CDU in Rotenburg und Rothenburg wollen Probleme angehen

Auf die Freundschaft

Der CDU-Kreisvorsitzende Marco Mohrmann (von links), Heinz-Günter Bargfrede, Bernd Lange und Eike Holsten mit der Urkunde über die Partnerschaft von 1990.
 ©Foto: Henning Leeske

Rotenburg (hl). Die Christdemokraten in Rotenburg nahmen das 30-jährige Jubiläum der Deutschen Einheit zum Anlass, um in einer Feierstunde mit ihren Parteifreunden aus Rothenburg in Sachsen auf die lange Partnerschaft der beiden Gemeindeverbände zurückzublicken. „Wir wollen sie wieder intensivieren und neu beleben“, sagte der Festredner und Landrat des Landkreises Görlitz, Bernd Lange.

Heinz-Günter Bargfrede begrüßte die Gäste aus der Oberlausitz und erinnerte an die ersten Kontakte zur Stadt mit dem gleichen Namen. „Wir bekamen nicht einmal eine Eingangsbestätigung“, sagte Bargfrede und nahm Bezug auf die Feierlichkeiten des TuS Rotenburg zum 125-jährigen Jubiläum.

1986 wollten die Sportler von der Wümme Kontakt nach Rothenburg in der DDR aufnehmen, was aus Gründen der politischen Differenzen vor der Wende scheiterte. „Mit dem Fall der Mauer änderte sich alles“, erinnerte sich Bargfrede. Die gegenseitigen Besuche wurden intensiver und mündeten am 20. November 1990 in der Begründung der Partnerschaft zwischen den beiden Gemeindeverbänden der CDU.

Auf die Besuche im Westen kam auch Landrat Lange zu sprechen. „Im Jahr darauf hätte ich endlich in den Westen ausreisen können“, so Lange, der dann die Altersgrenze für Familienbesuche in der Bundesrepublik als DDR-Bürger erreicht hätte. „Das war eine Freude, als wir endlich nach Rotenburg an der Wümme fahren und über alles reden konnten. Wir mussten nicht mehr schauen, wer noch am Tisch saß“, berichtete er von den Erfahrungen mit „Horch und Guck“, wie Lange die Überwachung durch die Stasi nannte.

„In der vergangenen Zeit wird wieder weniger miteinander geredet zwischen Ost und West. Der eine versteht den anderen nicht mehr“, kam er zu den aktuellen Herausforderungen im geeinten Deutschland. Er forderte mehr Anerkennung der Lebensleistung der Menschen in Ostdeutschland. So sei die Übernahme von eigener Verantwortung eine Voraussetzung für den Erhalt der Freiheit, was der Gast aus Sachsen auch im vorherigen Gespräch mit Bürgermeister Andreas Weber (SPD) verdeutlicht habe.

Außerdem schilderte Lange die vielseitigen Hilfestellungen beim Aufbau der neuen Verwaltungsstrukturen, die ab 1990 von der Wümmestadt und dem Landkreis geleistet wurden. „Das hat uns Fehler nicht machen lassen, die hier schon viel früher gemacht wurden“, so Lange.

Verwaltung müsse so gestaltet werden, dass die Bevölkerung sie annimmt. Er berichtete auch über die Probleme in der Oberlausitz, wo der Bevölkerungsschwund der vergangenen Jahrzehnte viele gesellschaftliche Veränderungen brachte. „Es sind Familienbindungen weggebrochen. Das spielte Extremisten wie der AfD in die Karten“, beschrieb er.

Die Sachsen wollen die Partnerschaft nach Niedersachsen ausbauen und gemeinsam Lösungen für die Probleme in beiden Städten finden. Gemeindeverbandsvorsitzender Eike Holsten, Mitglied des Landtages, griff diesen Gedanken auf und signalisierte großes Interesse an einem Austausch zwischen Neiße und Wümme.

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