Wohnprojekt Lebensart in der Mühlenstraße startet

Barrierefrei und ökologisch

Durch Photovoltaik und Geothermie versorgen sich die Bewohner in dem Haus autonom. Eine 40 Quadratmeter große Wohnung ist noch frei.
 ©Foto: Karen Bennecke

Rotenburg (kb). Es war der Wunsch nach einem nachhaltigen Leben in einer generationenübergreifenden Gemeinschaft, in der der Grundsatz „Alles kann, nichts muss“ gilt, die die Menschen des Wohnprojekts Lebensart zusammenführte. Seit Anfang Mai leben sie ihren Traum in ihrem ökologisch und barrierefrei gebauten Haus in der Mühlenstraße im Herzen Rotenburgs.

Es sind zur Zeit elf Erwachsene zwischen Ende 20 und Ende 60, die die Vision eines selbstbestimmten Lebens im Rahmen einer wertschätzenden, sozial und ökologisch engagierten Hausgemeinschaft teilen. Emil, das jüngste Mitglied des Projekts, ist ein Jahr alt und soll in eine Gemeinschaft hineinwachsen, „in der man sich im Alltag unterstützt, Ressourcen gemeinsam nutzt und kulturelle Projekte umsetzt“, sagen Astrid Schwarze-Bruns und Christoph Wüstefeld. „Was die Energieversorgung betrifft, sind wir durch Photovoltaik und Geothermie autonom.“

Des weiteren gehöre Carsharing zum Konzept, „aber natürlich darf man auch sein eigenes Auto haben, wir sind da nicht dogmatisch.“ Zu den gemeinsam genutzten Ressourcen zählen auch drei Waschmaschinen, die im weiträumigen Keller untergebracht sind. Eine Lebensmittelkooperative sei ebenfalls angedacht, „wir sind ja ganz am Anfang, da kommen sicher noch viele Ideen.“

Die Idee zu dem Wohnprojekt entstand schon vor fünf Jahren, „damals waren auch noch andere Leute beteiligt, aber es war nicht so einfach, ein geeignetes Grundstück zu finden“, erzählt Schwarze-Bruns, die von Anfang an dabei war. Zentral und gleichzeitig naturnah sollte es gelegen sein. „Schließlich erfuhren wir durch Zufall, dass die alte Schlachterei Stelling hinter der Score-Tankstelle zum Verkauf stand. Das war ein Glücksfall für uns“, schwärmt Schwarze-Bruns.

Die Familien Zimmermann und Schwarze-Bruns gründeten die GbR Lebensart und finanzierten das Projekt. „Das Haus ist an den Verein vermietet. Um eine Wohnung zu bekommen, muss man Mitglied im Verein werden“, erklärt Wüstefeld, der den Vereinsvorsitz übernommen hat.

Das idyllische Grundstück – ein großer Teil davon Wiese – grenzt an die Rodau-Wiedau-Niederung und ist als Landschaftsschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen. Der parkähnliche Garten muss noch gestaltet werden, aber „wir wollen auf alle Fälle Hochbeete anlegen, das ist rückenschonend im Alter“, lacht Waltraud Zimmermann-Stieg, mit 67 Jahren die älteste Bewohnerin. Einen Überflutungsteich gibt es schon, „weil hier Überschwemmungsgebiet ist, da herrscht schon mal Land unter“, ein Schwimmteich wird gerade angelegt.

Im Haus gibt es neben acht individuellen Wohnungen unterschiedlicher Größe ein großzügiges Atrium über zwei Stockwerke, das als gemeinschaftliches Wohnzimmer oder Begegnungsstätte bei kulturellen Veranstaltungen genutzt werden kann. „Wir haben auch eine Gästewohnung und reichlich Platz für Projekte im Keller“, so Schwarze-Bruns.

Eine Wohnung mit rund 40 Quadratmetern sei noch frei, „da suchen wir noch eine oder einen Gleichgesinnten“. Interessierte erreichen Christoph Wüstefeld unter Telefon 04269/9510589 oder Astrid Schwarze-Bruns unter 0172/ 5656223.

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