Impfaktion für Über-80-Jährige in der Pestalozzihalle Rotenburg - Von Judith Tausendfreund

Im Minutentakt

Elly Ludwig ist die erste Rotenburger Seniorin, die in der Pestalozzihalle die Spritze mu00edt dem Impfstoff bekommt. Fotos: Judith Tausendfreund
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Rotenburg. Friedrich Kuhle (86), Ehrenbürger der Stadt Rotenburg, freut sich sichtbar: „Ich habe morgen Geburtstag und heute werde ich geimpft“, sagt er strahlend. Kuhle meldet sich gerade in der Pestalozzihalle an, die Stadt hat hier in Kooperation mit dem Landkreis für zwei Tage ein mobiles Impfzentrum aufgestellt. Gut 50 ehrenamtliche Helfer, sowohl vom Deutschen Roten Kreuz als auch aus dem Impfzentrum und dem Landkreis, sind aktiv.

Vor Ort hat Rüdiger Krause, einer von mehreren leitenden Mitarbeitern des Zevener Impfzentrums, den Hut auf. Auf Nachfragen der Gemeinden kommen die mobilen Teams, sie bringen den Impfstoff mit und weisen vor Ort die Helfer ein. Alle sechs Minuten können jeweils sechs Menschen geimpft werden, in der Halle wird fleißig gearbeitet. Zuerst wird Fieber gemessen, dann kommen die Formalitäten an die Reihe.

„Ich bin glücklich, dass wir heute hier so viele dankbare Menschen erleben können“, betont Bürgermeister Andreas Weber. Er bedankte sich unter anderem bei Landrat Hermann Luttmann für die Organisation der Aktion. „Wir haben drei Impfstraßen, jetzt geht es hier im Minutentakt“, so Weber. Rund 600 Rotenburger Impfberechtigte erhalten an zwei Tagen in der Pestalozzihalle ihre Impfung. Luttmann wiederum bedankt sich für die Unterstützung, die aus den Kommunen kommt. Allerdings: „Wir könnten mehr impfen, wenn wir mehr Impfstoff hätten“, betont Luttmann. Mit Abschluss der zweitägigen Aktion werden elf Prozent der Bevölkerung des Rotenburger Landkreis mindestens die erste Impfung erhalten haben.

Die Organisation in Rotenburg hatten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes übernommen, für alle Beteiligten gilt es, auch für die Leiter des Zevener Impfzentrums und die weiteren Mitarbeiter des Landkreises, einen großen bürokratischen Aufwand zu stemmen. „Das ist schwer umzusetzen“, so Luttmann.

Landkreissprecher Gerd Hachmöller erläutert die komplexen Zusammenhänge: „Wir haben Einsatzaufträge vom Land, schwankende Mengen an geliefertem Impfstoff, Videokonferenzen und eine Vielzahl von neuen Erlassen der Landesregierungen, hinzu kommen medizinische Einzelfallentscheidungen“. Er und Luttmann betonen auch, dass kein Impfstoff verschwendet oder gar vernichtet werde, die etwaigen Reste gehen an die entsprechendem vom Land definierten Bevölkerungsgruppen. Auch die jetzt anstehenden, neuen Entscheidungen im Umgang mit den Impfungen mit Astra Zeneca werden vom Landkreis umgesetzt – wieder etwas, was umorganisiert werden will. „Die Gruppe der Über-80-Jährigen ist nun versorgt, jetzt kommen die Über-70-Jährigen dran“, führt Hachmöller aus. Derweil warten nun schon die ersten Senioren nach der Impfung darauf, dass sie wieder nach Hause gehen können. Elly Ludwig (84), war heute die erste, die den Piecks in den Arm bekommen hat, auch sie kann jetzt, frisch geimpft, die Halle verlassen.

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