Polizeiinspektion Verden/Osterholz: Fakten zur Flüchtlingssituation

„Lage erfreulich ruhig“

Landkreis Verden (r/bb). In einem Pressegespräch haben der Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz Uwe Jordan, der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Fabian Bernert sowie Thorsten Strier, Leiter des Polizeikommissariats Achim die Kriminalitätszahlen aus dem vergangenen Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben der jährlichen Bekanntgabe der Zahlen nahmen die Beamten auch ausführlich Stellung rund um die Flüchtlingssituation.

„Die Flüchtlinge kommen nicht zu uns, um Straftaten zu begehen“, betonte Jordan, dem es ein besonders wichtiges Anliegen war, das Flüchtlingsthema mit der Bekanntgabe der polizeilichen Kriminalstatistik zu verknüpfen.

Der Inspektionsleiter nehme deutlich wahr, wie sehr Gerüchte über vermeintliche Verbrechen, begangen durch Flüchtlinge, bewusst oder unbewusst verbreitet werden. Mit Sorge sehe er, wie in einigen sozialen Netzwerken regelrecht Stimmung gemacht werde. „Mir ist wichtig, dass Gerüchten durch Tatsachen begegnet wird, dass das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung in Einklang steht mit den objektiven Gegebenheiten“, so Jordan weiter.

Auch zu den Gerüchten darüber, dass die Polizei Straftaten verschweigen würde, die durch Flüchtlinge begangen wurden, bezog er klar Stellung. Die Frage, ob die Polizeiinspektion Verden/Osterholz über eine Straftat öffentlich berichtet oder nicht, hängt nicht von der Herkunft des Tatverdächtigen ab, vielmehr hängt es von der Tat an sich ab. Oftmals verbiete zudem der Opferschutz, über die Straftat zu berichten, dabei ist nicht entscheidend, um was für einen Täter es sich handelt. Wichtig ist, nicht zu stigmatisieren, indem die Herkunft des Tatverdächtigen genannt wird, obwohl es für das Verständnis der Tat nicht erforderlich ist.

Erst seit Ende 2015 werden Flüchtlinge in der polizeilichen EDV gesondert erfasst. Die Kriminalstatistik wies in der Vergangenheit keine Definition für den Begriff „Flüchtling“ auf. Statistisch belastbare Aussagen lassen sich insbesondere wegen der nicht validen Selektionsmöglichkeit in der EDV im Jahr 2015 und wegen des kurzen Zeitraums allerdings nicht treffen. Wenn Flüchtlinge straffällig wurden, so die bisherige polizeiliche Erfahrung im Landkreis, dann hauptsächlich wegen Vergehen wie dem einfachen Diebstahl, Körperverletzung in den Unterkünften oder Beförderungserschleichung (“Schwarzfahren“).

Wegen schwererer Delikte wie Raubtaten oder Sexualverbrechen gab es bisher keine Tatverdächtigen, die aus der Gruppe der Flüchtlinge kamen. Die Lage in den Flüchtlingsunterkünften ist erfreulich ruhig, bislang gab es nur wenige Einsätze.

Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz hat sich der großen Herausforderung rund um die Flüchtlingssituation schon frühzeitig durch ein Bündel von Maßnahmen gestellt. Um ansprechbar für die Menschen in den Unterkünften und in der Umgebung zu sein, aber auch um die Unterkünfte zu schützen, hat die Polizei im Landkreis ihre Präsenz rund um die Unterkünfte verstärkt.

Die Mitarbeiter des Präventionsteams der Polizeiinspektion Verden/Osterholz seien auf viele Anwohner, Inhaber von Geschäften und Schulen rund um die Flüchtlingsunterkünfte zugegangen. Insgesamt sei die einhellige Meinung in den Nachbarschaften gewesen, dass es keine gravierenden Probleme gibt.

Gleichzeitig hätten die Beamten die Menschen angehalten, Anzeige zu erstatten, wenn etwas passiert ist, das sollte auch weiterhin erfolgen. Nur so hat die Polizei die Möglichkeit zu reagieren und sich ein objektives Bild von den Umständen zu machen.

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