Rotenburg (age). Jede Menge Betrieb herrschte beim Tag der offenen Tür in der Montessori-Einrichtung in Rotenburg. Die Besucher konnten sich über das breite Angebot von Aktivitäten aus den Bereichen Sprache, Mathematik, Kultur, Naturwissenschaften, Geographie, Kunst, Handwerk und Musik informieren.
Zu der gemeinnützigen Einrichtung, die von Eltern gegründet wurde und seit 2003 besteht, gehören zwei Kindergartengruppen und zwei Grundschulklassen. Im Schnitt werden in Montessori-Kinderhaus und Grundschule zusammen 95 Kinder von fünf Erzieherinnen und vier Grundschullehrerinnen betreut. Elternbeiträge, das Land Niedersachsen, der Landkreis und die Stadt Rotenburg sorgen für die Finanzierung des Projekts.
In den Grundschulklassen fällt auf, dass die Kinder nicht auf eine große Tafel schauen, wie beim Frontalunterricht, sondern in Gruppen verteilt in der Klasse sitzen. „Jedes Kind beziehungsweise kleine Gruppen von Kindern werden individuell betreut“, erläutert Jens Härter, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Montessori-Vereins, das Konzept. „Wir sind keine Kaderschmiede für das Abitur und kein elitärer Verein.“ Gemeinsam werden die Klassen eins bis vier unterrichtet. Dort herrscht kein Notenstress und Leistungsdruck, sondern die Interessen und Stärken werden gefördert, damit die Kinder selbstbewusst in die Zukunft starten können. Der Unterricht erfolgt nicht im 45-Minuten-Takt wie an anderen Grundschulen, sondern er beginnt um 7.30 Uhr und geht dann durchgehend bis 13.30 Uhr. Anschließend haben die Kinder eine Stunde Pause. Am Nachmittag erfolgt nochmal ein zweistündiger Unterricht. In den zwei Kindergartengruppen sind jeweils 25 Kinder zwischen zweieinhalb und sechs Jahren untergebracht. Sie beschäftigen sich mit praktischen Übungen, Sinneswahrnehmungen, Sprache, Mathematik und weiterführende Arbeiten als Vorbereitung für die Schule. Damit seien die Bedürfnisse der wichtigen Entwicklungsphase der Kinder erfüllt.