Oyten (kl). Im Rathaussaal konnten beim AUGE (Ausschuss für Umwelt und Gemeindeentwicklung) die Emotionen nicht unterschiedlicher sein, als es um das Thema der Wiedervernässung des Bockhorster Mühlengrabens ging.
Auf der einen Seite war die SPD, die in Person von Ralf Großklaus nostalgische Gefühle zeigte, als von früheren Zeiten geredet wurde. Es wurde von Aalen gesprochen, die den Mühlengraben damals bevölkert haben sowie der Gewinnung eines besseren Mikroklimas. „Schön wäre es ja, wenn man da wieder ein bisschen mehr Natur kriegt“, zeigte sich Großklaus sehr naturverbunden.
Für dieses Projekt hat sich im Vorfeld vor allem Johann Bollmann (SPD) stark gemacht, der darin ein „ökologisch sehr wertvolles und für Oyten sinnvolles Areal“ sieht. Sein seit Jahren verfolgtes Ziel ist die Wiedervernässung und Renaturierung des bis jetzt trockengelegten Mühlengrabens. Von dem Zuspruch der Bevölkerung, von dem Bollmanns Parteigenosse Heiko Oetjen berichtet hat, war bei dem Ausschuss im Rathaus nicht viel festzustellen. Die Anwohner, die der Sitzung beiwohnten, versuchten bereits im Vorfeld die Ratsmitglieder von der Machbarkeitsstudie und Kostenschätzung des Projekts abzubringen. Zu viele Probleme würden bereits jetzt gesehen werden, die eine Studie überflüssig machen, so die Argumentation der Anwohner. In der Tat gibt es Probleme bei der Wiedervernässung. Die Ratsmitglieder der CDU sowie die Anwohner waren sich einig, dass der Höhenunterschied des Grabens an mehreren Stellen Schwierigkeiten bereiten könnte. Zudem wurde befürchtet, dass die Keller in Grabennähe wie sonst nur bei Starkregen oder Schneeschmelze regelmäßig unter Wasser stehen werden. Trotz des Gegenwindes wurde mit nur einer Gegenstimme für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie gestimmt.