Luxemburger Delegation besucht die Nordpfade des Tourow - Von Nina Baucke

Anregung aus dem Norden

Sarah Mathieu (links), Isabelle Hermes (zweite von rechts), Caroline Schmit, Lynn Bintener und Fons Jacques tauschten sich mit Udo Fischer (zweiter von links), Petra Welz und Verena Henke (rechts) vom Tourow aus. Foto: Nina Baucke
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Rotenburg. Lediglich auf etwa 500 Quadratkilometer mehr beläuft sich der Flächenunterschied zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und dem Landkreis Rotenburg. Und: Der Staat zwischen Belgien, Frankreich und Deutschland verfügt über ein ausgeprägtes Wanderwegenetz. Dennoch ist das Interesse der dortigen Tourismusverbände an der hiesigen Region geweckt.

Dass ihr Nordpfade-Projekt auch Beachtung von Menschen jenseits der Landesgrenzen findet, ist für Udo Fischer und Petra Welz vom Tourismusverband des Landkreises Tourow nichts Neues – immerhin haben sie in den vergangenen Wochen erstmals einen Flyer auf Niederländisch auf den Weg gebracht. Nun allerdings stattete am vergangenen Mittwoch eine fünfköpfige Delegation der luxemburgischen Verbände aus den Regionen Atert-Wark und Letzebuerg West ihren Berufskollegen in Rotenburg einen dreitägigen Besuch ab, um das bereits vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnete Projekt unter die Lupe zu nehmen. Die Empfehlung bekamen sie von Liane Jordan, die für den Verband das Qualitätsmanagement „Wanderbares Deutschland“ betreut. „Da zeigt sich, wie wichtig Netzwerke sind“, freut sich Fischer. Während allerdings die Rotenburger nahezu von Null, lose basierend auf alten Routen, das Nordpfade-Konzept hochgezogen haben, besteht in dem Großherzogtum bereits ein Netz an Wegen. Und dennoch: „Wir haben viele Wanderwege, aber uns geht es nun darum, eine einheitliche Linie zu finden“, erklärt Isabelle Hermes vom Office Régional de Tourisme (ORT) Centre-Ouest/Guttland. „Es gibt viele verschiedene Verkehrsvereine und Gemeinden – und alle haben eigene Vorstellungen von Qualität.“ Das ganze Konzept der Nordpfade als Dachmarke sei stimmig, lobt Fons Jacques, LAG-Manager in der Region Atert-Wark. „Das hat uns an diesem Projekt so interessiert, dass wir gesagt haben: Da müssen wir unbedingt mal hin.“

Gemeinsam mit Fischer und Welz erkundeten sie den Nordpfad „Kempowskis Idylle“, auf eigene Faust ging es noch zum Weg „Ostetal“ sowie „Wolfsgrund“. Vor allem letzterer ist für die fünf Luxemburger von besonderem Interesse. „Er ist komplett barrierefrei. Soetwas gibt es bei uns noch nicht“, so Hermes. „Wir sind zwar nicht die ideale Wanderregion, aber wir haben auch schöne, sanft hügelige Landschaften und wollen daher etwas daraus machen. Wir sind eine große Region, die touristisch etwas vergessen wurde.“

Es gehe um die Entwicklung eines „slow tourism“, so Caroline Schmit, Klimapaktberaterin im Réidener Kanton. „Daher wollen wir mehr kurze Qualitätswanderwege – nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes.

Aber auch, wenn die Nordpfade immer weitere Kreise ziehen – Fischer und sein Team vom Tourow wissen auch, wo es noch hakt: „Beim Wandernavigator gibt es noch Nachholbedarf – und auch die angedachte Nordpfade-App muss noch warten“, so der Tourow-Geschäftsführer. Dennoch wollen sie den buchstäblich eingeschlagenen Weg weitergehen: „Höchstwahrscheinlich werden wir in absehbarer Zeit einen fünften Nordpfad als ,Qualitätsweg Traumtour Wanderbares Deutschland‘zertifizieren lassen“, kündigt Fischer an. Derzeit geht es für den Tourow zudem an die Rezertifzierung der Routen „Ostetal“, „Hölzerbruch-Malse“, „Kempowskis Idylle“ sowie „Kuhbach-Oste“.

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