Hermes nimmt Stellung zu Lieferproblemen im Landkreis - Von Dennis Bartz

„Todesfall bei Logistikunternehmen“

Legt der Bote Pakete ohne Absprache neben der Haustür ab, haftet er bei Diebstahl.
 ©Dennis Bartz

Landkreis Rotenburg. Viele Rotenburger ärgerten sich in den vergangenen Wochen über die verspätete Lieferung von Hermes-Sendungen. Sie äußerten ihren Unmut bei Facebook und beschwerten sich in den Paketshops. Auf Nachfrage der Rundschau erklärt dazu Hermes Europe-Pressesprecher Ingo Bertram: „In der Tat ist es zuletzt rund um Rotenburg leider vermehrt zu längeren Laufzeiten von Paketsendungen gekommen. Grund dafür war ein Todesfall bei einem regionalen Logistikunternehmen, das in unserem Auftrag als Servicepartner in und um Rotenburg die Zustellung der Pakete organisiert.“

Der Vorfall hatte demnach größere Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, sodass Hermes in letzter Konsequenz kurzfristig einen neuen Servicepartner in der Region suchen musste. Dabei gab es offenbar Anlaufschwierigkeiten, wie Bertram gesteht: „Neue Servicepartner können erfahrungsgemäß nicht sofort von Null auf 100 starten, vor allem dann nicht, wenn die Fahrer – wie in diesem Fall – bisher nicht für Hermes tätig waren.“

Die Arbeitsabläufe für die Fahrer seien neu, ebenso die Systeme. Dies bedürfe aller Schulungen zum Trotze eine Einarbeitungszeit. Bertram: „Wir haben deshalb bereits in den vergangenen Wochen verstärkt Zusteller aus anderen Teilen des Landes eingesetzt, um die Kräfte vor Ort zu unterstützen. Auch Hermes-eigene Fahrer, die sonst zum Beispiel unsere Paketshops versorgen, kamen zum Einsatz. Dennoch konnten wir nicht verhindern, dass an einigen Tagen mehr Pakete da angekommen sind, als wir ausliefern konnten.“ Hermes habe einerseits noch nie so viele Pakete transportieren müssen wie in diesem Sommer und Herbst, andererseits sei es zunehmend schwierig, Zusteller zu finden.

Die Paketmenge, die ein Zusteller pro Tag transportieren kann, sei außerdem begrenzt und es gebe vom Gesetzgeber mit Blick auf Lenk- und Ruhezeiten ganz klare Vorgaben. „An die müssen wir und unsere Partner uns vollumfänglich halten“, so Bertram. Im Bundesschnitt fahren Hermes-Fahrer demnach zwischen 80 und 100 Sendungen am Tag aus, wobei es Ausreißer nach oben meist im städtischen Raum und nach unten im ländlichen Raum gebe

Bertram glaubt, dass es keine größeren Probleme mehr geben wird: „Mittlerweile läuft die Zustellung wieder weitgehend normal, wenngleich ich Verspätungen in einigen wenigen Fällen noch nicht gänzlich ausschließen kann. Große Rückstände allerdings gibt es nicht verzeichnen.“

Hermes plane zudem, ab Anfang November prophylaktisch zusätzliche Kräfte in und um Rotenburg einzusetzen, um den neuen Servicepartner zu unterstützen. Bertram: „Das Weihnachtsgeschäft ist also nicht in Gefahr.“

Vereinzelt hatten Nutzer bei Facebook zudem geschildert, dass Fahrer Pakete einfach vor der Tür abgelegt hatten. Dazu macht Bertram deutlich: „Boten dürfen Pakete nicht einfach so vor die Tür legen, im Gegenteil. Es gibt klare Arbeitsanweisungen, die unter anderem besagen, dass ein Paket nur gegen persönliche Unterschrift des Empfängers abgegeben werden darf. Das machen meines Wissens alle Paketdienste so.“

Einzige Ausnahme: Beauftrage ein Kunde explizit schriftlich einen sogenannten „Wunschablageort“, dürfe der Bote das Paket auch ohne Unterschrift des Empfängers an eben diesem Ort platzieren. „Hat der Bote in so einem Fall das Paket wie zuvor vereinbart abgelegt, kann er nicht mehr dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die Sendung danach zum Beispiel gestohlen wird. Es haftet dann ausschließlich der Empfänger.“

Sonntagslieferungen, wie ebenfalls mehrfach berichtet, seien nicht die Regel: „Regulär liefern unsere Servicepartner von Montag bis Samstag zwischen 8 und 20 Uhr aus. Nur in Ausnahmefällen stellen Servicepartner auch darüber hinaus zu, sofern das Unternehmen alle rechtlich notwendigen Genehmigungen und entsprechende Vorgaben einhält.“

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