(r/vm). „Wir sind stolz auf uns“, sagt Brigitte Böhling als Leiterin der Selbsthilfegruppe Frauen und Krebs Posthausen. Als sich Brigitte Böhling und Pastorin Constanze Ulbrich vor fünf Jahren das erste Mal zusammensetzten, um eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit der Diagnose Krebs zu gründen, dachten sie noch nicht an eine Gemeinschaft, die sich über Jahre treffen könnte.
„Am ersten Abend waren wir von den vielen Frauen, die diese Hilfe in Anspruch nehmen wollten, total überrascht. Das hat uns zum Weitermachen motiviert.“ Die Teilnehmenden sind ausschließlich Frauen mit verschiedenen Krebserkrankungen in unterschiedlichen Stadien. Die Krankheit wird bei Gesprächsabenden nicht einfach weggeredet. In einem geschützten Raum dürfen alle Gefühle und Gedanken der Betroffenen vorkommen. So werden auch Dinge geäußert, die sich manchmal vor Angehörigen und Nichtbetroffenen nur schwer sagen lassen, und Ängste abgebaut, Unsicherheiten gemildert und Selbstwertgefühle gestärkt. Eigene Erfahrungen mit Therapien und Ärzten werden ausgetauscht. Mit der Zeit haben sich Freundschaften und eine vertraute Atmosphäre entwickelt. Neben den Gruppenabenden gibt es Treffen zu anderen gesellschaftlichen Aktivitäten wie zu Theaterbesuchen, Spargelessen und Ausflügen. Außerdem treffen sich einige Frauen regelmäßig in einer Malgruppe. „Dieser kreative Ausdruck entspannt und ist gleichzeitig eine Form von Therapie“, weiß Brigitte Böhling. Im Rückblick gehen die Gedanken der Gruppe auch mit Traurigkeit und dankbarer Erinnerung an diejenigen zurück, die den Weg ein Stück mitgegangen und jetzt nicht mehr am Leben sind. Auch das ist Teil der Selbsthilfegruppenarbeit. Jeden ersten Mittwoch im Monat trifft sich die Gruppe um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Lukaskirchengemeinde Posthausen. Neue Interessierte sind willkommen.
