Verband führt Haftmittelpflicht ein / Gespräche mit Landkreis

Ohne Backe keine Oberliga

Der Griff in den Backetopf ist in Rotenburg bisher nicht erlaubt. Das könnte ab der nächsten Saison zu einem echten Problem werden. Foto: Freese
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VON MATTHIAS FREESE

Rotenburg – Au Backe! Den Oberliga-Handballern des TuS Rotenburg droht Ungemach zur Saison 2023/2024. Bisher herrscht in der Pestalozzihalle, der Heimspielstätte der Wümmestädter, absolutes Haftmittelverbot. Doch in seinen Durchführungsbestimmungen weist der Handballverband Niedersachsen-Bremen (HVNB) darauf hin, dass die Verwendung von Backe in der nächsten Saison in der Oberliga wie auch der Verbandsliga erlaubt sein muss. „Das wäre das Horrorszenario, wenn wir die Vorgaben nicht erfüllen könnten“, sagt Rotenburgs Handball-Boss Michael Polworth.

„Zur Serie 2023/2024 wird die Haftmittelbenutzung verpflichtend für alle Ober- und Verbandsligisten eingeführt“, schreibt der HVNB. Der TuS Rotenburg ist nicht allein betroffen: Auch Ligarivale TSV Bremervörde spielt in einer Halle des Landkreises in der Tejus-Tügel-Straße – ebenfalls ohne Harz. Zu Zweit- und Regionalliga-Zeiten hatten die Bremervörder noch eine Ausnahmegenehmigung bekommen – was allerdings ziemlich kostspielig aufgrund der Reinigung war.

„In den landkreiseigenen Sporthallen ist der Einsatz von Haftmitteln bei der Austragung von Handballspielen und im Trainingsbetrieb derzeit und in der Spielzeit 2022/2023 nicht zugelassen“, erklärt der Landkreis auf Nachfrage unserer Zeitung. Und weiter: „Für die Spielzeit 2023/2024 werden momentan Gespräche geführt und die Möglichkeiten erörtert. Ob ein Einsatz von Haftmitteln dann möglich sein wird, kann jetzt noch nicht abschließend mitgeteilt werden.“ Übrigens: Im Februar 2020 hatte der Landkreis für rund zwei Wochen eine Sondererlaubnis für das Training erteilt, als Rotenburg im Abstiegskampf steckte. Nach dem Training legte das Team damals eine Extraschicht ein, um die Halle zu schrubben.

Aktuell liefen die Gespräche nur mit dem TuS Rotenburg, nicht mit den Bremervördern. Polworth berichtet von „guten Gesprächen – und wir werden sicherlich weitere in nächster Zeit führen“. Sollte es zu keiner Einigung kommen, „werden wir in Rotenburg keinen Leistungshandball mehr anbieten können – das ist Fakt, weil wir keine Halle hätten, in der wir spielen könnten“, sagt der erfahrene Funktionär. „Wenn der Verband es schafft, uns da aus der Liga rauszukriegen, fangen wir in der Landesliga oder der Regionsoberliga wieder an.“

Manch Nachbarn geht es nicht besser: Während die Ligarivalen SG Achim/Baden und TV Oyten in ihren Hallen Backe einsetzen dürfen, ist sie beim Verbandsligisten TSV Daverden ebenfalls ein Tabu. Die Handballerinnen des VfL Stade, gerade erst in die dritte Liga aufgestiegen, mussten seit dieser Saison sogar „auswandern“. Sie absolvieren ihre Partien nun in der Fredenbecker Geestlandhalle, da die beauftragte Reinigungsfirma keine Garantie dafür geben konnte, dass die Sporthalle des Stader Vincent-Lübeck-Gymnasiums bis montags zum Schulbeginn backefrei ist.

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