Straßenfestival La Strada am Wochenende, 17. bis 19. August, in Rotenburg - Von Dennis Bartz

Ganz großer Zirkus

Beim Straßenfestival La Strada treten diese Damen in Gummistiefeln auf.
 ©Rotenburger Rundschau

Rotenburg. Noch geht es ruhig zu in der Rotenburger Fußgängerzone. Doch das ändert sich bald: In zwei Wochen startet La Strada – Straßenzirkus unterwegs (siehe Infokasten). Die zehnte Auflage am Wochenende, vom 17. bis 19. August, soll etwas ganz Besonderes werden, verspricht Kir-Vorstand Uwe Goldschmidt. La Strada bleibt auch bei der Jubiläumsausgabe in groben Zügen das, wofür die Rotenburger das internationale Festival der Straßenkünste lieben: ein Mix aus Akrobatik, Unterhaltung und Musik. Goldschmidt: „Jeder ist wieder zum Mitmachen und Staunen aufgerufen, wenn die insgesamt 13 Künstlergruppen aus sieben Nationen mit ihrem stürmischen Temperament, ihren absurden Ideen und ihrer zauberhaften Poesie die Stadt mit buntem Treiben füllen und die Menschen in Rotenburg begeistern.“

Die Rotenburger Innenstadt, das Heimathausgelände und der Platz Am Kirchhof sollen zum großen Open-Air Zirkus werden. Auftakt ist am Freitagabend, 17. August, um 20 Uhr. Dann eröffnen Bürgermeister Andreas Weber und Kir-Vorstand Goldschmidt das Festival auf dem Pferdemarkt.

Was macht das Event aus? „Sich über die Festivalmeile treiben lassen und die Darbietungen in ihrer Ästhetik und Einzigartigkeit zu genießen, dem Alltag zu entfliehen und den innerstädtischen Raum unserer schönen Stadt wahrnehmen: Das ist und bleibt La Strada“, verspricht Goldschmidt und kündigt einige Neuerungen an: Erstmals findet demnach am Sonntag, 19. August, um 11 Uhr ein La Strada-Gottesdienst in der Rotenburger Stadtkirche statt. Pastorin Alexa Wilke widmet sich in ihrer Predigt dem symbolischen Bild der Straße. Als Einstimmung auf den Tag voller Kleinkunst präsentiert der Jugendzirkus Smarties begleitet vom Jugendorchester Aueland in der Kirche artistische Einlagen. Die Einnahmen der Kollekte fließen zu einem Großteil in die Straßensozialarbeit in Rotenburg.

Aus Gala wird Show

Aus der traditionellen La Strada-Gala am Samstag wird die La Strada-Show. Weniger Glamour, ausgerechnet zum Jubiläum? Der Eindruck ist gewollt. Was dahinter steckt, erklärt Goldschmidt: „Es gibt immer noch Menschen, die wegen des Begriffs Gala dachten, sie müssten in Ballkleid oder Smoking kommen – deshalb blieben immer einige Plätze leer, denn das scheint einige Menschen abgeschreckt zu haben.“ Der neue Name soll zum zehnjährigen Jubiläum dafür sorgen, dass der Lucia-Schäfer-Saal der Realschule ausverkauft ist. „Wenn die La Strada-Show nicht etwas für jeden ist, dann gibt es nichts, was für jeden ist“, betont Goldschmidt.

Die Besucher erleben Akrobatik, Comedy, Jonglage und Tanz in geballter Form. Durch den Abend führen „Branka und Roger“, besser bekannt als Duo Diagonal. Sie wollen für überdrehte Komik und erstklassige Slapstickeinlagen sorgen.

Tickets beim Infobüro

La Strada – die Show bietet das Beste aus dem Programm der 13 teilnehmenden Gruppen. „Die Künstler zeigen den aussagekräftigsten Teil ihrer Show, ihre liebste Sequenz. Dieses ,Best of‘ kommt bei den Zuschauern immer sehr gut an“, erklärt Reinhard Lüdemann, Kulturbeauftragter der Stadt Rotenburg. Tickets für die Show gibt es ab sofort im Vorverkauf im Infobüro der Stadt für 18 Euro, ermäßigt für Schüler und Studenten für 15 Euro. An der Abendkasse kosten die Tickets 20 Euro, ermäßigt 17 Euro.

Für das Straßenfestival gilt dagegen: La Strada ist umsonst und draußen. Goldschmidt: „Die Künstler freuen sich aber über einen kleinen Obolus im Hut.“

Mit dabei sind unter anderem der legendäre „Greenman“ Adrian Schvarzstein und die Compagnie Mesdemoiselles aus Frankreich: Die drei Frauen in Gummistiefeln erklären sandige Erde zum Spielort für einen neuen Zirkus. Der Cirque Democratique de la Belgique präsentiert eine schräge Mitmachshow, Natalie Reckert, die deutsche Handstandkünstlerin, redet sich kopfüber um Kopf und Kragen, Stefano di Renzo aus Italien balanciert in „Hold on“ um sein Leben, Sur Mesure aus Belgien bläst hüpfend so manchen Jongleur davon und Nieuw Lef aus den Niederlanden lädt zur „Funny Freakshow“ ein.

La Strada bedeutet aber auch freiwilliges Engagement. „Das Festival lebt von dem unermüdlichen Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer, die jedes Jahr als Engel mit viel Herz und Freude bei La Strada aktiv sind“, freut sich Goldschmidt.

Die Helfer unterstützen bei der Künstlerbetreuung, an den Bühnen sowie beim Catering und sorgen an vielen weiteren Stellen dafür, dass alles reibungslos läuft. Etwa 60 Ehrenamtliche trafen sich in dieser Woche mit den Organisatoren, um ihren Einsatz bei La Strada zu planen.

Ein Leben ohne Mops

Parallel findet auch wieder der „Maskenwalkact“ statt. Hans-Joachim Reich, Dozent an der Hochschule für Künste im Sozialen (HKS) Ottersberg, wählte dieses Jahr für sein Maskenprojekt ein Motto von Loriot („Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos!“) aus, das die Beziehung zwischen Mensch und Tier betrachtet.

Angelehnt an Loriot geht es bei La Strada um die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Lieblingstier: Wer hat hier die Hosen an und bestimmt, wo es lang geht? Kann Rotkäppchen den Wolf zum Tanz verführen? Springt der Dompteur durch den Reifen? Gibt es gemeinsame Leidenschaften? Begleitet wird das Maskenspiel von Livemusik. Unter der Leitung von Reich findet das inklusive, regionale Maskenprojekt in Kooperation mit der Kir Rotenburg, den Rotenburger Werken und der HKS Ottersberg statt.

Gemeinsame Probentermine

Gespielt wird in Zweier- und Dreier-Teams, die sich aufeinander beziehen. Außerdem braucht es Spieler, die Interesse haben, eine Großmaske zu spielen. Die Teile können sowohl einzeln als auch zusammen agieren. Die Teilnahme beim Maskenspiel ist kostenlos.

Wer an der HKS-Ottersberg eine eigene Maske bauen will, zahlt 80 Euro zuzüglich 25 Euro Materialkosten. Ermäßigung und Bauzeit auf Anfrage, Anmeldung unter hans-joachim-reich@t-online.de.

Gemeinsame Probentermine an der HKS Ottersberg, Am Wiestebruch 68, in Ottersberg sind Montag, 13. August, 18 bis 20 Uhr, Mittwoch, 15. August, 18 bis 20 Uhr, und Donnerstag, 16. August, 18 bis 20 Uhr.

Der Maskenwalkact „Ottos Mops“ spielt am Freitag, 17. August, um 19 Uhr zur Eröffnung auf dem Pferdemarkt, am Samstag, 18. August, nachmittags sowie am Abend von 19 bis 20 Uhr vor der Gala. Wer sich daran beteiligt, kann die Gala umsonst anschauen. Am Sonntag, 19. August, ist ein weiterer Auftritt geplant.

• Weitere Infos unter www.kir-row.de.

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