Mehr als 300 Gäste bei Neujahrsempfang von Stadt und RWF im Buhrfeindsaal - Von Dennis Bartz

Eine Parabel vom Drechseln

Detlef Brünger, Geschäftsführer des Agaplesion Diakonieklinikums, begrüßte am Donnerstagabend 300 Gäste beim Neujahrsempfang der Stadt Rotenburg und des Rotenburger Wirtschaftsforums im Buhrfeindsaal.
 ©Foto: Dennis Bartz

Rotenburg. Man kennt sich und man neckt sich. Auf die versöhnliche Eröffnung von Rotenburgs Stadtoberhaupt Andreas Weber („Ich freue mich, dass ich Sie noch als Bürgermeister begrüßen kann“), mit der er seinen Beinahe-Rücktritt als Konsequenz auf die Entscheidung des Stadtrates gegen eine IGS-Oberstufe aufgriff, antwortet Heiko Kehrstephan, Vorsitzender des Rotenburger Wirtschaftsforums (RWF), beim fünften Neujahrsempfang im Buhrfeindsaal des Rotenburger Agaplesion Diakonieklinikums am Donnerstagabend mit einer humorvoll gemeinten Spitze.

Kehrstephan erzählte eine Parabel vom Drechseln. Manchmal passiere es ihm, wenn er einen Klotz rund machen will, dass ihm dieser regelrecht um die Ohren fliege, weil er vielleicht seinen Kopf durchbringen wollte, die Drehzahl zu hoch eingestellt habe oder mit den Klingen der Drechseleisen zu stark aufgedrückt habe. „Keines dieser Teile habe ich aber an dieser Stelle aufgegeben. Aus allen habe ich etwas geschaffen, auch wenn sie vielleicht anders wurden als anfangs geplant. So manchem Rotenburger Entscheidungsträger sollte ich mal einen Drechselkurs anbieten. Man erkennt dabei, dass man ein Projekt vielleicht nicht so hinbekommt, wie man es vorab geplant hatte, aber mit Herzblut eben etwas anderes Tolles“, so Kehrstephan.

Er sorgte in seiner gewohnt wortgewandten Art für die Lacher des Abends, wurde aber auch ernst, als er nachdrücklich ein besseres Miteinander forderte. In Zeiten der neuen Medien poste jeder in Stammtisch-Manier seine Meinung in die Welt hinaus: „Wenn der Stadtrat persönlich verletzend angegangen wird, Drohungen im Briefkasten findet, geht mir das entschieden zu weit.“ Er wünsche sich stattdessen wieder mehr Humor: „Den habe ich vermisst im vergangenen Jahr.“

Weber warb in seiner Ansprache für mehr Vertrauen in die „gute Arbeit im Rathaus“. Die Verwaltung sei das Herzstück Rotenburgs mit etwa 23.000 Einwohnern. Ein in Auftrag gegebenes Stadt- und ein Verkehrsentwicklungskonzept soll helfen, Rotenburg strategisch weiterzuentwickeln. „Denn Flickwerk und Schnellschüsse bringen uns nicht weiter“, so Weber.

Diako-Geschäftsführer Detlef Brünger betonte, dass sich das Klinikum als Teil der Stadt und der Region verstehe. Er sorge sich jedoch um die neuen gesetzlichen Regelungen, die das Arbeiten nicht einfacher machten.

Besonders die Neuregelung der Pflegepersonaluntergrenzen trage seiner Meinung nach nicht zur Lösung des Fachkräftemangels bei: „Sie erhöhen vor allem den Dokumentationsaufwand und üben mit der Androhung von Sanktionen und teils empfindlichen Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Vorgaben mehr Druck aus. Zum Teil müssen Betten geschlossen werden, wodurch die Möglichkeit der Patientenversorgung reduziert wird.“

Die Lehrerband „Zsuzsa & friends“ der Kreismusikschule Rotenburg sorgte für den musikalischen Rahmen des Empfangs. Sängerin Zsuzsa Magyar, seit 2018 Dozentin für Pop-Musik an der Kreismusikschule Rotenburg, stand bereits im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. Bei Stücken wie „Rolling in the Deep“ von Adele und „Mercy“ von Duffy wünschte sich der ein oder andere Gast eine Tanzfläche.

Gemeinsam mit Dietrich Wedenkamp an der Gitarre, Carsten Neubauer am Bass und Ulli Foth am Schlagzeug sorgte sie Soulsängerin für gute Stimmung und verkürzte die Wartezeit auf die Eröffnung des leckeren Büfetts, an das sich noch während der Zugabe die ersten hungrigen Gäste schlichen und an dem sich dann bald Menschenschlangen bildeten.

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