7.000 Besucher bei Pfingstspektakel der Fogelvreien - Von Janila Dierks

Elfen, Feern und Trolle

Die Besucher schauen historischen Handwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter und probierten Speisen aus alter Zeit.
 ©Foto: Janila Dierks

Rotenburg. Auf eine magische Zeitreise begaben sich die Besucher auf dem Gelände rund um das Rotenburger Heimatmuseum während des Pfingstspektakels der Fogelvreien. Doch dieses Mal kamen nicht nur Ritter und Handwerker, Tavernenbesitzer und Spielleute zu Besuch, am vergangenen Sonntag hatten sich auch magische Geschöpfe wie Elfen, Feen und Trolle nach Rotenburg verirrt.

„Wir haben in diesem Jahr einen Sommertagstraum dabei“, erzählte Johannes Faget, Projektleiter bei den Fogelvreien. Der ganze Sonntag stand im Zeichen der Sagen und Legenden, durchaus angelehnt an Shakespeares Sommernachtstraum. Die Geschichte von Oberon und Titanias Streit wurde den ganzen Tag über immer wieder auf dem Gelände aufgeführt. Für die Kinder galt es, in einer sogenannten Queste Rätsel zu lösen, um den Streit zu schlichten. Mit Beschwörungen eines Magiers und dem Auftritt vieler wundervoll kostümierter Charaktere kam es schließlich im Finale zur Versöhnung.

Zum ersten Mal hatten Faget und sein Team eine solche Geschichteninszenierung nach Pilotphasen ausprobiert – und bekamen durchweg positive Resonanzen. „Der Tag hat unsere Erwartungen übertroffen: Das Interesse war sehr groß, wir hatten 3.000 Besucher alleine am Samstag und viele davon waren Kinder und Familien“, resümierte Faget. Die Erweiterung des Mittelalterthemas mit magischen Gestalten sei auch durchaus eine plausible, so der Organisator, da die Vorstellung von einer belebten Natur durchaus gängig gewesen sei.

Am Montag ging es dann aber zurück zu Rittern, Gauklern und dem alltäglichen mittelalterlichen Leben. Kurze Bühnenvorführungen und viele Musiker luden die Besucher zum Verweilen und Zuhören ein. In einer Kinderecke spielten die kleinen Besucher mit Murmelbahnen, übten Stoffratten-Zielwerfen und hüpften von einem Sprungturm.

Dazu kamen viele Stände, an denen die Fogelvreien Holundersaftschorle ausschenkten, Seile, Töpferware oder Süßigkeiten und Mitmachaktionen anboten.

Im hinteren Teil des Geländes hatten außerdem Söldner ein Heerlager aufgestellt, um für ein Wochenende das Leben im Mittelalter nachzuahmen. Nicht nur Kleidung und Zelte waren dabei stilecht, auch gekocht wurde über dem Feuer, hier und da gab es sogar einen Blick auf eine mit Fellen bedeckte Schlafstätte zu erhaschen.

Histotainment lautet der Fachbegriff für diese Art der Darstellung von der Wikingerzeit bis ins 15. Jahrhundert – eine Mischung aus Historie und Unterhaltung, erklärt Faget, „abseits von Techno und Pommes“.

Denn während des Pfingstspektakels müsse man sich ständig auseinandersetzen und immer wieder stehe die Frage im Raum – wie funktioniert die Welt damals und heute?, so Faget. Das machte das Pfingstspektakel zu einer Art alternativen Volksfest mit eigenem Ton. Sommerliches Wetter lockte dieses Mal insgesamt etwa 7.000 Besucher nach Rotenburg.

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