Ratsgymnasium überreicht Zeugnisse an 126 Abiturienten

„Lasst euch nicht verbiegen“

Hanna Rohde und Jona Gödecke hielten die Abirede.
 ©Rotenburger Rundschau

Rotenburg (r/db). 126 Schüler nahmen am vergangenen Freitag ihr Abiturzeugnis am Rotenburger Ratsgymnasium entgegen. Schulleiterin Iris Rehder begrüßte in der voll besetzten Aula der Schule die frisch gebackenen Abiturienten, deren Eltern und Angehörige, das anwesende Kollegium sowie Bürgermeister Andreas Weber und für den Landkreis als Schulträger Sven Höhl.

Dieser betonte in seiner kurzen Ansprache die gute Zusammenarbeit zwischen dem Ratsgymnasium und dem Landkreis und verwies auf die zahlreichen und umfangreichen Investitionen von etwa 3,5 Millionen Euro, die der Schule in der jüngeren Vergangenheit trotz widriger Umstände eine gute Ausstattung garantiert haben.

Auch deshalb, so Höhl, hätten die Schüler auf dem Weg in die digitale Gesellschaft sehr gute Voraussetzungen für Leben und Beruf. Nach einer gelungen musikalischen Darbietung des Schulorchesters unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, bei der auch Schüler des aktuellen Abiturjahrgangs mitwirkten, ergriffen im Namen des Kollegiums des Ratsgymnasiums Bianca Wostbrock in ihrer Rolle als Historikerin und Markus Rauer als Religionslehrer das Wort.

In einer mit Lutherzitaten gespickten, augenzwinkernden Rede rieten sie dem Abiturjahrgang, sich Luther in seiner Standhaftigkeit als Vorbild zu nehmen. Sie gratulierten mit einem lachenden und einem weinenden Auge und gaben verschiedene Anekdoten aus dem Unterricht preis, die die Findigkeit der Schüler in der Vermeidung von Arbeit offenbarten.

Gleichzeitig betonten sie, wie stark sich der Jahrgang bei sozialen Belangen engagiert habe. Als abschließenden Rat gab Markus Rauer den Abiturienten mit auf den Weg, den eigenen Lebensweg gerade dadurch auszuzeichnen, dass sie sich – wie Luther – nicht verbiegen lassen mögen.

Mit Rudolf Tiede sprach für die Eltern ein Redner, der mit zwei Kindern am Ratsgymnasium und mehrfacher und wiederholter Tätigkeit als Elternvertreter tiefe Einblicke in das Schulleben gewonnen hat. Er brachte zunächst einmal die wohl von allen Eltern empfundene Überraschung zum Ausdruck, dass es nun wohl so weit sei: Die Kinder müssten nun ihren eigenen Weg gehen. „Bildung gibt Sicherheit und hilft, Entscheidungen zu treffen“, so Tiede.

Deshalb, und dies sei eben keine hohle Phrase, höre das Lernen nie auf, lebenslanges Lernen sei ein Privileg. Mit dem Hinweis, den Abiturienten stünden alle Möglichkeiten offen, forderte er sie auf, die Gesellschaft aktiv zu gestalten. Im Namen der Eltern dankte er dem Kollegium für die geleistete Arbeit, er habe die Schule trotz des unbestritten hohen Leistungsanspruches immer als dem Einzelnen zugewandt erlebt, die Lehrer als engagiert und motiviert.

Hanna Rohde und Jona Gödecke, die für den Abiturjahrgang sprachen, griffen indes das Abiturmotto wieder auf und präsentierten in Form eines fiktiven Dialogs die Planungsphase ihrer Abiturrede. Unter viel Heiterkeit und Schmunzeln des Publikums offenbarten sie ihre Recherchen zu Gandhi bei Wikipedia sowie, lehrerfreundlich, im Brockhaus und sinnierten, ob die Rolle Gandhis den Lehrern, den Eltern oder doch den Mitschülern zukäme.

Schließlich sei man doch von allen irgendwie in die Unabhängigkeit geführt worden. Schlussendlich setzte sich aber die Erkenntnis durch, dies irgendwie doch selbst vollbracht zu haben, durch die harte Arbeit in der Oberstufe, vor allem aber in Abiturkomitees. „Und am Ende der Rede kommt dann noch der Applaus“, wünschte sich Jona Gödecke. Und der kam dann auch Schulleiterin Rehder griff in ihrer Rede ebenfalls Gandhi und seine Ideen auf, wenngleich es hier etwas ernsthafter zuging als bei den Schülern. Sie attestierte den Abiturienten in der Wahl ihres Vorbildes ein „augenzwinkerndes Selbstbewusstsein“, aber auch einen „gelassenen Pragmatismus“. Es werde aber auch der Wunsch offenbart, in der Welt mögen auch die vermeintlich Schwachen die Chance bekommen, etwas zu verändern.

Nach Zeugnisübergabe und den Ehrungen und Auszeichnungen besonders erfolgreicher oder engagierter Schüler, darunter 19 Abiture mit der Durchschnittsnote 1,9 oder besser, trat abschließend der Chor des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Kirsten Toddenroth auf, bei dem zahlreiche der Abiturienten gleich ihren letzten Auftritt hatten.

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