LBEG legt weitere Ergebnisse von Bodenuntersuchungen vor - Von Nina Baucke

Fünf von 36

An der Versenkbohrstelle Sottrum Z1 stehen detailliertere Untersuchungen an.
 ©Archiv

Hannover/Landkreis Rotenburg. Vor den Linsen zahlreicher Kameras hatten Mitarbeiter des Landesbergamtes (LBEG) im Juli 2015 mit umfangreichen Bodenuntersuchungen im Umkreis von 200 Erdgasförderplätzen in ganz Niedersachsen begonnen – davon 36 im Landkreis Rotenburg. Erste Ergebnisse hatte das LBEG bereits im vergangenen Jahr vorgelegt, am Montag nun stellte es die gesamten Untersuchungsergebnisse vor.

Demnach überschreiten die Proben von 27 Erdförderplatzen die Prüf- beziehungsweise Schwellenwerte – darunter auch fünf im Landkreis Rotenburg. Die Bohrstellen, betrieben vom Dea-Konzern, Hemslingen Z1, Z2 und Z4 wiesen erhöhte Werte an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) auf. „Für diese drei Plätze liegen mittlerweile die Ergebnisse der Detailuntersuchungen vor“, sagt LBEG-Pressesprecherin Heinke Traeger gegenüber der Rundschau. „Dort ist der Verdacht auf schädliche Bodenveränderungen ausgeräumt.“

Überschreitungen bei Quecksilberwerten hatten die Untersuchungen der Bohrplätze Sottrum Z1 und Bötersen Z1 ergeben. „Die Betreiberfirma Exxon hat uns da bereits ein Konzept vorgelegt, um dort detaillierte Untersuchungen vorzunehmen“, so Traeger. „Eine akute Gefahr für Mensch und Umwelt geht allerdings von allen fünf Bohrplätzen nicht aus.“

Das gilt auch für alle anderen untersuchten Förderplätzen, die über ganz Niedersachsen verstreut sind. So hatten das LBEG in der Umgebung von lediglich zwei Plätzen Überschreitungen des Maßnahmenwertes der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung für Quecksilber auf Grünland festgestellt.

Eine der beiden betroffenen Flächen liegt im Landkreis Leer, im Umfeld des Erdgasförderplatzes Leer Z5 (Betreiber: Vermillion). Die zweite Fläche liegt im Landkreis Diepholz im Umfeld des Erdgasförderplatzes Barrien 2T (Betreiber: Wintershall). Dort sind detaillierte Untersuchungen nötig. Die betroffenen Plätze werden aktuell nicht als Grünland genutzt, heißt es in einer Pressemeldng des LBEG.

„Der Boden um Erdgasförderplätze ist weitgehend unauffällig“, kommentierte Christoph Löwer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) in einer Mitteilung des Verbandes. „Selbstverständlich stellen wir uns als Industrie der Verantwortung, auch in diesen beiden Fällen die Sicherheit für Mensch und Umwelt nachhaltig zu gewährleisten. Die betroffenen Betreiber bereiten bereits in Abstimmung mit den zuständigen Behörden die erforderlichen Maßnahmen vor, das heißt zum Beispiel weitere Bodenuntersuchungen und -analysen“, so Löwer weiter.

Mitarbeiter des Ingenieurbüros IGH aus Hannover hatten im Auftrag des LBEG im Umfeld von 200 der insgesamt 455 Erdgasförderplätze in Niedersachsen Proben genommen, in der Regel 44 Prozent aller Förderplätze, im Landkreis Rotenburg waren es sogar 70 Prozent. Untersucht wurden die Proben unter anderem auf Schwermetalle, unterschiedliche Kohlenwasserstoffe, Dioxine/Furane und Radioaktivität. Die bodenschutzrechtliche Bewertung hängt unter anderem von der Nutzung der unterschiedlichen Flächen ab. So gelten zum Beispiel für Grünland, Kinderspielflächen oder Gewerbe- und Industriegebiet sehr unterschiedliche Kriterien. Der sogenannte Maßnahmenwert zeigt das Vorliegen einer Gefahr an, der Prüfwert und der Schwellenwert signalisieren, dass detailliertere Untersuchungen nötig sind. Insgesamt kostete das Programm fast zwei Millionen Euro, getragen vom Land Niedersachsen, für die jeweiligen Detailuntersuchungen sollen die jeweiligen Unternehmen aufkommen.

Die detaillierten Ergebnisse für alle untersuchten Erdgasförderplätze gibt es auf dem Nibis-Kartenserver unter http://nibis.lbeg.de/cardomap3. Außerdem fließen sie in die Ursachenermittlung ein, was die erhöhten Krebsfälle in der Samtgemeinde Bothel angeht.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser