Rotenburg (r/db). Ungewöhnlich jung waren die Schüler, die kürzlich nervös auf den Stühlen der Cafeteria des Ratsgymnasiums saßen, aufgeregte Blicke austauschten sowie leise tuschelten. Zu Gast waren 110 Kinder der Jahrgänge drei und vier der Grundschulen aus Rotenburg und Umgebung, außerdem etliche Ratsgymnasiasten aus den Jahrgangsstufen fünf und sechs. Die erste lange Nacht der Mathematik stieß auf breite Resonanz.
Schulleiterin Iris Rehder begrüßte die Nachwuchs-Mathematiker, die sich nicht gescheut hatten, abends den Weg in die Schule anzutreten. Rehder eröffnete die Veranstaltung, zu der alle Kooperationsschulen der „Talentförderung Mathematik“ eingeladen waren, mit einem Auszug aus Hans-Magnus Enzensbergers „Der Zahlenteufel“. Aufmerksam hörten die Gäste zu, wenngleich sie nach eigenem Bekunden allesamt keine Angst vor Zahlen hatten.
Mit Rieke Alpers und Jakob Lehmann standen den Kollegen des Faches Mathematik am Ratsgymnasium zwei Masterstudenten zur Seite, die jeweils eine der insgesamt neun thematisch unterschiedlichen Stationen begleiteten. Aber auch die Kolleginnen der Stadtschule wollten sich den Abend nicht entgehen lassen und dabei zusehen, wie ihre Schützlinge sich schlagen. Die zur Verfügung gestellten Angebote reichten von logischen Denkaufgaben über Rätsel mit Würfeln und Streichhölzern bis hin zum Kopfrechnen mit dem Tablet. Besonders gefordert waren die Teilnehmer beim Falten platonischer Körper wie Tetraeder aus Papier, aber auch bei zu knackenden Geheimsprachen von Außerirdischen. Exotisch wurde es beim Stapeln der „Türme von Hanoi“, einem mathematischen Knobel- und Geduldsspiel. Voller Engagement waren Schüler des siebten Jahrgangs des Ratsgymnasiums im Einsatz, die als „Scouts“ Hilfe leisteten. Zum Abschluss erhielten die Kinder eine Urkunde, die ihnen die erfolgreiche Teilnahme an dieser „ersten langen Nacht der Mathematik“ bescheinigte. „Das wichtigere Mitbringsel war aber sicherlich die Erkenntnis, dass Mathe nicht nur in der Grundschule noch Spaß macht – zahlreiche Besucher dieser ersten Nacht wollen auch deshalb wieder an das Ratsgymnasium kommen“, so Lehrer Niels ten Brink.