LANDTAGSWAHL Am Wahltag läuft auch noch der Herbstmarkt in Rotenburg

Viel Arbeit fürs Ordnungsamt

Thorsten Schiemann hat die Vorbereitungen für die Landtagswahl am 9. Oktober fest im Griff. Foto: Menker
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VON GUIDO MENKER

Rotenburg – Die Planungen der Stadt Rotenburg für die Landtagswahl am 9. Oktober stehen. Am 6. oder 7. September sollen die Wahlbenachrichtigungsbriefe an die 18 000 Wahlberechtigten in der Kreisstadt sowie in den Ortschaften Mulmshorn, Waffensen, Unterstedt und Borchel verschickt werden. Das erklärt Thorsten Schiemann. Beim Leiter des Ordnungsamtes laufen die organisatorischen Fäden zusammen. „Ich bin zuversichtlich, dass am Wahltag alles reibungslos über die Bühne geht“, sagt er.

Sind die Wahlbenachrichtigungen erst einmal verschickt und die Stimmzettel vom Landkreis an die Stadtverwaltung ausgeliefert, kann auch schon die Briefwahl starten. „Wir erwarten wieder eine große Zahl an Briefwählern“, erklärt Schiemann in einem Gespräch mit der Kreiszeitung. Dabei haben die Wähler die Möglichkeit, die dafür erforderlichen Unterlagen anzufordern oder sie im Rathaus abzuholen.

Wer sie abholt und sofort ausfüllen möchte, kann dafür das im Sitzungsraum 4 eingerichtete Briefwahllokal nutzen. Für die Bundestagswahl und Kommunalwahl im vergangenen Jahr hatte die Stadt noch den großen Sitzungssaal im Rathaus genutzt. „Das ist diesmal aber nicht erforderlich, weil es ja nur eine Wahl ist.“ Die Briefwahl wird am Abend des Wahltages komplett beim Landkreis ausgezählt.

Anders ist es mit der Auszählung der Stimmen, die in den 16 Wahllokalen in den Urnen landen. „Das machen die Wahlvorstände“, so Schiemann. Acht Frauen und Männer besetzen jeweils eines der Wahllokale. Für ihren Einsatz bekommen sie 35 Euro, der Wahlvorstand streicht fünf Euro mehr ein. Damit stockt die Stadt die Entschädigung erneut auf, denn das Land sieht eine Zahlung von 25 Euro vor; 35 Euro wären es demnach für die Vorstände.

Etwa 90 Prozent der 128 erforderlichen Wahlhelfer hat Thorsten Schiemann bereits zusammen. „Es waren sogar noch mehr, doch immer wieder springen welche ab, weil sie verhindert sind.“ Daher wird der Leiter des Ordnungsamtes auf eine Liste von Landesbediensteten zurückgreifen, die das Land zusammengestellt hat, um die Besetzung der Wahlvorstände zu gewährleisten. Mitarbeiter des Finanzamtes, aber auch Lehrer und Polizisten sind darauf zu finden. Steht das Team, lädt Schiemann die Wahlhelfer zu einer anderthalbstündigen Schulung ein, damit sie am Wahltag auch wissen, was von ihnen erwartet wird. Sollte es dennoch Unsicherheiten geben, kann sich die Stadt auf eine ganze Reihe „alter Hasen“ verlassen, die erneut mit von der Partie sind. Schiemann: „Wir haben einige Männer und Frauen auf der Liste, die das schon sehr lange sehr gerne machen.“ Neben der Entschädigung für ihren Dienst im Wahllokal stellt die Stadt ihnen belegte Brötchen und am Nachmittag Kuchen zur Verfügung; für Getränke werde ebenfalls gesorgt sein.

Die Planungen stehen also. Und auch der Testlauf mit der noch relativ neuen Software, die erst zum dritten Mal zum Einsatz kommt, ist gut gelaufen, sagt Schiemann. An diesem Test seien alle Kommunen im Landkreis und auch der Landkreis selbst beteiligt gewesen. Trotz der zunehmenden Digitalisierung – „wir werden am Wahlabend die schriftlichen Niederschriften aus den Wahllokalen natürlich noch einmal sehr genau prüfen“, betont der Mann im Rathaus, der am Wahltag den Überblick behalten muss.

Und dabei muss er auf einen Teil seiner Amtsmannschaft verzichten. Denn parallel zur Wahl findet vom 7. bis zum 9. Oktober in Rotenburg wieder der Herbstmarkt statt. „Dort sind ebenfalls einige unserer Mitarbeiter im Einsatz“, so Schiemann. Vielleicht wäre es sinnvoll, auch dort ein Wahllokal einzurichten, denn die Wahlbeteiligung war vor fünf Jahren nicht gerade berauschend: Sie lag bei 57 Prozent in der Kreisstadt.

Doch ein weiteres Wahllokal wird es definitiv nicht geben; es bleibt bei den Wahllokalen, wie sie die Rotenburger kennen. Mit einer Ausnahme: „In Mulmshorn steht uns wegen einer anderen Veranstaltung das Haus der Zukunft nicht zur Verfügung. Daher weichen wir auf den Kindergarten aus.“

Die sieben Direktkandidaten sowie die 14 zur Auswahl stehenden Parteien nutzen die Zeit bis zum 9. Oktober natürlich ebenfalls – mit einem Wahlkampf, der so richtig in Fahrt kommt. Schiemann glaubt, dass die Wahlbeteiligung diesmal steigt – wegen der vielen Themen, die die Menschen angesichts der Krisen zurzeit besonders beschäftigen.

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