langjähriger Bach-Abstinenz steht dabei der berühmte Thomaskantor im Fokus der Kirchenmusik.
Dessen „Magnificat“, der Lobgesang der Maria, stammt in seiner Urform aus dem Jahr 1723. Ein Jahr später hat Bach eine leicht überarbeitete Fassung herausgebracht. „In dieser kommt das Werk in unserer Kirche zur Aufführung“, erzählt Kantor Andreas Winterhalter. Das zweite Werk Bachs an diesem Abend ist die Kantate „Gloria in excelsis Deo“ aus dem Weihnachtsfestkreis 1745. „Beide Stücke sind für den Chor fünfstimmig gehalten, stellen also für die Kantorei eine besondere Herausforderung dar“, so Winterhalter weiter.
Neben dem Chor bilden die Solisten eine tragende Säule des Konzertes. Veronika Winter übernimmt die Partie des ersten Soprans. Sie erhielt ihre sängerische Ausbildung im Limburger Domchor. Nachdem sie zunächst Musikwissenschaft und Italienisch an der Universität Erlangen und Gesang in Nürnberg studiert hatte, erhielt sie 1989 eine umfassende Ausbildung an der Hochschule für Musik Heidelberg/Mannheim. Winters vorrangiges Interesse gilt der Interpretation alter Musik. Auf diesem Gebiet arbeitet sie unter anderem mit Ensembles wie der Rheinischen Kantorei und dem Kammerchor Stuttgart zusammen. Den zweiten Sopran singt Dorothea Voßmeier aus Rotenburg. „Sie ist gern gesehener Gast in der hiesigen Musikszene“, sagt Winterhalter. Ebenso bekannt ist Julie Comparini mit ihrer Altstimme. Sie absolvierte eine professionelle Schauspielausbildung und debütierte mit 17 Jahren in einer von Nicholas McGegan geführten Produktion von „Judas Maccabaeus“. Comparini hat Kognitionswissenschaft und Linguistik an der University of California in Berkeley studiert sowie den Gesang für Alte Musik an der Hochschule für Künste in Bremen. Ihr Repertoire umfasst seltene oder neu entdeckte frühe Opern. Die Musikerin tritt regelmäßig mit dem Balthasar-Neumann-Chor in der Bremer Arbeitnehmerkammer auf und hat im Rahmen des Projekts „Laudate-Cantate“ in der Bremer Kirche Unser Lieben Frauen mehr als 100 Bach-Kantaten gesungen. Der Bass Torsten Gödde wurde in Hannover geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung im Kinderchor des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover sowie im Knabenchor Hannover. 1990 begann er seine solistische Ausbildung durch ein Privatstudium bei Peter Sefcik, der ihn bis heute betreut. Interpretatorische Anregungen erhielt er unter anderem bei Meisterkursen der Internationalen Bachakademie bei Rudolf Piernay und Helmuth Rilling. Sein umfangreiches Repertoire umfasst die großen Oratorien, Messen und Requien von Bach, Brahms, Händel, Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Rossini, Duruflé und Fauré ebenso wie zahlreiche Kantaten Bachs, Lieder und Liederzyklen der Klassik und der Romantik bis hin zur Moderne. CD-Einspielungen entstanden hierbei unter anderem von Mendelssohns „Elias“, sowie Händels „Judas Maccabäus“. „Insbesondere in den Bereichen Konzert, Oratorium und Liedinterpretation hat er sich seither einen hervorragenden Ruf erarbeitet, diese musikalischen Gattungen bilden auch weiterhin den Schwerpunkt seiner Arbeit“, heißt es in der Pressemeldung zum Konzert. Neben den Solisten steht mit dem Orchester „Concerto Bremen“ ein Ensemble zur Verfügung, das auf seinem historischen Instrumentarium den Klang dieser Musik besonders treffend wiedergeben kann. Das Ensemble wird mit seinen Solisten Albrecht Kühner und Julia Loerinc das berühmte Doppelkonzert für zwei Soloviolinen und Streichorchester bieten. „Mit seinen drei Sätzen bietet dieses ergreifende Stück nahezu alles, was der Streicherklang und die Tonart d-Moll bieten kann“, sagt Winterhalter. „So kommt barocker Text mit barockem Klang in eine barocke Kirche.“ Karten für das Konzert sind in der Sonnenapotheke und beim Zauberhaften Advent im Gemeindehaus erhältlich.
