Wohnen am See in Ottersberg

40 Jahre Entenhausen

Diese flachen Häuser kennzeichnen den Seepark. Foto: Björn Blaak
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Ottersberg. „Entenhausen“ ist 40 Jahre alt geworden. Gemeint ist nicht der fiktive Ort in dem Dagobert, Donald und Micky Maus ihren Lebensmittelpunkt haben, sondern der Seepark in Ottersberg. Der Volksmund hatte dem Gebiet schnell den spöttischen und doch irgendwie sympathischen Beinamen verpasst.

„Erschließung ist in vollem Gange – eine Seenlandschaft mit über 100 neuen Wohneinheiten entsteht“. So war’s am 8. Oktober 1977 in der Zeitung zu lesen. Das über zwölf Hektar große Baugebiet „Hinter den Höfen“ erstreckte sich nördlich der Landesstraße 154 (Lange Straße), östlich eingegrenzt von der Landesstraße 132, die nach Otterstedt führt. Die Erschließungskosten betrugen rund zwei Millionen Mark, von denen der Flecken etwa 250.000 Mark aufbringen musste.

Die Idee hinter dem Projekt damals: Mit dem Dunzelbach ein System von drei miteinander verbundenen künstlichen Seen zu speisen, die zum Ausgangspunkt für eine moderne Siedlungsform gemacht werden sollten.

Ein Ehepaar, das wie viele andere in Bremen wohnte und nach einem Domizil auf dem Lande Ausschau hielt, waren Heidrun und Detlef Schlange. Eine befreundete Bauzeichnerin hatte die beiden auf das Baugebiet aufmerksam gemacht. Heidrun Schlange erinnerte sich 2004, anlässlich des 25-jährigen Bestehens in der Rundschau: „Wir waren Anfang Februar 1978 zur Besichtigung vor Ort. Doch gebracht hat das nichts, weil alles unter Wasser stand. Außerdem erschien uns Ottersberg anfangs zu weit von der Stadt entfernt.“ Freundlicher gestaltete sich ein zweiter Termin. Die Schlanges entschieden sich für ein Grundstück, das nicht direkt am See, sondern am Dunzelbach liegt.

Mittlerweile gibt es das Wohngebiet „Seepark“ seit 40 Jahren. Ehepaar Schlange wohnt noch immer dort. Und fühlt sich nach wie vor wohl: Speziell die Ruhe zeichne das Leben am See und dem Dunzelbach und in unmittelbarer Nähe zu den Wümmewiesen aus, so die Schlanges heute.

Anfangs hatten sie sich nicht wohlgefühlt: Kein Baum, kein Strauch und keine Kontakte, zumal im Winter 1979, als die Schlanges dort einzogen, ein extremer Winter herrschte. Mit eisiger Kälte und extremen Schneefällen stürzte jener Winter den Norden ins Chaos und führt zu Katastrophenalarm in mehreren Landesteilen.

Über den Sportverein seien damals aber dennoch schnell Kontakte entstanden und noch heute bestünden Stammtische und sportliche Aktivitäten. Auch das Ärztezentrum in unmittelbarer Nähe habe seinen Vorteil, finden die Schlanges.

Eine Parallele zu Walt Disney Entenhausen sucht der Betrachter allerdings vergeblich, wenn er eine Runde um die drei künstlichen, von der Straße nicht einsehbaren, Seen dreht.

Es sei denn, der Volksmund würde diesen die Namen Tick, Trick und Track verpassen.

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